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Premierenkritik

13. Februar 2014 - Opernloft Hamburg

DER FREISCHÜTZ



Der Freischütz am Opernloft Hamburg - Foto (C) Inken Rahardt


Was tut Man(n) nicht alles für die Liebe!?

Geliebt werden um der eigenen Person willen und nicht aufgrund von Heldentaten oder Zahlen, die man liefert - diese segensreiche Erfahrung für sich so anzunehmen und zu akzeptieren, scheint gar nicht so leicht. Die Figur Max (August Schram) aus der Oper Der Freischütz von Carl Maria von Weber kann davon Arien singen.

In der Inszenierung des Hamburger Opernlofts quält Max sich mit genau dieser Problematik: Seine Erfolge bei der Arbeit bleiben aus, er zweifelt an sich und daran, dass er als "Versager" die Liebe seiner Verlobten Agathe (Luise Hansen) verdient habe. Ausgerechnet mit seiner negativen Stimmung und seinen selbstgerichteten Vorwürfen treibt er Agathe in die Arme des Nebenbuhlers Kaspar. Denn Agathe sehnt sich eigentlich nur nach dem fröhlichen und ausgelassenen Mann, in den sie sich einst verliebte, und hofft doch bis zuletzt auf ein Happy End für sie und Max.

Um sich Agathes vermeintlich verloren geglaubte Liebe zurückzuverdienen, ist Max bereit, hohe Risiken einzugehen - und sogar sein Leben aufs Spiel zu setzen. Kaspar (Sönke Tams Freier) nutzt Max‘ Selbstzweifel und Leistungsdruck geschickt aus und verspricht ihm die größten Erfolge mithilfe von Freikugeln, die unfehlbar sind. Doch Freikugeln, verzaubert durch den Teufel Samiel, haben einen teuren Preis. Als Gegenleistung fordert dieser ein Menschenleben ein. Ob Samiels Forderung nachgekommen wird?

Agathe steht zu Beginn im weißen Hochzeitskleid mit Federhut vor dem Altar in der Kirche bereit. Das Kleid behält sie an, auch als sie in die Rolle ihrer eigenen Cousine Ännchen schlüpft und im aufgeregten Teenieslang davon berichtet, wie ein gewisses Gemälde auf Agathes Kopf fiel. Im Laufe des Stückes verwandelt der Altar sich durch geschickte Lichtinstallation erst in einen Bartresen und schließlich in einen Opfertisch, auf dem Kaspar die Freikugeln zusammenbraut.

Die im Opernloft auf 90 Minuten verkürzte Aufführung kommt mit drei hervorragenden Hauptdarstellern aus. Luise Hansen glänzt mit ihrem glasklaren Sopran, Sönke Tram Freier mit stark ausgeprägter Mimik und sattem Bassbariton, August Schram mit zur Rolle passendem zurückhaltend weichem Tenor. Unterstützt werden die drei Sänger von einem dreiköpfigen Orchester-Team unter der musikalischen Leitung von Markus Bruker.

Regisseurin Kerstin Steeb verpasst der fast 200 Jahre alten Gruseloper mit zahlreichen Dialogen und Monologen der Darsteller, gespickt mit flotten Sprüchen und Klassikern aus TV-Serien, einen neuen Anstrich. Das vom Original abweichende Ende entlockt manchem Zuschauer einen überraschten Ausruf. Lang anhaltender Applaus für eine Produktion, die vornehme Klassik mit frecher Moderne verbindet.




Der Freischütz am Opernloft Hamburg - Foto (C) Inken Rahardt



Bewertung:    

Wencke Nottmeyer - 23. Februar 2014
ID 7629
DER FREISCHÜTZ (Opernloft Hamburg, 13.02.2014)
Musikalische Leitung: Markus Bruker
Regie: Kerstin Steeb
Ausstattung: Margarethe Mast
Mit Luise Hansen, Sönke Tams Freier und August Schram
Premiere war am 13. Februar 2014
Weitere Termine: 28. 2. / 27. 3. 2014


Weitere Infos siehe auch: http://www.opernloft.de/


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