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Konzertkritik

Breiig



GURRE-LIEDER
von Arnold Schönberg
im Berliner Dom


Das ist Alexander Joel, seines Zeichens Generalmusikdirektor am Staatstheater Braunschweig, der jetzt im Berliner Dom die Gurrelieder Arnold Schönbergs (mit dem Staatsorchester Braunschweig sowie einer Heerschar Chöre) dirigierte - Fotoquelle: http://www.alexanderjoel.com/


Aus einer aristokratischen Gegebenheit ("da wo vor 100 Jahren die Preußenprinzessin Victoria Luise und der Welfenprinz Ernst August in der Schlosskapelle sich das Jawort gaben", wie es vorhin bei der Braunschweiger Zeitung im Web zu lesen stand) wurde sowas wie ein Berliner Staatsakt; läppisch zwar, doch immerhin - zwei evangelische Bischöfe, die bundesdeutsche Bildungsministerin, der Oberbürgermeister von Braunschweig und paar Abkömmlinge aus dem Hause Hohenzollern waren handverles'ne Ehrengäste; und mit ihnen taten außerdem so an die 600 Konzert- und Dombesucher Arnold Schönbergs Gurreliedern lauschen...



Plakatmotiv zum Themenjahr "1913 - Braunschweig zwischen Monarchie und Moderne"



Erst so auf den letzten Pfiff bemerkten wir das schüchtern angekündigte Konzertspektakel, das dann lediglich auf paar betriebsinternen Dom-Plakaten in der Stadt verstreut beworben wurde; ja, es handelte sich nämlich eigentlich um eine beinah ausschließliche Braunschweiger Veranstaltung - das Staatsorchester Braunschweig, der Chor des Staatstheaters Braunschweig, der Braunschweiger KonzertChor sowie der Braunschweiger Domchor hielten gastspielweise Hof im Riesenrund des hauptstädtischen (Haupt-)Doms, dessen haus- oder gemeindeeigene Berliner Domkantorei sowie sechs weitere Gesangssolisten mit von der Partie gewesen waren.

Hätte Generalmusikdirektor Alexander Joel sich vorher mal lieber mit jener Fatalakustik des Sakralbaus irgendwie befasst - dann hätte er vielleicht sein Veto eingelegt und (statt der Gurre-Lieder) allerhöchstens Mahlers Auferstehungssinfonie oder die Neunte Beethovens zur Fest-Feier der Hohenzollern beigesteuert resp. beisteuern lassen ; doch zu spät!

So kulminierten also dann die Gurre-Lieder - eines der gigantisch-maßlosesten chorsinfonischen Werke aus dem Abendland - , und insbesondere beim Einsetzen des Chors/der Chöre, einzig und allein zu einem nachhallenden Mega-Brei, den hörerisch "auseinanderzuhalten" absolut dann nicht mehr möglich war.

Sogar der anwesende Tontechniker, der für eine (zwingende) "Verstärkung" der GesangssolistInnen, die gegen ein Orchester, das in Hundertstärke aufgestellt war, quasi anzuschreien hatten, die Verantwortungen zugeteilt bekam, wusste sich keinen rechten Rat; ja und so schwankten dann die individuellen Phonstärken von linker Box zu rechter Box (links/rechts überm Orchester installiert) und umgekehrt, und einmal waren dann die Soloparts zu laut, ein andermal zu leise eingestellt. Katastrophal!

Allein die Optik dieses großen Unterfangens war ganz imposant.

Dem Schönberg allerdings tat man mit diesem ehrgeizigen Classical-Event keinen Gefallen. Sicher nicht.






Berliner Dom - (C) http://www.berlinerdom.de

Andre Sokolowski - 16. Mai 2013
ID 6763
GURRELIEDER (Berliner Dom, 15.05.2013)
Tove ... Yamina Maamar, Sopran
Waldtaube ... Dagmar Pecková, Mezzosopran
Waldemar ... Eric Nelsen Werner, Tenor
Klaus-Narr ... Tobias Haaks, Tenor
Bauer ... Selçuk Hakan Tirasoglu, Bass
Sprecher ... Anne Schuldt
Berliner Domkantorei
Braunschweiger Domchor
Chor und Extrachor des Staatstheaters Braunschweig
Braunschweiger KonzertChor
Staatsorchester Braunschweig
Dirigent: Alexander Joel


Weitere Infos siehe auch: http://www.berlinerdom.de


http://www.andre-sokolowski.de



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