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Konzertkritik

BEETHOVEN-BRUCKNER-ZYKLUS V (26. Juni 2010)

Staatskapelle Berlin mit Daniel Barenboim (Solist und Dirigent)




Der BEETHOVEN-BRUCKNER-ZYKLUS von Daniel Barenboim und der Staatskapelle Berlin artet kurioser Weise, einen Tag vor seinem sicher absehbaren triumphalen Abschluss, in ein Volksfest aus. Freilich nicht so eins, wie wir es vor Tagen auf dem Bebelplatz erlebten (dieses hatte dann schon Fastausmaße eines Rockkonzerts) - aber schon "ziemlich ähnlich", also von der insgesamten Stimmung her:

Es ist erquicklich - für den Schreiber dieser Zeilen allemal; er neigt zum formulierten Überschwang, wenn es ihn vom Gefühl her innerthoraxisch ergreift - , als Live-Erlebnis mitzukriegen, was denn zwischen jenen Ausführenden in der Mitte (Staatskapelle/Barenboim) und ihren "Konsumierenden" (Volk) Alles so passiert; da taugt der Hans-Scharoun-Bau mit der demokratisch anmutenden Saalstruktur, wo's halt dann von der Mitte aus sternbündelgleich in alle Himmelsrichtungen verläuft, als Idealvoraussetzung für allgemeinste menschliche Verknüpfung. Was ich damit sagen wollte - sowas funktioniert natürlich, trotz der demokratisch anmutenden Saalstruktur etc. pp., nicht immer resp. sehr sehr selten. Mit "Chemie" wird dieses Phänomen im volkstümlichen Umgangston erklärt; also entweder ist sie da, oder sie ist es nicht. Comprix?

Die zwischenmenschlich daseiende Übereinstimmung ist insofern ganz ungewöhnlich, weil das ausgeführte Großprogramm (neben dem ganz und gar noch Mozart anverwandten Beethoven-Klavierkonzert in B-Dur op. 19) Bruckners anderthalbstündigen Riesenschinken, seine 8. Sinfonie in c-Moll, hauptlastig zum Inhalt hatte - ja und sowas steht, und nicht nur sitzfleischmäßig, allenthalben durch, wer wahrlich Lust & Laune auf so Längen hat; Brahms nannte Bruckners ausufernde Werke "sinfonische Riesenschlangen".

Die Achte also, die die Ausführenden (Staatskapelle Berlin mit Daniel Barenboim) schon paar Mal hie und da in quasi füllhornausschüttender Großmanier (man kann und darf die Achte überhaupt nicht lauer oder leiser spielen) präsentierten, ist ein Monstrum sondergleichen; Monstrum allerdings im positiven (= herzertüchtigenden) Sinn. Wenn das halbstündige Adagio (Zitat Bruckner: "Es ist der bedeutendste Satz meines Lebens.") im Orchestertutti kulminiert, vermeint man den Verstand beim Hören zu verlieren, derart maßlos und gewaltig kommt es über Einen...

Auch der Rest der sog. Krone der Musik des 19. Jahrhunderts (was weiß ich, wer das nun wieder prägte), kann und konnte sich an diesem Abend hören und auch sehen lassen.

Denn das Glaubwürdige - dieses optisch Überzeugende - stellte sich nachgerade für den Hörer (und auch Seher) daher ein, weil er an Ort und Stelle sah, also begriff, wie sichtlich-schön und menschlich-gut es ist, wenn freudig-lächelnd Übereinstimmungen ab- und einzusehen sind; dieses "Verhältnis" zwischen Staatskapelle / Barenboim ist längst weit mehr als eine Liaison; da leuchtet eine langlebige Liebe!!

Ja, nicht enden wollende Bekundungen des künstlich angehaltnen Glücksmomentes zwischen dir und mir und UNS!!!



Andre Sokolowski - 27. Juni 2010
ID 00000004697
BEETHOVEN-BRUCKNER-ZYKLUS
(Philharmonie Berlin, 26.06.2010)

Beethoven: Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 19
Bruckner: Sinfonie Nr. 8 c-Moll (Edition Robert Haas)
Staatskapelle Berlin
Solist und Dirigent:
Daniel Barenboim


Siehe auch:
http://www.staatskapelle-berlin.de


Post an den Autor: soko@kultura-extra.de



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