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nachDRUCK # 5

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Konzertkritik

Lothar Zagrosek wiederholte seine

2006er Stuttgarter "Ausgrabung"

der Oper Aeneas in Carthago

von Joseph Martin Kraus (1756-1792)

jetzt in Berlin, halbszenisch

RIAS Kammerchor / Konzerthausorchester Berlin

Den Komponisten Kraus [s.o.] kennen höchstwahrscheinlich nur die absoluten Insider und Sachverständigen - ein guter Grund also, sich kurz mal mittels Wikipedia einen allgemeinsten Überblick über das Leben und das Werk des sog. "Odenwälder Mozarts" zu verschaffen: Dieser ist nur 36 Jahre alt geworden, und er hat ein Oevre von so an die 200 gezählten Nummern hinterlassen; unter anderem vier Opern... Und Aeneas in Carthago ist demnach das letzte (und auch größte) Werk von ihm; und es hat Hunderte von Jahren dauern müssen, bis es endlich dann als Uraufführung (Stuttgart 2006!!) vom Weltgeist wahrgenommen werden konnte - Dirigent Zagrosek (er ist schon so eine Art von Trüffelschwein; unzählig ist die Liste seiner Ur- und Erst- und Wiederaufführungen) hat die eigne Wohltat nunmehr in Berlin zu wiederholen sich bemüßigt...

Der RIAS Kammerchor und das Konzerthausorchester waren - neben einer Schar sich gut anhörender Gesangssolisten - die vorzüglich aufgespielt und prächtigst intoniert habenden Ausführenden dieser denkwürdigen Darbietung, die gleichsam dann den Schlussstrich von Zagroseks langjähriger Reihe "Oper konzertant", in der er uns mit Werken Mozarts, Glucks (3 Opern!!!), Braunfels', Kreneks und - jetzt eben - Krausens konfrontierte, bildete.

Das kostspielige Unterfangen, was dann jeweils nur unter Zuhilfenahme von diversen Stützgeldern und Mäzenatengroschen möglich wurde, war ganz unterschiedlich sinn- oder ertragreich; noch am ehesten vertretbar bei dem Großprojekt mit den drei Gluck-Opern (2007), wo der Regisseur Joachim Schlömer für paar sehenswerte szenische Ideen sorgte - - seine damalige Co-Mitstreiterin Susanne Øglænd hat das jetzt beim alten Kraus allein versucht und ist - nach meinem unmaßstäblch harschen Urteil - hochgrandios hiermit gescheitert: Auf 'nem schwarzen Segeltuch werden dann pausenlos Klein-Kinder-Filmchen, Schriftzitate und die Übertitelung des Operntextes mitgeliefert; unter diesem Lappen dann paar Klötzer, die wie Fantasiehäuser (Karthago's) aussehen, und wo und wie dann die Gesangsdarstellerinnen und Gesangsdarsteller ab und an ein Notenpult und einen Stuhl dann hin und her bewegen mussten usw. usf.

Dominik Wortig sang Aeneas und Simone Schneider Dido...

Die Musik klingt ungewöhnlich kräftig - Sturm und Drang halt.

Die Entdeckung für Berlin sollte - wenn nicht sogar bereits geschehen(?) - auf Konserve (für die Ohren!) festgehalten werden.

Schade eigentlich, dass der Zagrosek jetzt schon wieder seinen Hut nimmt und von dem Orchester geht!!



Andre Sokolowski - 20. März 2011
ID 5111
AENEAS IN CARTHAGO (Konzerthaus Berlin, 19.03.2011)
Musikalische Leitung: Lothar Zagrosek
Regie: Susanne Øglænd
Besetzung:
Dominik Wortig, Tenor (Aeneas)
Simone Schneider, Sopran (Dido)
Daniel Ohlmann, Tenor (Jarbas)
Cornelia Horak, Sopran (Juno)
Catriona Smith, Sopran (Venus)
Klara Ek, Sopran (Clélie)
Daniel Kirch, Tenor (Jupiter/Neptun)
Joachim Goltz, Bariton (Eol/Siché/Narbal)
Olivia Vermeulen, Mezzosopran (Bercé/Iris)
RIAS Kammerchor
(Choreinstudierung: Eberhard Friedrich)
Konzerthausorchester Berlin



http://www.konzerthaus.de



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