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Konzertkritik

EMILY JANE WHITE

im Kölner King Georg



Die angenehm intime Atmosphäre in der ehemaligen Rotlichtbar King Georg lockt immer wieder besondere Künstler in das Herz von Köln, wie 2012 etwa das Songwriter-Urgestein Kim Fowley. Am Samstag feierte nun die amerikanische Singer-Songwriterin Emily Jane White hier ihr Debüt in einer Kölner Location. Dicht gedrängt stehen und sitzen die Konzertgäste an den Seiten der Theke und des kleinen Bühnenbereichs, die den Mittelteil des Raumes einnehmen. Wer mehr Nähe zu auftretenden Künstlern in einer klassischen Club-Atmosphäre erleben möchte, ist im King Georg gleich am Ebertplatz genau richtig. Gegen 21.30 Uhr betritt Emily Jane White mit langem, schwarz gefärbtem Haar in einem leuchtend roten Kleid die Bühne. Ihre Arme grazil in die Luft werfend performt die Folksängerin nun „Keeley“, die dramatisch kraftvolle Singleauskopplung aus ihrem 2013 erschienen, vierten Album Blood/ Lines.

Nacheinander spielt White nun die meisten ihrer mystischen, fragilen, manchmal flotten Balladen aus Blood/ Lines, doch auch bekannte, ältere Songs werden wiedergegeben, wie etwa das poetische „Black Silk“ aus dem, 2010 beim Indie-Label Talitres veröffentlichten Ode to Sentience. Behutsam reduziert sind die wohligen und dunklen Klangarrangements. Die Kompositionen thematisieren oft Existentielles, wenn es im Refrain etwa heißt: „I never loved you, Darling“. Whites helle, nuancierte Stimme trägt die schwermütig-melancholischen Songs, doch auch das abwechslungsreiche Zusammenspiel von Klavier und Akustik-Gitarre setzt exquisite Akzente.

Nach etwa einer Stunde verabschiedet sich White vom Publikum, nicht ohne noch einige Zugaben zu geben, wie etwa „Dark Undercoat“ aus ihrem gleichnamigen Debütalbum von 2007. Leider schmälert der während des Konzertes andauernde Barbetrieb manchmal den Hörgenuss. So drängt sich etwa einer der Kellner mit einem scheppernden Bierkasten durch das Publikum, gerade als White ihren bisher bekanntesten Song „Wild Tigers I’ve Known“ aus dem gleichnamigen Coming of Age-Film von 2006 performt. Obwohl wenige ihrer Kompositionen bisher an das atmosphärische und beschwörend entrückende „Wild Tigers I’ve Known“ aus dem Debüt heranreichen, gehört „The Cliff“ zu den stärkeren Songs von Ode to Sentience. In dem Videoclip zum Song taucht die im Bildzentrum sehr präsente White in unterschiedliche Farbtöne ein, ohne dass die kräftigen Farben im Hintergrund von der Düsterheit des Songs ablenken können: "Cause everybody knows/ When you hit the bottle you go/ To the abyss all on your own/ So you choose to jump off the cliff/ What’s it like as you fall…" Auch ihrem Konzertauftritt verleiht sie mit diesem Song als weitere Zugabe ein dramatisches und mondänes Ende. Beim Rausgehen überrascht noch ein kleiner, auf einem Kissen auf der Garderobentheke platzierter weißer Pudel, der es sich hier zu den Klängen Whites sichtlich gemütlich gemacht hat.




Schnapschuss mit Emily Jane White im Kölner King Georg - Foto (C) Ansgar Skoda



Bewertung:    

Ansgar Skoda - 17. März 2014
ID 7680
Bandbesetzung

Emily Jane White - Gesang, Gitarre, Klavier
Shawn Alpay - Synthesizer, Cello, Gesang, Gitarre
Rosie Droll - Keyboard, Klavier
Nick Ott - Schlagzeug, Percussion, Synthesizer

Weitere Konzerte

17.3. München, Feierwerk
18.3. Offenbach, Hafen 2
19.3. Saarbrücken, Sparte 4
20.3. Lausanne (Schweiz), Le Lézard Bleu
22.3. Rom (Italien), INIT
24.3. Torino (Italien), Blah Blah
25.3. Straßburg (Frankreich), La Laiterie
26.3. Paris (Frankreich), Le Divan du Monde
u.v.a.

Weitere Infos siehe auch: http://www.emilyjanewhite.com


Post an Ansgar Skoda

ansgarskoda.wordpress.com



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