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26. August 2006, Tipi Berlin

HUMAN VOICES

DIE NACHT DER STIMMEN


Pepe Danquart lässt die Diven zwitschern - HUMAN VOICES, \"Welturaufführung\" unter seiner Regie im Tipi Berlin - - Foto (C) Jim Rakete



Walkürenspäßchen

Ja, das Witzigste (und Beste!) an dem Abend war die Zugabe. Die muss dem Pianisten dieses Abends Christoph Israel dann eingefallen sein. Man hatte sich schon insgesamt der schweren Blumensträuße nach dem enthusiastisch aufgeheizten Schlussapplaus dieser total auf Kulinaria & Event zurechtgetrimmten Klientel entledigt und mit Sektgläsern - dem angeschnasselt zustimmenden Publikum entgegenprostend - forscherseits bewaffnet... da holt Israel paar abkopierte Blätter eines Wagnerschen Klavierauszugs mit dem Walkürenritt hervor und fuchtelt abwechselnd mit diesen und dem leer getrunknen Sektglas vor sich hin und "pfeift" seine Protagonistinnen zurück; diese sind selbstredend in den Daraufwitz völlig eingeweiht; die Technik spielt dann die Orchesterstimme vom Walkürenritt ins Zelt; die sieben Diven sammeln sich und holen nochmals Luft und schmettern kräftigst ihr "Hojotoho" etc. pp.; sie halten alle prächtigst durch, und keine singt daneben; ha! die Stimmung scheint zu explodieren!! welch ein Wahnsinns-Gag!!!
Ansonsten?

Große Preisfrage: Warum bemüht man einen international gepriesnen Kurzfilmmacher, sich um die Regie für ein in seiner Grundanlage schon ganz artig zu bezeichnendes Projekt (der Wille war und ist, "die Kraft und die Schönheit der weiblichen Stimme" vorzuführen) zu bemühen, wenn der seinen roten Faden mitzubringen gänzlichhin vergisst!? Nichts gegen Pepe Danquart! Kennen Sie von ihm den Tour-de-France-Film, nein, noch nicht? dann anschau'n, unbedingt...
Also:
Auf dem Programmzettel ist nachzulesen, was dann nach und nach gesungen wird.
Paar Arien aus berühmten Opern, paar Spirituals, paar Songs und noch ein paarwas mehr. Jede der sieben Diven ist mit einem Extra-Solo-Auftritt ein- und mehrmals dran, je nach dem Stimmvermögen (wir erlauben uns an dieser Stelle keinerlei Bewertungen der jeweiligen Einzelleistung, nein, das würde unnötigen Frust zwischen die Damen, die ja noch paar Vorstellungen ganz in kollegialer Eintracht abzusingen haben, bringen). Paarmal singen sie dann auch gemeinsam oder in paar Einzelgruppen als Duett und Trio oder so. Sie haben alle wunderschöne Kleider an, sie sind perfekt geschminkt, mit einem Wort: sie sehen einfach lecker aus.



Eine schöner als die Andere, von links nach rechts: Elisabeth Markstein, Ji-Yeon Shin, Janet Williams, Monica Schmidt, Fabienne Jost, Katharina Schutza, Sabra Lopes... und sie alle können sogar singen - Foto (C) Christian Schulz


Und ganz am Anfang, wo die so bezaubernd aus 'ner Art vergessnem "Buch der Melodien" vorlesende Doris Egbring-Kahn ihren noch mehr bezaubernden und viel zu kurzen Auftritt hatte, war man schon geneigt, seinen Verstand unter der notdürftiger Weise einverleibten Weinschorle hervor zu holen: Sie, diese bezaubernd aussehende Granddame aus dem Schauspielfach, hätte - wenn Danquart sich für sie und einen rotfadigen Text ein bisschen mehr interessiert hätte - das Alles irgendwie dann retten können.

So jedoch: Die Nummerngirls sangen zum Wein.


Andre Sokolowski - red / 27. August 2006
ID 00000002622
HUMAN VOICES - DIE NACHT DER STIMMEN

Mit den Sängerinnen Fabienne Jost, Sabra Lopes, Elisabeth Markstein, Monica Schmidt, Katharina Schutza, Ji-Yeon Shin, Janet Williams (in alphabetischer Reihenfolge), der Schauspielerin Doris Egbring-Kahn und den Musikern Christoph Israel / Christoph Hagel (Klavier) sowie Florian Goltz / Franz Bauer (Percussion)

Regie: Pepe Danquart
Bühne/Projektionen: Uli Sigg
Bühnenbild: Karin Wilpert
Kostüme: Dorothée Uhrmacher
Licht: Matthias Boge

Premiere als "Welturaufführung" am 26. August 2006

Nächste Vorstellungen: 27. 8. bis 2. 9. 2006

Weitere Infos siehe auch: http://www.tipi-das-zelt.de






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