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Auf leisen Schwingen eröffnet sich schleichend, diskret, betörend-filigran ein Stück Kammer-Pop. Racing the Storm (dt.: dem Sturm trotzen), das kommende Woche erscheint, ist ein elegant und facettenreich durchkomponiertes Album. Es setzt die zerbrechliche, eingängige, stets selbstbewusste Stimme von Emiliana Torrini mit harmonischen, dezenten Percussion und Einwürfen von Piano, Klarinetten oder Schlagzeug ins rechte Licht. Die Songs erzählen in entspannter Gelassenheit von Tagträumen, Zufluchtsorten, Beziehungen und alltäglichen Verrücktheiten, aber auch dramatisch erstarkend von Verheerungen des Krieges.

Die aus Island stammende 45jährige Sängerin Emiliana Torrini, deren Vater Italiener ist, wurde zu Beginn ihrer Karriere oft mit ihrer Landsfrau Björk verglichen. Sie schrieb in einer Vielzahl von Stilen (Elektro-Pop, Folk usw.) Songs, veröffentlichte mittlerweile neun Alben, war Frontfrau von GusGus, sang für die Thievery Corporation, schrieb für Kylie Minogue am Hit „Slow“ mit, coverte publikumswirksam „White Rabbit“ von Jefferson Airplanes und sang den „Gollum's Song“ für Peter Jacksons The Lord of the Rings: The Two Towers. Ihr größter Chart-Hit „Jungle Drum“ liegt etwa vierzehn Jahre zurück.

Die Künstlerin hat sich mit dem belgischen Duo The Colorist Orchestra zusammengetan, das mit Pop, Underground und klassischer Musik experimentiert. Bei ihrer ersten Kollaboration griffen The Colorist Orchestra 2018 noch auf bestehende Repertoire von Emilíana Torrini zurück. The Colorist Orchestra (bestehend aus den Multiinstrumentalisten und langjährigen Freunden Aarich Jespers und Kobe Proesmans) nutzen klassische Instrumente, selbstgebaute Klangkörper und ungewöhnliche Sounds und Grooves. Jespers und Proesmans gründeten ein achtköpfiges Orchester für die Live-Performances. Sie arrangierten auf Alben auch das Repertoire anderer eingeladener Singer-Songwriter neu, wie von Lisa Hannigan, Cibelle und Howe Gelb.

Auf dem neuen Opus Racing the Storm sind neue gemeinsame komponierte Stücke zu hören. Die intimen Kompositionen und diskreten Lyrics leben von Emiliana Torrinis weichem Timbre, ihrem mal kraftvollem, mal zerbrechlichem Gesang.

„Mikos" eröffnet die Platte mit sanften Beats stimmungsvoll, während sich musikalische Schichten, leise Instrumentalsolos von Streichern zaghaft darüber legen und Torrinis hauchig-markanter, tastender Gesang in den Vordergrund tritt. Ein bisschen fad ist der zaghaft sich mit langgezogenen Klängen und instrumentalem Zwischenspiel zerdehnende „Wedding Song“. Die poppige Ballade „Right Here" mutet dagegen rhythmisch und stimmlich lässiger, sinnlich und luftig an. Flüsternder Sprechgesang, Drums und elektronische Elemente setzen in „Hilton“ Akzente. Torrinis schwebender, warmer und leichter Gesang trägt den gefühlvollen Song „Dove“. Bemerkenswert ist das kurze, düster-geheimnisvolle Instrumentalstück „A Scene From A Movie". Danach adeln Torrinis Vocals das melancholische „The Illusion Curse" zu Schlagzeugspiel und eindrücklichen Streichern.

Entstanden sind elf instrumental üppig arrangierte, aufmunternde, leise Songs voller Schattierungen. Sie vereinen farbenfroh Anklänge aus Pop, Hip-Hop, Elektro bis hin zu klassischer Musik. Im Vordergrund steht Torrinis sphärisch funkelnde, stets wiedererkennbare Stimme, die auch mit langgezogenen rhythmischen Ausrufen und poetischem Sprechgesang nuancenreich experimentiert.


Ansgar Skoda - 11. März 2023
ID 14095
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