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Konzertbericht

Mit Elvis raus

aus der

Pandemie-

Falle!



Bildquelle: metropoltheater.com

Bewertung:    



Das haben wir alle gebraucht – nach entnervenden Lockdownwintern, Grabenkriegen vor der geschlossenen Haustür und weltweiten Krisen: tolle Songs, die uns von den Hockern reißen, bei denen wir mitsummen, mitklatschen können, weil wir sie alle kennen, weil wir sie lieben und weil wir das endlich, endlich wieder einmal zusammen erleben dürfen.

Natürlich hat auch das renommierte, aber kleine Metropoltheater jede Menge Booster nötig. Nach der freiwilligen Schließung noch im November '21 wegen der Überbelegung von Krankenhäusern, nach freiwilliger Zahlung von Kurzarbeitergeld an seine Schauspieler*innen.

Helfen soll nun eine Reihe von „Verneigungen“ vor der Musik. Mit geringem Aufwand, kargem Bühnenbild, aber dafür mit maximaler Strahlkraft, wie es der Brauch ist im Metropol. Theaterleiter Jochen Schölch hat einmal mehr aus der Not eine Tugend gemacht: Proben mit nur zwei Musikern könne er verantworten. Und so startete das freie Theater Anfang Februar fulminant mit Two of Us – einer Verneigung vor John Lennon und Paul McCartney (mit James Newton und Phil Newton).

Nun ist Elvis Presley dran, the King of Rock n´Roll. Sebastian Griegel und Andreas Lenz von Ungern-Sternberg lassen Elvis auferstehen und begeistern das Publikum schon nach den ersten Songs, die sie zu den Stationen seiner Karriere in Beziehung setzen. Daraus wird aber keine Abhandlung seiner Vita, vielmehr beschränken sie sich geschickt auf einzelne Anekdoten. Wie Elvis sich von seinem ersten Gehalt einen weißen Cadillac kauft und die Gitarre darauf schnallt. Wie er unbedingt Schauspieler werden will, obwohl er keinerlei Ausbildung dafür hat und deshalb einfach das Drehbuch auswendig lernt - auch die Rollen der Mitspieler. Wie er in Deutschland als Soldat vom Tod seiner geliebten Mutter erfährt. Wie er mit den Beatles jammt, sich aber beim Abschied anhören muss, dass sie seine Filme miserabel finden. Wie er über 700 Songs aufnimmt, aber keinen einzigen selbst schreibt. Wie Nixon ausgerechnet ihn, den Amphetamin-Junkie, zum Bundesdrogenfahnder macht. Wie er Las Vegas in die Falle geht und 157 Shows pro Jahr absolviert. Dass er aber für seine Musik leidenschaftlich brennt - bis zuletzt.

Burning Love, Jailhouse Rock, Heartbreak Hotel, Shake, Rattle and Roll, Love Me Tender. Sebastian Griegel performt einfach zum Niederknien, mit schweißtreibendem Temperament, gewaltigen Kopf – und Brusttönen, er scheut weder Tremolo noch Lyrik. Und das, obwohl er nach eigener Aussage erst am Ende der Schauspielschule geschafft hat, ein Lied zu singen, ohne dass alle Anwesenden fluchtartig den Raum verließen. Kaum zu glauben. Man nimmt ihm aber unbedingt ab, dass er Elvis seit seinem 15. Lebensjahr liebt. Denn das hört man. Auch Andreas Lenz von Ungern-Sternberg, der Hauspianist und Arrangeur des Metropol, der ihn am Klavier und an der Gitarre kongenial begleitet, hat sichtlich einen Riesenspaß.

Das Publikum rast, klatscht und trampelt. Als die beiden Musiker am Ende zum Klang des echten Elvis in die Dunkelheit abgehen - er singt Suspicious Minds: we ´re caught in a trap - da ist kein Halten mehr.

Raus aus der Pandemie-Falle! Das hat im Metropol geklappt. Gute Musik führt wieder zusammen – und sie heilt!!! Die Reihe wird fortgesetzt...



Andreas Lenz von Ungern-Sternberg und Sebastian Griegel
Foto (C) Metropoltheater München/Jean-Marc Turmes

Petra Herrmann - 17. Februar 2022
ID 13463
Weitere Infos siehe auch: https://www.metropoltheater.com/


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petra-herrmann-kunst.de

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