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Konzertkritik

Asian

Youth

Orchestra



Bewertung:    



Gestern Abend startete im Konzerthaus Berlin, das gerade wegen umfänglicher Baumaßnahmen (von außen jedenfalls) nicht gerade einladend wirkt, die 24. Ausgabe des Jugendorchesterfestivals YOUNG EURO CLASSIC. Grußworte gab es vom Regierenden Bürgermeister Kai Wegner und vom künstlerischen Festivalleiter Dieter Rexroth. Davor erklang die einst von Ivan Fischer komponierte Festivalfanfare; die wurde dann vom ersten der insgesamt 15 gastierenden Orchester, dem 1990 von Yehudi Menuhin mitbegründeten Asian Youth Orchestra (AYO), gespielt, und zwar in einer bombastischen Großfassung also als Tutti von mindestens 80 (schätzte ich) Musikantinnen und Musikanten. Nach Konzertende stellte der oberste Orchestermanager [die Nennung seines Name fehlte im digitalen Programmheft] "seine" Truppe nach Herkunft und Ländern resp. Landesteilen - bei China war das außerordentlich pikant, weil außer China auch noch dessen Sonderzonen Hongkong und Macau sowie (noch pikanter) Taiwan als Herkunftsländer "neben China" aufgezählt wurden; Taiwan stellte übrigens die mächtigste Fraktion unter den Jugendlichen - vor.


"Als erstes ausländisches Orchester überhaupt trat das AYO in Vietnam auf. Die 95 Musiker:innen des AYO sind in etwa zehn Ländern Ostasiens zuhause, darunter China, Korea, Japan, Thailand, Indonesien, den Philippinen, Malaysia, Usbekistan u.a.. Zwischen 17 und 27 Jahre jung, treffen sie sich jedes Jahr im Sommer in Hongkong zu einer sechswöchigen Probenphase, die mit einer internationalen Tournee abgeschlossen wird. Mit Vollstipendien ausgestattet, arbeiten sie unter der Anleitung hervorragender Orchestermusiker:innen aus Europa und den USA. Zu den musikalischen Partnern des AYO zählten in den vergangenen Jahren die Geiger Gidon Kremer und Gil Shaham wie die Cellisten Steven Isserlis und Alban Gerhardt oder die Pianistin Alicia de Larrocha und der Pianist Leon Fleisher. Zuletzt war das Asian Youth Orchestra 2017 bei Young Euro Classic zu erleben..." (Quelle: YEC)


*

Das Programm war relativ populär also durchaus gefällig.

Los ging's mit der schmissigen Ouvertüre zu Ruslam und Ludmilla von Michail Glinka. Das erzeugte schon mal eine gute Stimmung und bereitete entsprechend beste Hörerlaune sowie -neugier auf das Folgende.

Das eigentlich doch ziemlich selten dargebrachte Cello-Konzert von Edward Elgar (nach dessem Ersthören der Hörer dennoch wenig oder nichts von dem Gehörten nachsummen kann) spielte Alban Gerhardt. Das war sehr anspruchsvoll und imponierte, nicht nur wegen der solistischen Brillanz von Gerhardt, ungemein.

Nach der Pause stand Mahlers Symphonie Nr. 4 G-dur auf dem Programm, eine der drei sog. Wunderhorn-Sinfonien, also mit entsprechend gesungenen Text-Einlagen aus der Gedichtesammlung Des Knaben Wunderhorn. In der Vierten wird diese Aufgabe einem Sopran zuteil, der dann im letzten der vier Sätze sein "Wir genießen die himmlischen Freuden" anstimmt. Ingo Metzmacher hatte diesen Satz in einem DSO-Konzert auch mal von einem Knabensopran singen lassen; das empfand ich, als ich es 2007 live sah & hörte, schon grandios, aber nicht nur als Idee, es klang zudem auch sehr, sehr gut... Hier nun (Mahlers Vierte mit dem AYO) besorgte Lydia Teuscher diesen Solopart. Das machte sie im Grunde genommen nicht schlecht, obgleich ihre Textverständlichkeit doch stark zu wünschen übrig ließ.

Als Zugaben wählten Gerhardt und Teuscher inkl. AYO zum einen eine musikalische Etüde von Rostropowitsch und zum anderen eines der melancholischen Rückert-Lieder von Mahler, nämlich "Liebst du um Schönheit"; da (bei der Mahler-Zugabe) war die Teuscher übrigens umwerfend gut.

Einen formidabelen Gesamteindruck hinterließ dann auch Joseph Bastian (er ist der Chefdirigent des AYO). Was er aus den jungen Leute herauszuholen im Stande war, ob laut, ob leise, ob tutti, ob einzelstimmlich: sensationell.

Schönes erstes YEC-Konzert.
Andre Sokolowski - 5. August 2023
ID 14322
YOUNG EURO CLASSIC (Konzerthaus Berlin, 04.08.2023)
Michail Glinka: Ouvertüre zu Ruslan und Ludmila
Edward Elgar: Konzert für Violoncello und Orchester e-Moll op. 85
Gustav Mahler: Symphonie Nr. 4 G-Dur
Alban Gerhardt, Violoncello
Lydia Teuscher, Sopran
Asian Youth Orchestra
Dirigent: Joseph Bastian


Weitere Infos siehe auch: https://young-euro-classic.de


https://www.andre-sokolowski.de

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