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Zurzeit sind die meisten Menschen zögerlich, wenn sie über einen Monat hinaus planen sollen. Da verbreiten die Kalenderverleger Optimismus. Sie bringen schon jetzt, bei sommerlichen Temperaturen, die Kalender für 2022 in die Buchhandlungen. So auch der Aufbau Verlag seinen bewährten Literaturkalender. Dass Kalender geradezu die Vergegenständlichung von vergehender Zeit sind, hält ihn nicht davon ab, seine vertraute Konzeption und sein Layout beizubehalten: je eine Abbildung und Texte von und über Autorinnen und Autoren sowie unten zu jedem Tag der Woche, zu klein gedruckt, die Namen bekannter oder wieder zu entdeckender Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die an diesem Datum geboren wurden oder gestorben sind. Der kürzlich selbst an Krebs viel zu früh verstorbene Matthias Biskupek hat sich in seinem Online-Tagebuch aus Rudolstadt, das ihm im Internet Unsterblichkeit verleiht, gerne von diesen Tabellen inspirieren lassen.

Zu den im kommenden Jahr Porträtierten gehören unter anderem Klassiker und Vorklassiker wie Johannes Reuchlin, Anna Louisa Karsch, Johann Karl Wezel, Molière oder Friedrich Schlegel, Stars der Moderne wie Lou Andreas-Salomé, Edith Sitwell, Eduard von Keyserling, Louis Aragon oder Dorothy L. Sayers, tote Giganten der Nachkriegsjahre wie Alain Robbe-Grillet oder Ror Wolf und Zeitgenossen wie Isabel Allende, Toni Morrison, Klaus Theweleit, Alexander Kluge, Cornelia Funke oder Thomas Meinecke. Ein Vorzug des Aufbau-Kalenders war schon in der Vergangenheit, neben einer erhöhten Aufmerksamkeit für Frauen, der Blick über Europa hinaus. Diesmal erspäht er unter anderem die Japanerin Higuchi Ichiyō, die Südafrikanerin Elsa Joubert, die Ghanesin Yaa Gyasi, den Vietnamesen Ocean Vuong. Dass viele von ihnen in die USA oder nach Europa ausgewandert sind, wäre einen Kommentar wert. Nichts deutet mehr darauf hin, dass Aufbau einst zu den führenden Verlagen der DDR zählte. Die Schriftstellerinnen und Schriftsteller der „ehemaligen“ DDR werden, wie übrigens auch die osteuropäischen, vernachlässigt. Da wiederholt sich, was in der Zeit des Kalten Krieges als normal galt. Schade eigentlich. Vom literarischen Niveau der gerne als Alibi gefeierten Brigitte Reimann ließen sich schon einige nennen.



Thomas Rothschild – 12. August 2021
ID 13077
Link zum Aufbau Literatur Kalender 2022


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