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Sachbuch

Indiana Jones

und seine

Vorläufer





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Der längst emeritierte Thomas Koebner gehört zu den seltenen Exemplaren des akademischen Betriebs, die sich nicht unlesbare und ungelesene Publikationen abringen, die nur einen einzigen Zweck anstreben, nämlich der Karriere zu dienen, sondern einen erkennbaren erotischen Bezug zu den Gegenständen ihrer Forschung haben. Seine Besonderheit innerhalb der deutschen Universitätslandschaft besteht darin, dass er sich nicht ein Leben lang auf „seinen“ Forschungsschwerpunkt festlegt, sondern breit gestreute Interessen aufweist, die, wiederum ungewöhnlich in einer Welt der Fachidioten, Literatur, Theater und Film gleichermaßen einschließen.

Jetzt hat Koebner ein schmales Bändchen zu einer zentralen Kategorie der Künste, zum Abenteuer, vorgelegt, das Notizen zu Romanen und Filmen [so der Untertitel] kunterbunt durch einander mischt. Zusammengehalten werden sie durch eine thematische Anordnung. Es beginnt, filmisch gedacht, mit dem Kapitel Der Western, dem Auf Schiffen zu fernen Orten folgt, darauf – wer assoziiert da nicht sofort Karl May – Durch die Wüste, dann, unter Riskierung von Überschneidungen, Weltreisen und schließlich, fast wie ein Passepartout, Jenseits der bürgerlichen Welt.

In Die Erfindung des Abenteuers steht Der letzte Mohikaner als Roman und als Film nebeneinander und Karl May neben Mark Twain. Auch Moby Dick wird als Roman und als Film untersucht, und Joseph Conrad ist neben Jack London und B. Traven Kronzeuge für das Abenteuer zu Schiff. Die Jahrhunderte rücken in enge Nachbarschaft und konfrontieren den weniger bekannten Sir Henry Rider Haggard mit Bernardo Bertolucci und Jules Verne mit Federico Fellini. Jenseits der bürgerlichen Welt finden sich unter anderem Clouzots Lohn der Angst, Werner Herzogs Aguirre, der Zorn Gottes und gleich mehrere Folgen von Indiana Jones. Klar fielen einem da noch eine ganze Reihe von Filmen und auch Romanen von The Shanghai Gesture. Deliverance oder The Killing of a Chinese Booking bis zu Thyl Ulenspiegel ein, aber das Buch hat nur 128 Seiten. Ganz nebenbei: so ganz glücklich macht der Haupttitel nicht. Das (fiktive) Abenteuer wurde lange vor dem Roman und erst recht vor dem Film erfunden. Wovon, wenn nicht von Abenteuern, handelte die Odyssee? Oder auch das Nibelungenlied?


Thomas Rothschild – 20. Juni 2023
ID 14260
Verlagslink zur Erfindung des Abenteuers


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