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Rezension

Mirja Stöcker (Hg.): DAS F-WORT

Feminismus ist sexy
Ulrike Helmer Verlag, Königstein/Taunus, 2007
ISBN 978-3-89741-220-0 - 151 Seiten - 12,90 Euro


Von zeitloser Aktualität

Das F-Wort Feminismus ist weitgehend out und altert mit den Protagonistinnen der frauenbewegten Zeit vor sich hin. Ich weiß, wovon ich rede, denn ich habe selbst zu ihnen gehört – über 20 Jahre vom Anfang der 70er bis ca. Mitte der 90er! In meinem Lebensumfeld habe ich diese Aufbrüche hautnah miterlebt und auch mitgestaltet: Idee eines Frauenzentrums, Kampf für ein Frauenhaus, Zusammenschluss unterschiedlicher Frauengruppen zu einem „Aktionsbündnis“, Veranstaltung von Frauenkulturtagen, Aufbau einer Freien Frauenliste für mehr „Frauenpower“ in der Kommunalpolitik, Etablierung eines Notrufs für vergewaltigte Frauen ... Auf den Titel „Feministin“ oder bodenständiger: „Emanze“ war ich immer stolz. Doch darüber ist Gras gewachsen; das Erreichte ist selbstverständlich geworden; die Strukturen haben sich verändert. Im Gegensatz zu meiner Jugend vor 50 Jahren leben wir – Frauen und Männer – heute in einer Welt der unbegrenzten Möglichkeiten. Deshalb ist es interessant, was die Generation der Töchter und Söhne (und EnkelInnen) zum Thema „Feminismus“ zu sagen hat.

Neun Frauen und drei Männer nehmen in dem vorliegenden Buch wissenschaftlich und fundiert, witzig und spritzig, versiert und emanzipiert Stellung zum „kleinen Unterschied“: Vorurteilen bezüglich weiblichem bzw. männlichem Verhalten; Ergebnissen aus der Hirnforschung; Fragen der Evolution; Feminismus versus Mutterschaft und aus Männersicht; „Lesbe“ als Schimpfwort; „Netzwerk-Generation“; „Sex“, „Gender“ und „Sexismus“; Schönheits- und Schlankheitswahn; Wünschen und Sehnsüchten von Frauen und Männern ... Die AutorInnen gehören alle (sofern ein Geburtsjahrgang genannt ist) der aus meiner Sicht „jungen“ Generation an, sind überwiegend in den 70er Jahren geboren. Sie wissen also von der „Blütezeit“ der Frauenbewegung in Deutschland nicht durch eigene Erfahrung, sondern aus der Literatur oder allenfalls durch ihre Mütter. Doch sie leben in der Freiheit und mit den Freiheiten, um die wir damals gekämpft haben. Natürlich ist noch nicht alles erreicht, gibt es immer noch Defizite. Doch der „Feminismus“ in neuer, in moderner Form ist Teil des alltäglichen Lebens – auch wenn das Wort selbst aus der Mode ist. Davon sprechen die Texte dieses Buches: „Das F-Wort schließt nicht aus, sondern ein. Es weist nicht in die Vergangenheit, sondern in die Zukunft. ...“ (aus dem Vorwort von Mirja Stöcker).

Mirja Stöcker legt als Herausgeberin mit diesem Buch eine interessante und lesenswerte Bestandsaufnahme über den Istzustand, die Entwicklung und die Varianten des Feminismus vor.
Ob man Feminismus allerdings unbedingt mit dem Modewort „sexy“ belegen muss, wie der Titel behauptet? In meinen Augen würden Attribute wie diese viel besser passen: vernünftig, sinnvoll, gerecht, logisch, zeitgmäß, konsequent...




Armgard Dohmel - red. / 25. Mai 2007
ID 00000003245


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