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Rezension

Sonja Löbbert - "Das Zeitalter der Frau"

Die Führungskultur der Zukunft ist weiblich
184 Seiten, Leinen, 19,95 Euro - Signum Verlag, München/Wien
ISBN 978-3-85436-397-2


Der Titel hatte mich als „Altfeministin“ neugierig gemacht – doch das Buch geht in eine völlig andere Richtung:

Die Autorin führt den „gesellschaftlichen Paradigmenwechsel“, der angeblich ab 2008 das Ende des Patriarchats und das Zeitalter der Frau einleitet, auf den chinesischen Mondkalender zurück. Nach ihren Ausführungen „fordert die kosmische Evolution zwingend einen ökologischen und wirtschaftlichen Kurswechsel“ und „das 21. Jahrhundert gehört ohnehin den Frauen, auch wenn viele Männer dies noch nicht wahrhaben möchten“. Doch diese Entwicklung sei nicht etwa das Verdienst von Feministinnen, sondern auf eherne kosmische Gesetzmäßigkeiten zurückzuführen: Wir stehen nämlich im 21. Jahrhundert an der Schwelle des Wassermann-Zeitalters oder „New Age“. Diese Erkenntnis basiert auf dem über 4000 Jahre alten chinesischen Mondkalender.

In den weiteren Kapiteln verweist Sonja Löbbert auf ein neues Rollenmodell: Weibliche Talente gewinnen am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft an Wert. Am Beispiel von Angela Merkel und Hilary Clinton zeigt sie auf, dass diese Neuorientierung bereits in Gang gekommen sei: „Alpha-Mädchen“ = neue Frauengeneration. Als typisch weibliche Führungsstile nennt sie intuitives Management, kreative Problemlösungen, Sorge um die Mitarbeiter, Pflege zwischenmenschlicher Beziehungen, und prophezeit eine „Verweiblichung der Wirtschaft“. Das große Plus der Frau sei ihre Fähigkeit, ganzheitlich zu denken. Frauen würden alle bisherigen Männerdomänen für sich erobern und aufgrund ihrer höheren Sozialkompetenz zum Positiven umgestalten. Sogar eine Päpstin hält sie für möglich.

Durch die Demontage des traditionellen Männerbildes gerieten nun auch die Männer in die Krise, was neue Rollenmodelle für Frauen und Männer nötig mache. Männer und Frauen müssten gleichberechtigt miteinander die Zukunft gestalten, wobei die weiblichen Fähigkeiten sich als die nützlicheren erweisen würden.

Eine wichtige Frage sei, ob die Frauen die von Männern angerichteten Schäden bei Wirtschaft, Finanzsystem, Umwelt, Klima, Naturschutz reparieren und Armut und Hunger in der Welt besiegen könnten. Als eine Hilfsmaßnahme schlägt die Autorin „ÖKOlympia“ vor, einen Wettbewerb der besten ökologischen Systeme.

Wieder kommt Löbbert auf den Einfluss des Mondes und die Macht der Mondfaktoren zurück. Sie empfiehlt Frauen, durch Kinesiologie ihre wahre Berufung zu erkennen und sich die richtigen Ziele zu setzen – in Anlehnung an den Mondkalender. Weitere Kapitel erläutern die Wirkung der Yin- und Yang-Energien und die Energielehre der fünf Elemente. Ihnen sind die Geburtsjahrgänge von 1908 bis 2018 zugeordnet mit entsprechenden Empfehlungen bezüglich Farben und Materialien für Kleidung und Schmuck.

Einige Seiten mit einschlägigen Links, Adressen und Literaturhinweisen vervollständigen das Werk.


Das Buch gibt interessante und wichtige Denkanstöße, doch ich habe Schwierigkeiten mit der esoterischen Basis: Warum ist der chinesische Mondkalender nötig für die Feststellung, dass in unserer heutigen Welt mehr denn je die Fähigkeiten von Frauen gebraucht werden? Vielleicht haben wir Frauen ja in der alten und neuen Frauenbewegung die Grundlagen für das langsam in Gang kommende Umdenken gelegt – ohne die „Fremdbestimmung“ durch den Mond?



Armgard Dohmel - red. / 11. August 2008
ID 3947


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