Feelgood-Movie mit erstklassiger Besetzung
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Bewertung:
Lasse Hallström hat den Filmfans in aller Welt schon viele erstklassige Werke geschenkt. Von Gottes Werk &Teufels Beitrag über den herausragenden Chocolat, das bestens gelungene Ein ungezähmtes Leben, den zutiefst bewegenden Hachiko – Eine wunderbare Freundschaft, die schöne Lovestory Das Leuchten der Stille bis zum witzigen Lachsfischen im Jemen reicht die Bandbreite des Schweden. Auch sein neustes Werk Madame Mallory und der Duft von Curry - ein gelungener Film, ohne dabei allerdings ein Meisterwerk zu sein.
In der Verfilmung des Bestsellers Madame Mallory und der kleine indische Küchenchef von Richard C. Morais geht es um die indische Familie Kadam, die nach mehreren Ereignissen in Frankreich strandet. Da Hassan (Manish Dayal) ein begnadeter Koch ist und auch der Rest der Familie etwas davon versteht, kauft „Papa“ (Om Puri) ein leerstehendes Gebäude außerhalb des Dorfes. Allerdings gibt es nur dreißig Meter entfernt, auf der anderen Straßenseite, ein anderes Restaurant - jenes von Madame Mallory (Helen Mirren), einer alteingesessenen Französin, die von der neuen, lauten und farbenfrohen Konkurrenz überhaupt nicht angetan ist. Es entwickelt sich eine Restaurantfehde. Doch dann geht jemand zu weit.
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Die erwachsenen Kadams sind in einem Dorf in Frankreich gestrandet. Die hilfsbereite Marguerite (Charlotte Le Bon) hilft ihnen | © Constantin Film Verleih GmbH
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Die Geschichte ist ein typischer Kulturenclash. Anders allerdings, als man ihn zuletzt in Monsieur Claude und seine Töchter gesehen hat. Hier wird mehr Wert auf das Kochen als auf die Witze gelegt. Das kommt Madame Mallory und der Duft von Curry zugute. Denn so ist ein eigener, interessanter Film entstanden, der vor allem für eins sorgt: ein gutes Gefühl. Denn die Konflikte bilden zwar einen Großteil des Filmes, sind allerdings immer mit einem Augenzwinkern zu sehen. Dabei bleiben sie nachvollziehbar und auf eine eigene Art auch witzig.
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Madame Mallory (Helen Mirren) mit „Papa“ (Om Puri) und dessen Sohn Hassan (Manish Dayal) | © Metropolitan FilmExport
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Das liegt auch an dem großartig aufgelegten Cast. Die bestens vernetzten Produzenten Steven Spielberg und Oprah Winfrey haben jede Rolle sehr gut besetzt. Helen Mirren spielt Madame Mallory so vornehm wie vor einigen Jahren ihre „Oscar“-prämierte Rolle Die Queen und zeigt dabei immer wieder ihren Sinn für trockenen Humor, was an ihre Rolle in Red erinnert. Mirren bleibt dabei immer glaubwürdig und überzeugend. Der Halb-Russin, halb-Engländerin kauft man die Französin sofort ab. Om Puri, einer der großen indischen Schauspieler mit einem unverkennbaren Gesicht, spielt Mallorys Gegenspieler „Papa“ Kadam mit viel Herz und Freude. Den zwei Altstars beim Anfeinden zuzusehen, macht großen Spass.
Manish Dayal zeigt als Hassan eine starke Performance, auch Charlotte Le Bon kann in ihrer Rolle nachhaltig überzeugen.
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Madame Mallory (Helen Mirren) schmeckt das Gericht von Su-Chefin Marguerite (Charlotte Le Bon) ab | © Constantin Film Verleih GmbH
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Des Weiteren können die angenehm ruhige Kameraführung, die herrlichen Locations und die stimmige Musik Atmosphäre generieren. Diese geht allerdings bei der Geschichte an einigen Stellen etwas verloren. Denn wirklich identifizieren kann sich der Zuschauer mit dem Film nur bedingt. Dafür ist er zu unnahbar und an einigen Stellen auch eine Ecke zu kitschig. Dass Madame Mallory und der Duft von Curry trotzdem deutlich mehr positive Aspekte zu bieten hat, liegt an der erstklassigen Regie Hallströms. Der Schwede konzentriert sich auf seine Charaktere und stellt diese gelungen dar.
Sehr ästhetisch sind die Kochszenen. Bei diesen Sequenzen bekommt der Zuschauer Hunger auf die superb in Szene gesetzten Gerichte, die man in all ihrer Pracht förmlich schmecken kann. Ein Augenschmaus, bei dem einem das Wasser im Mund zusammenläuft!
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Stefan Bröhl - 18. August 2014 ID 8024
Weitere Infos siehe auch: http://www.madame-mallory.de
Post an Stefan Bröhl
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