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ins Leben



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John Lennon und Paul McCartney von den Beatles sollen die besten Komponisten der 1960-er Jahre gewesen sein? Da gab es einen, der das so nicht stehen lassen wollte und sich ans Komponieren begab: Brian Wilson von den Beach Boys. Inwieweit der größenwahnsinnige Impuls auf Drogenkonsum zurückzuführen war, lässt sich nachträglich nicht mehr bestimmen. Fakt ist, dass der junge Brian Wilson mit seinen Alben Pet Sounds und Smile von 1966 nachhaltig Musikgeschichte schrieb. In dem Biopic Love & Mercy zeigt uns Regisseur Bill Pohlad die frühen Jahre der Beach Boys, allen voran, Brian Wilsons, und stellt sie in Kontrast zu seinem späteren Totalabsturz und dem langwierigen und schweren Weg zurück ins Leben. Es war eine gute Entscheidung, den jungen Wilson von Paul Dano spielen zu lassen, der eine frappierende Ähnlichkeit mit dem Original hat, während der ältere, abgewrackte Musiker von John Cusack verkörpert wird, der sich u.a. auf die Darstellung in die Jahre gekommener Antihelden versteht.



Der junge Brian Wilson (Paul Dano) hält sich für einen größeren Komponisten als John Lennon und Paul McCartney | (C) Studiocanal Filmverleih


Die frühen Jahre werden aus der Sicht Wilsons gezeigt, der sich noch beweisen muss, von seinem Vater immer wieder die Flügel gestutzt bekommt und manchmal auch von den anderen Beach Boys, die aus seinen Brüdern Dennis und Carl sowie seinem Cousin Mike zusammengesetzt sind, nicht verstanden wird. Er hört Stimmen, verhält sich auffällig, lässt sogar Auftritte in Japan sausen, um sich zu Hause seine Ideen von der Seele zu komponieren. Die ersten Erfolge der Gruppe gründeten sich auf Songs, die Teenagersehnsüchte, das ungezwungene Strandleben in Kalifornien, insgesamt eine sorgenfreie Wohlstandsgesellschaft thematisieren mit Titeln wie „California Girls“ und „Surfin' USA“. Damit wollte Wilson brechen und ambitioniertere Projekte durchsetzen. Dankenswerterweise lässt uns der Film an diesen Schöpfungsprozessen einen gewissen Anteil haben, indem Pohlad viele Szenen im Aufnahmestudio gedreht hat, die einen gewissen dokumentarischen Charakter haben.



Mach wau! Brian Wilson (Paul Dano) lässt auch Alltagsklänge in sein Album „Pet Sounds“ mit einfließen | (C) Studiocanal Filmverleih


Wilson verwendete für sein bahnbrechendes Album „Pet Sounds“ nicht nur Hundegebell, sondern auch die Geräusche von Hupen, vorbeifahrenden Zügen, Fahrradklingeln, Kirchenglocken und sonst noch alles Mögliche. "Genial" sagten die Kenner, "bescheuert" die anderen, die lieber weiter auf der erfolgreichen „Surfin'“-Welle reiten würden. Ob es allein die Drogen waren, die zum psychischem Kollaps führten oder ob vorher schon eine psychische Anfälligkeit da war, lässt sich nicht klären. Wilsons seelischer Zustand verschlechterte sich so sehr, dass seine erste Ehe scheiterte und seine überforderte Familie den berühmten „Dr. Feelgood“, Eugene Landy zu Rate zog - im Film von dem fantastischen Paul Giamatti aufs Ekelhafteste porträtiert. Dr. Landy bekam sogar die Vormundschaft für Wilson übertragen. Dieser Lebensabschnitt wird aus Sicht der Autoverkäuferin Melinda Ledbetter (Elizabeth Banks) geschildert, die Wilson kennenlernte, als es ihm zwischenzeitlich etwas besser zu gehen schien.



Nicht ohne diesen Doktor: Dr. Landy (Paul Giamatti) kontrolliert das Leben von Brian Wilson (John Cusack) total. Das bekommt auch seine Freundin Melinda (Elizabeth Banks) schmerzhaft zu spüren | (C) Studiocanal Filmverleih


Im Film wird der legendäre Doc vermutlich etwas schlimmer dargestellt als er gewesen sein mag. Aber Melinda und Wilson gelang nach vielen Abenteuern doch die Befreiung aus dessen Würgegriff. Heute wird der echte Brian Wilson für sein visionäres Schaffen geachtet und ist schon länger wieder in der Lage aufzutreten. Es geht doch nichts über die alles überwindende Macht der Liebe, die aber sehr bodenständig und realistisch dargestellt wird. Ach so: mit Paul McCartney ist Brian Wilson inzwischen befreundet. Was für eine harte, aber am Ende doch wundervolle Lebensreise und ein Film mit „Good Vibrations“, wie einer der Erfolgshits lautet.

Helga Fitzner - 9. Juni 2015
ID 8696
Weitere Infos siehe auch: http://www.loveandmercy.de


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