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Fernsehfilm

Rache für

den Freund

DAS LICHT IN EINEM DUNKLEN HAUS mit
Henry Hübchen


Johannes Fischer (Henry Hübchen) reist zu dem Ort, an dem das Foto der Freundesgruppe von 1995 gemacht wurde. | (C) ZDF/Marion von der Mehden

Bewertung:    



Der verschämte Trend, dass sich berühmte Schauspielerinnen und Schauspieler, die "vor dem" eigentlich dann mehr auf deutschsprachigen Bühnen (statt im Kino oder im TV) Furore machten, mehr dem Film als dem Theater zuwandten und zuwenden, hat seinen despektierlichen Verschämtheitsgrad längst einer ziemlich aggressiv sich gebenden medialen Obsession geopfert; wobei obsessiv noch lange nicht mit irgendeinem Qualitätsanspruch jenes Medialen, was dann freilich permanent gezeigt sein will, zu tun hat. Henry Hübchen, als ein Fall von vielen, kann da wohl als Beispiel herhalten; er war DER Schauspielstar an der Berliner Volksbühne und spielte unvergsslich-unermüdlich insbesondere in Inszenierungen Frank Castorfs. Dass der Castorf sein Ensemble permanent verschliss und sich daher kaum wunderte, dass einer nach dem andern Jahr um Jahr die Flucht ergriff - obgleich sich justament das Volksbühne-Ensemble Jahr um Jahr wieder durch Zulauf und Herbeirufung von anderen verjüngen und erfrischen tat - , war stadt- und landbekannt. Dennoch: So unvergesslich-unermüdlich, wie sich Henry Hübchen "damals" präsentierte, würde es wohl niemals wieder kommen, ohne Bühnenbretter untern Füßen spielt sich's halt ganz anders... Doch das alles wirkt, ich geb' es zu, wie der sprichwörtliche Vergleich zwischen den Äpfeln und den Birnen, ja, schon müßig.

Also:

Hübchen ist jetzt Kommissar Johannes Fischer, der - gemeinsam mit den zwei sympathischen Kollegen Jan Kettler (Lucas Reiber) und Constanze Satorius (Viktoria Trauttmansdorff) - die Spur des mutmaßlichen Vierfachmörders Tobias Menne (Constantin von Jascheroff) aufnimmt, der es dann letztlich allerdings nicht war, sondern sein alter Jugendfreund Linus Lemberg (Tilman Strauß), der ihn über 20 Jahre seit dem eigentlichen Hauptereignis (lt. des ZDF-Drehbuchs zum Krimi Das Licht in einem dunklen Haus) nachträglich rächen tat. Was war damals passiert?

Der junge Tobias (Louis Guillaume) hatte sich stillschweigend in seine Musiklehrerin Olivia Rentlow (Paula Kroh), in deren Haus am Waldrand er Klavierstunden genommen hatte, verliebt; sein Freund Linus (Mika Tritto) wartete indes auf einem nahe gelegenen Baum, den er mittels einer Strickleiter erklamm. Bis dass dann eines Tages das schier Ungeheuerliche stattfand, dass nämlich Rico Neubarth (Sebastian Zimmler), der stockbesoffne Lebensgefährte der Musiklehrerin, mit drei ebenso besoffnen Kumpels von ihm das Klavierstunden-Idyll lauthals zu stören und zu torpedieren trachtete und - seine Freundin für eine Gruppenvergewaltigung preisgab. Und alles vor den Augen des jungen Tobias!

Kurzum: Linus, Tobias' Freund, der dieses Damalige von seinem Baum aus mitverfolgte, schritt zu einem penibelst von ihm durchorganisierten und mit vielen falschen Fährten, die er legte, quasi für Außenstehende (so auch die Polizei) irrgeleiteten Rachefeldzug und richtete nacheinander alle vier Ex-Vergewaltiger...

*

Und Henry Hübchen besticht in diesem Film durch wenig Sprechen und statt dessen viele Gesten und erstaunlich faszinierende weil schlichteste Gesichtsausdrücke, und das war es eigentlich, weswegen ich mir diesen (schon vom Stoff her) kaum ertragenswerten Film so tapfer zumutete.



Rico (Sebastian Zimmler, r.) zwingt Olivia (Paula Kroh, l.) und Tobias (Louis Guillaume, M.) zum Klavierspielen. | (C) ZDF/Marion von der Mehden

Andre Sokolowski - 28. November 2022
ID 13937
Das Licht in einem dunklen Haus (ZDF 2022)
Regie: Lars-Gunnar Lotz
Buch: Nils-Morten Osburg (nach der Vorlage von Jan Costin Wagner)
Kamera: Julia Daschner
Musik: Matthias Weber und Vera Marie Weber
Besetzung:
Johannes Fischer ... Henry Hübchen
Konstanze Satorius ... Victoria Trauttmansdorff
Marie Beck ... Corinna Kirchhoff
Jan Kettler ... Lucas Reiber
Olivia Rentlow (1995) ... Paula Kroh
Christine Falter ... Katharina Heyer
Tobias Menne ... Constantin von Jascheroff
Linus Lemberg ... Tilman Strauß
Rico Neubarth ... Sebastian Zimmler
Tobias Menne (1995) ... Louis Guillaume
Linus Lemberg (1995) ... Mika Tritto
Josef Happel ... Veit Stübner
Wiebke Happel ... Hedi Kriegeskotte
Kilian Falter ... Harald Hauber
Markus Happel ... Thorsten Hamer
Lasse Albrecht ... Paul Schröder
ZDF-Erstausstrahlung am 28.11.2022
(Noch bis 19.11.2023 in der ZDF-Mediathek)


https://www.zdf.de/filme/der-fernsehfilm-der-woche/


https://www.andre-sokolowski.de

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