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               | | Auf ins 
 Abenteuer
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 August Werner - 17. Juni 2017| Bewertung:   
 
 
 Ein Schatz, einige übersinnliche Gestalten und der unbändige Drang nach Freiheit – so kann man den Roman Moonfleet von 1898 zusammenfassen.
 
 Die Geschichte spielt in einem armseligen Fischerdorf im Dorset in der Mitte des 18. Jahrhunderts, das nebenher von Schmuggel und Wrack-Plünderungen lebt. Der junge John Trenchard wird mit seinem Ziehvater Elzevir Block und zwei weiteren Dorfbewohnern in die Jagd nach einem verfluchten Schatz verwickelt. Durch Zufall entdecken sie auf einem Friedhof ein Amulett mit einem rätselhaften Pergament. Durch Nacht und Nebel reisen die ungleichen Männer zu Land und zu Wasser, um dem Geheimnis einer Sage, die man sich in der Gegend seit Generationen erzählt, auf die Spur zu kommen. Der Diamant eines spielt eine Rolle, der Buchstabe Y, dem die Gefährten mehrmals begegnen.
 
 Man kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ein klassischer All-Age-Roman (sowas gab es damals ganz offensichtlich schon), dass junge ebenso wie erfahrene Leser in seinen Bann zieht. Die Stärke des Textes liegt in den prägnanten Landschaftsschilderungen und dem Geheimnisvoll-Schauerlichen der Geschichte. Man hat sogleich den Eindruck, einer windigen Herbstnacht, im Kamin brennt ein Feuer, der Regen schlägt gegen die Fenster, und man kann es kaum erwarten im Kerzenlicht die nächste Seite umzublättern. Der Autor verbindet gekonnt Elemente der Gothic Novel und des realistischen Romans, um eine düstere Stimmung und ungeheure Spannung zu erzeugen. Lehrer, Privatlehrer, Waffenfabrikant, Honorarprofessor für Paläografie und  Abenteuerschriftsteller – John Meade Falkner (1858-1932) war ein ziemlich außergewöhnlicher Mensch und ebenso außergewöhnlich ist auch sein gelungener Roman Moonfleet.
 
 Das Buch wurde mehrfach verfilmt, einmal sogar von Fritz Lang. Falkner kann man getrost in eine Reihe mit Robert Louis Stevenson und Mary Shelley stellen. Eine atmosphärische, schauerliche Schatzsuche mit Gespenstern, Mord und Totschlag, Verrat und Verschwörung, aber auch voller literarischer Anspielungen, Verweisen und doppelten Ebenen. In einer neuen Übersetzung strahlt dieser 120 Jahre alte Schmöker heller denn je.
 
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 ID 10090
 J. Meade Falkner | Moonfleet
 Halbleinen, Lesebändchen
 352 Seiten
 EUR 24,00
 Verlagsbuchhandlung Liebeskind, 2016
 ISBN978-3-95438-059-6
 
 Weitere Infos siehe auch: http://www.liebeskind.de/buecher/backlist/item/moonfleet
 
 
         Post an August Werner
 Lesen im Urlaub
 
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