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Storm und

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Brecht und

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Charlie Chaplin wird der Ausspruch zugeschrieben: „Jeder Tag ohne ein Lächeln ist ein verlorener Tag.“ Der Dichter und Verleger Michael Krüger hat den Satz variiert: „Mein Ziel ist es, den Menschen zu zeigen, dass ein Tag ohne die Lektüre eines Gedichts ein verlorener Tag ist.“

Michael Krügers Berufskollege als Verleger Hubert Klöpfer hat sich diese Überzeugung zu eigen gemacht und in einem hochformatigen Wandkalender ein Gedicht, wenn nicht für jeden Tag, so doch für jeden halben Monat des Jahres 2022, insgesamt also 24 Gedichte bereit gestellt. Das Besondere ist das Schriftbild. Die Texte sind in Handschrift gedruckt. Zwar nicht in der Handschrift der Autoren, sondern in der Hubert Klöpfers, doch auch das verleiht ihnen eine Unmittelbarkeit, aber auch eine Altertümlichkeit, die mit der üblichen Typographie nicht erzielt werden kann.

Das Spektrum der Poeten reicht von Sappho bis Mascha Kaleko, von Friedrich Hölderlin bis Emily Dickinson, von Eduard Mörike bis Kurt Marti, von Richard Dehmel bis Hilde Domin. Einige Autoren treten mehrfach auf, darunter – nicht eben originell – Goethe oder Rilke. Als so genannte „Paten“ standen Klöpfer mehr oder weniger prominente Namen der Branche zur Seite. Sie deklarieren ihre Vorschläge als „Lieblingsgedichte“ und steigen somit in die Fußspuren von Marcel Reich-Ranicki. Bei ihm, immerhin, wären wohl auch Heine, Brecht oder Achmatova vorgekommen. Man tritt dem Kalendermacher sicher nicht zu nahe, wenn man der Auswahl attestiert, dass sie konservativ und geradezu absurd deutschlastig ist. Puschkin, Apolinnaire oder T.S. Eliot gehören offenbar ebenso wenig zu den Lieblingsdichtern von Klöpfer und seinen Aposteln wie gar Szymborska, Tranströmer oder Volker Braun.



Thomas Rothschild – 21. September 2021
ID 13155
Kröner Verlag-Link zum Gedichtekalender 2022


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