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nachDRUCK # 2

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Sachbuch

Von Musikoasen,

großen Stimmen,

ungewöhnlichen

Orten,

Industriehallen,

Trüffelsuchern

und Festspiel-

romantik





Bewertung:    



Spritzig wie eine Opernarie und informativ wie ein Opernführer. Anekdoten, Geschichten und Gründungsideen schicken den Leser schon beim ersten Durchblättern auf eine Reise an 50 unterschiedliche „Musik“-Orte, die mit der Prüfung des Terminkalenders 2020 beginnt. Eine gedämpfte Nervosität und eine Art Festivalfieber gesellen sich dazu. Das Tableau auf der letzten Seite des Buches zeigt, dass die kommenden Winter-Monate eine eher festivallose Zeit und die langen Abende perfekt sind, um ins nächste Festival-Jahr hineinzuträumen.

Der von Birgit Chlupacek herausgegebene MERIAN-Guide Opernfestspiele & Klassikfestivals ist in Kapitel unterteilt und unterscheidet etwa zwischen monothematischen Festspielen, neuer oder alter Musik, Operettenfestivals oder Festivals, die von Musikpersönlichkeiten initiiert wurden. Es endet mit dem Kapitel "Meeresstille und glückliche Philharmonikerfahrt“ - Musikkreuzfahrten.


"Nach der Reise ist vor der Reise. Der Stewart in der VIP-Lounge der 'Mein Schiff 3' öffnet unbeeindruckt die nächste Flasche Champagner. Längst sind neue Gäste an Bord. Nach der mit 2500 Mitfahrern ausverkauften Udo Lindenberg-Rockliner-Cruise stehen jetzt merkwürdige Kisten im Laderaum, auf der Passagierliste befindet sich ein Klavierstimmer, und das Publikum ist internationaler: Man startet für zehn Tage zur Kreuzfahrt 'Meer & Musik'. Mit dabei ein Starorchester, das teuer ist, als launisch gilt und eigentlich nie Zeit für eine Ferienreise hat: die Wiener Philharmoniker. […] Nur ein Gast nimmt Anfassen wörtlich und reißt dem Dirigenten Zubin Mehta bei der Autogrammstunde – Schwups! – mit der Pinzette ein Haar aus!" (Fortsetzung auf S. 222)


Abgesehen von den Klassikern wie Salzburg, Bayreuth oder Verona werden hier lebhaft, witzig und informativ auch weniger bekannte Festivals vom finnischen Savonlinna bis hin ins andalusische Granada besprochen. Sitzt man bei dem 1912 von einer Opernsängerin gegründeten Festival im Innenhof der mittelalterlichen Wasserburg Olavinlinna, kann der Musikenthusiast und Glückspliz in Granada den Aufführungen mitten in der Weltkulturerbestätte Alhambra, umgeben von Jasmin-Duft, folgen. Dieser Ort gilt als einer der schönsten Open-Air-Plätze für Kammermusik und kann nur 350 Personen aufnehmen. Ganz im Gegenteil zum antiken Amphitheater in Verona, das über 20.000 Zuschauer unterbringen kann und somit zum Massentourismus-Festival wird.

Um moderne und zeitgenössische Musik geht es „in Englands sprödem Osten“, in Aldeburgh. Der „British Orpheus“, Benjamin Britten, liegt dort begraben. Neben ihm sein langjähriger Partner, der Tenor Peter Pears; für seine Stimme hatte Britten viele Opern-Rollen und Lieder geschrieben. 1947 gründete er das Aldeburgh Festival - war es doch der Ort, der ihn auch oft zu seiner Musik inspiriert hatte, dort am Fluss Alde.

Wie sich ein Luxushotel in eine Klassikfestival-Oase verwandeln kann, beschreibt das Kapitel über das Al Bustan Festival in Beirut. 1994 wurde es von der libanesischen Millionärin Myrna Bustani gegründet; seitdem finden jedes Jahr im Februar/März ca. 20 Konzerte statt.

Aber auch Operetten-Liebhaber kommen nicht zu kurz. Kaiserschmarrn und Operettenzauber heißt das Kapitel über das Lehár Festival Bad Ischl.

Ganz weit weg vom K+K-Pomp findet die Ruhrtriennale statt. Hochofenkultur vom Feinsten, gegründet von Gerard Mortier.

*

Die Kapitel über die einzelnen Spielorte sind nie länger als ein bis drei Seiten und werden von Kunstfotos ergänzt. Manchmal gibt es auch noch touristische und kulinarische Informationen oder Vorschläge, wo man übernachten könnte.

Dieses gerade frisch erschienene Festival-Buch, das ein gutes Kilo auf die Waage bringt, ist nicht für die Handtasche gedacht. Es dient dem Vorstudium und vor allem der Vorfreude. Es will den Musik-Festival-Horizont der Musik-Melomanen erweitern, aber ihn auch für zukünftige Festivalbesucher öffnen.

Die Autoren (Franz Willnauer, Manuel Brug, Georg Etscheit, Franziska Stürz, Klaus Kalchschmid, Beate Kuhn-Delestre, Stefan Frey, Stefan Fricke, Sabine Radermacher) sind selber Opern- und Festival-Besucher, Musikjournalisten oder Musiker.


Christa Blenk - 24. Oktober 2019
ID 11759
MERIAN-Link zu Opernfestspiele & Klassikfestivals


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