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Buchkritik

Die Strippenzieher der Währungsreform





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Deutschland 1948, der Schwarzhandel blüht. Noch gibt es keinen deutschen Staat, sondern die Regierungsgewalt liegt de facto bei den jeweiligen militärischen Oberbefehlshabern der einzelnen Zonen. Mit der Operation Bird Dog fädeln die Amerikaner die Währungsreform ein. In einer Klausurtagung erarbeiten sie mit deutschen Finanzexperten die Details.

Einer von ihnen ist Dr. Victor Wrede, Vorstandsmitglied der Bank deutscher Länder, der wenige Monate später, ausgerechnet am Heiligen Abend, gemeinsam mit seiner Frau Selbstmord begeht. Allein sein Sohn überlebt das verabreichte Gift.

Zehn Jahre später beginnt Carl Wrede, inzwischen 24 Jahre alt, die mysteriösen Ereignisse des Weihnachtsabends zu klären. Er befürchtet, dass seine Eltern ermordet wurden und dass man auch ihm nach dem Leben trachtete. Im Rahmen seiner Ermittlungen werden Verbindungen und Machtstrukturen sichtbar, Wrede stößt auf alte Seilschaften und vor allen Dingen auf Nazies, die nach wie vor das Sagen haben.

Unterstützt wird Carl Wrede von seinem Vormund, dem Enthüllungsjournalisten Gerd Jennings. Gemeinsam beginnen sie eine mutige und gefährliche Arbeit, die letztendlich nicht nur den Tod des Ehepaars Wrede klären wird.

Der Fall Wrede ist zwar im Detail fiktiv, lehnt sich jedoch an reale Vorgänge an. Die Operation Bird Dog gab es wirklich, genau wie General Lucius D. Clay und einige andere historische Figuren, so auch Lieutenant Edward A. Tenenbaum, der die Klausur der deutschen Wirtschaftsexperten organisierte:


"Also 4.800 Kisten aus New York erwarteten ihn, Anlieferung heute in Bremerhaven als Fracht auf der 'General W.M. Black', die letzte Lieferung von insgesamt rund 23.000 Kisten. Eine ganze Menge Zeug. Alles Top Secret, Priority . Und sein Chef Jack Bennet wollte also, dass er hier den Postboten spielte. Kisten mit Codenamen. Aber von 'Bird Dog' und 'Door Knob' hatte er noch nie gehört. Da war er sicher." (S. 30)


Das ändert sich natürlich schnell und in den Kisten, man ahnt es schon, befindet sich die neue Währung der Deutschen, die D-Mark.

*

Jan-Christoph Nüse ist mit Operation Bird Dog nicht nur ein spannender Krimi, sondern auch ein interessantes Zeitdokument gelungen. Im Anhang trennt Jan-Christoph Nüse minutiös zwischen Fiktion und Realität und nennt die Quellen, auf die er sich bei seinen Recherchen stützt. Anders als die Zeit der Nazidiktatur findet die direkte Nachkriegszeit nur selten in Kriminalromane Eingang. Umso interessanter sind die Vorgänge, an denen sich dieser Kriminalroman entlang entwickelt.


Ellen Norten - 28. März 2018
ID 10605


Siehe auch:
http://www.gmeiner-verlag.de/zeitgeschichtliche-krimis/titel/1777-operation-bird-dog.html


Post an Dr. Ellen Norten

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