Filme, Kino & TV
Kunst, Fotografie & Neue Medien
Literatur
Musik
Theater
 
Redaktion, Impressum, Kontakt
Spenden, Spendenaufruf
Mediadaten, Werbung
 
Kulturtermine
 

Bitte spenden Sie!

Unsere Anthologie:
nachDRUCK # 2

KULTURA-EXTRA durchsuchen...

Krimi

Langeweile

in Malmö





Bewertung:    



Da sind Frederik, Nina und Lollo -diese drei, und noch ein paar weitere Freunde, kennen sich seit der Schulzeit. Sie alle sehen sich jedes Jahr zum Mittsommernachtsfest und zu Silvester, wirklich verbinden tut sie nur noch wenig. Auch der Jahreswechsel von 2018 auf 2019 wird wieder gemeinsam begangen. Die einzige Neuerung besteht darin, dass die Töchter zweier Familien diesmal nicht bei der Silvesterfeier dabei sind, sondern im Haus von Nina und Frederik eine eigene Fete geben. Natürlich sind die Eltern ein wenig besorgt, dass es zu Schwierigkeiten kommen könnte, und die treten auch prompt auf.

Zuvor müssen wir allerdings in aller Ausführlichkeit die Silvesterfeierlichkeiten im Hause von Lollo und ihrem großkotzigen Mann Max verfolgen. Gequälte Langeweile wird beschrieben, da wird getrunken, geprotzt und wieder getrunken, da wird gegessen und wieder geprotzt, ein wenig gepöbelt und zuletzt wird getanzt. Blutleere Charaktere unterhalten sich über Nichtigkeiten. Erst als eine der beiden Töchter von der Fete im Haus von Frederik und Nina verschwindet und nicht bei Lollo und Max, also den Eltern und Gastgebern der Sylvesterparty, ankommt, macht man sich ein wenig Sorgen. Aber die gehen weitgehend im Alkohol unter. Erst an nächsten Morgen beginnt sich Lollo, die Mutter von der verschwundenen Jennifer, langsam zu ängstigen.


"Ich lese Ninas Nachricht, habe aber Schwierigkeiten zu verstehen, was sie schreibt. Die Wörter scheinen herumzuspringen und entgleiten mir irgendwie, so dass ich immer wieder von vorne anfangen muss. Als würde mein Verstand sie absichtlich durcheinanderwerfen, als würde er versuchen, mich vor dieser Information zu schützen. Doch als ich die Wörter zu einem zusammenhängenden Sinn zusammenfüge, werden sie kristallklar.
Jennifer hat gar nicht hier geschlafen.
Ich starre auf das Smartphone. Was meint sie damit? Wenn Jennifer dort nicht geschlafen hat... Ich sehe vom Küchentisch auf und laufe hinauf ins Fernsehzimmer."
(Happy New Year, S. 95)



Jennifer taucht nicht wieder auf. Ist sie einem Verbrechen zum Opfer gefallen, oder ist der übermütige Teenager einfach durchgebrannt? Diese Fragen gilt es zu klären. Dabei werden auch die Gäste der Silvesterparty unter die Lupe genommen.

Natürlich haben fast alle Partygäste eine weniger bekannte dunkle Seite. Die fröhliche Runde entlarvt sich selbst. Sie gönnen einander nicht das Schwarze unter dem Nagel und misstrauen sich. Dennoch wurde die Silvestertradition über Jahrzehnte beibehalten, weil man es eben so macht. Dies wird besonders authentisch beschrieben, indem der Ich-Erzähler in drei verschiedene Rollen schlüpft, nämlich aus der Sicht von Frederik, Lollo und Nina die Party und ihre Auswüchse beschreibt. Das ist detailversessen und ziemlich langweilig, und so habe ich letztlich fast das ganze Buch empfunden.

Die vermisste Tochter und ihr Schicksal sind nur mäßig spannend erzählt und soll wohl an die Tradition der Scandic Noir Bücher und Filme anknüpfen. Malin Stehn, die ihr erstes Werk in diese Richtung verfasst hat, kann diesen Anspruch kaum einlösen. Die Aufklärung des Falles, was mit der Tochter geschehen ist und warum, ist zwar überzeugend, aber nicht sonderlich originell und hielt mich nicht bei der Lektüre am Buch fest.

Schade, ich hatte mir mehr von dem Buch versprochen.


Ellen Norten - 12. November 2022
ID 13907
SCHERZ-Link zu Happy New Year von Malin Stehn


Post an Dr. Ellen Norten

Buchkritiken



Hat Ihnen der Beitrag gefallen?

Unterstützen auch Sie KULTURA-EXTRA!



Vielen Dank.



  Anzeige:


LITERATUR Inhalt:

Kulturtermine
TERMINE EINTRAGEN

Rothschilds Kolumnen

AUTORENLESUNGEN

BUCHKRITIKEN

DEBATTEN

ETYMOLOGISCHES
von Professor Gutknecht

INTERVIEWS

KURZGESCHICHTEN-
WETTBEWERB
[Archiv]

LESEN IM URLAUB

PORTRÄTS
Autoren, Bibliotheken, Verlage

UNSERE NEUE GESCHICHTE


Bewertungsmaßstäbe:


= nicht zu toppen


= schon gut


= geht so


= na ja


= katastrophal





Home     Datenschutz     Impressum     FILM     KUNST     LITERATUR     MUSIK     THEATER     Archiv     Termine

Rechtshinweis
Für alle von dieser Homepage auf andere Internetseiten gesetzten Links gilt, dass wir keinerlei Einfluss auf deren Gestaltung und Inhalte haben!!

© 1999-2024 KULTURA-EXTRA (Alle Beiträge unterliegen dem Copyright der jeweiligen Autoren, Künstler und Institutionen. Widerrechtliche Weiterverbreitung ist strafbar!)