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Kinder- und Jugendbuch

Ludwigsburg

wimmelt





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Von dem großen Karikaturisten Saul Steinberg gibt es ein Bild mit dem Titel View of the World from 9th Avenue, das einer Ausgabe der Zeitschrift New Yorker im Jahr 1976 als Titelbild diente. Es zeigt, wie der Name verrät, die Welt von Manhattan aus gesehen. Dieses Bild und sein genialer Einfall wurde unzählige Male in der ganzen Welt nachgeahmt. Es existiert wohl kaum eine größere Stadt, für die nicht ein Poster angeboten wird, das den Blick auf die Welt vom jeweiligen lokalen Standpunkt aus nach Steinbergs Modell und meist als stilistisches Plagiat präsentiert.

Kimberley Hoffman hat es auch mit Städteporträts, freilich nicht in einem einzigen Bild und ohne den Ehrgeiz, die wundersame Vermehrung anderen zu überlassen. Nach Heidelberg, Mannheim und Heilbronn hat sie sich, immerhin der Region treu, Ludwigsburg zugewandt für ihre Wimmelbilder, die sie in Pappendeckel-Kinderbüchern versammelt, an denen auch Erwachsene, jedenfalls die jeweils Einheimischen, ihre Freude haben dürften.

Wer Ludwigsburg, die erst Anfang des 18. Jahrhunderts entstandene Garnisonsstadt 15 Kilometer nördlich von Stuttgart, jemals besucht hat, erkennt die prägnanten „Landmarks“: Gleich auf dem Umschlag den Marktplatz mit der zu klein geratenen Statue des Stadtgründers Eberhard Ludwig und der evangelischen Stadtkirche im Hintergrund plus dem Schloss, das man von hier aus in Wahrheit nicht sehen kann; das Schloss selbst mit seinem „Blühenden Barock“; auch das kleinere Schlösschen Monrepos am Stadtrand; das kuriose Kürbisfest; die „Venezianische Messe“ und den Weihnachtsmarkt, diesmal mit Blick auf die katholische ehemalige Garnisonskirche, wiederum auf dem zentralen Marktplatz, der zu den schönsten Plätzen Deutschlands gehört, seit man die Autos von ihm verbannt hat; das Heilbad im erst 1926 eingemeindeten idyllischen Stadtteil Hoheneck unten am Neckar. Was fehlt: die weniger schmucken Stadtteile mit den Dönerläden und ihrer kennzeichnenden multikulturellen Bevölkerung, die architektonischen Sünden, allen voran das Marstall-Center, und erstaunlicherweise die zahlreichen umgewidmeten Kasernen, die das Stadtbild neben den Barockbauten prägen. Nichts weist darauf hin, dass das Fremdenverkehrsamt ein Wörtchen mitgeredet hat, aber es dürfte mit Kimberley Hoffmans schönendem Blick zufrieden sein.


Thomas Rothschild – 7. September 2021
ID 13126
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