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Amili Targownik wurde 1995 in Tel Aviv geboren. Sie beginnt ihre Lebensgeschichte ganz früh. Vom Bauch ihrer Mutter aus schildert sie eine (medizinisch) schwierige Schwangerschaft, die dazu führte, dass sie mit einer Hirnschädigung (Zerebralparese) auf die Welt kam. Ihre Kindheit verbrachte sie aufgrund vieler medizinischer Behandlungen und Therapien im sehr guten deutschen Gesundheitswesen. Vom deutschen Schulsystem konnte sie später nicht genauso profitieren. Im Rollstuhl sitzend - ihre Beine und ihr rechter Arm sind gelähmt - wurde sie als die behinderte Amili behandelt. Lehrer versuchten ihr deutlich zu machen, dass sie sich damit abfinden soll kein Abitur zu machen und demnach auch nicht studieren zu können. Deshalb wechselte sie in der 10. Klasse an eine Schule in den USA, wo sie ihr Abitur machte und begann, ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben. Heute studiert Amili Sozialwissenschaften in Tel Aviv. Sie spricht vier Sprachen und lebt in Israel und München.

"In Amerika hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, als Mensch gesehen zu werden und nicht als Behinderte. Die Lehrer dort konzentrierten sich auf meine Stärken und nicht wie in Deutschland auf meine Defizite. Ich musste nicht einmal einen Sprachtest in Englisch machen, sondern wurde direkt zu den Muttersprachlern gesteckt. Ich dachte nur: Wow, wie toll! Bis dahin hatte mir noch niemand gesagt, dass ich gut Englisch spreche. Es war wie ein Weckruf für mich." (Quelle: ZEITmagazin)


Amilis Lebensgeschichte ist neben der Schilderung der beeindruckenden Stärke und Ausdauer von ihr und ihren Eltern auch ein Weckruf an das deutsche Schulsystem oder Schulsysteme im Allgemeinen. Es ist leider immer noch die Ausnahme, dass sich Lehrer auf die individuellen Ressourcen der Kinder konzentrieren. Im Buch auf Seite 188 findet man das beeindruckende Zitat ihres amerikanischen Beratungslehrers:


„Amili, wenn Lehrer länger dableiben, um dir etwas zu erklären, was du nicht verstanden hast, dann machen sie nur ihren Job. Du bist hier, um etwas zu lernen, und sie sind hier, um es dir beizubringen. Und wenn du was auf Anhieb nicht verstehst, dann heißt das nicht, dass du zu doof dafür bist. Sondern dann ist es die Aufgabe des Lehrers, es dir auf eine Weise zu erklären, die dir einleuchtet. Klar?“


Hat keine Flügel, kann aber fliegen ist ein wunderbares Buch darüber, wie man eigenen Träumen folgen sollte. Aber Amili erhebt nicht den Finger, poetisch erzählt sie nur ihre Geschichte. Und dabei geht sie mit sich selbst genauso ungeschminkt vor wie mit den Menschen und Institutionen um sich herum.


Steffen Kühn - 1. Juni 2020
ID 12276
Verlagslink zu Hat keine Flügel, kann aber fliegen


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