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Krimi

Perfide

Angst





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Seit Geir Tangen seine Thriller-Trilogie im norwegischen Haugesund angesiedelt hat, ist der beschauliche Ort im Südwesten des Landes in seinem Bekanntheitsgrad sicher gestiegen. Nicht nur die schöne Küste, das Meer und seine Inseln laden die Touristen ein, die malerische Gegend inspiriert anscheinend auch zu Mord. Zum dritten und letzten Mal erleben der Journalist Viljar Gudmundsson und die Ermittlerin Lotte Skeisvoll [in Höllenangst] schreckliche Gewalttaten in ihrer Heimat. Vermutlich ist es kein Zufall, dass Lotte den Toten schon begegnet ist. Bei der dünnen Einwohnerzahl kennt anscheinend jeder jeden, und Lotte hat vor Jahren ihre Jugend in einer Clique mit den späteren Opfern verbracht. Perfide - so liegt es nahe, dass auch der Mörder zu ihrem Bekanntenkreis zählt und sie vielleicht sogar von ihm bedroht wird.


"Die Wolfsstunde ist die Stunde zwischen Nacht und Morgengrauen. Es ist die Stunde, in der die meisten Menschen sterben, in der der Schlaf am tiefsten ist und die Albträume auf deine Brust drücken. Es ist die Stunde am Scheidepunkt von Nacht und Tag, wenn alle Probleme sich zu großen Ungeheuern auswachsen und die Engel des Jüngsten Gerichts zu Tisch gebeten werden.
Lotte rang nach Luft und spürte, wie die Panik ihr Schauer über den Rücken jagte."
(S. 117)


Die Gefahr, in der Lotte und die anderen noch lebenden Cliquenmitglieder schweben, wird geradezu greifbar. Und der Mörder scheint der Polizei immer einen Schritt voraus zu sein.

Doch es sind nicht nur die Morde, die Lotte den Schlaf rauben. Auch die eigenartige Verbindung zwischen Viljar und ihr birgt Sprengstoff, der aus Handlungen aus den beiden vorangegangenen Bänden resultiert. Man muss diese Bücher jedoch nicht kennen, da die Handlung verkürzt wiedergegeben wird. Die beiden verschweigen einen unbeabsichtigten Totschlag, und dieses Schweigen führt dazu, dass ein ehemaliger IS-Kämpfer, der ohnehin wegen Mordes gesucht wird, auch diesen angelastet bekommt.



"Ahmed Jazeem Karjoli war lokalisiert und nur Minuten davon entfernt, von der Delta-Spezialeinheit gefasst zu werden. Olav Scheldrup Hansen schnappte nach Luft. Seine Nervenbahnen waren wie elektrisiert. Mit jedem Herzschlag wurden Neutronen und Protonen durch seinen Körper geschossen. Das hier war der ultimative Kick. Das war es, was Olav Scheldrup Hansen nach dreißig Dienstjahren vorantrieb. Kleine Momente, in denen der Rausch ihn packte. Ein Teil von ihm war. Ein kleiner Bruchteil Zeit, in dem der Flash in seinen Adern alles war, was existierte. Er hatte Junkies von diesem Phänomen reden gehört, und Fallschirmjäger, Basejumper, Bergsteiger… Mörder…" (S. 223)


Tangen lässt uns tief in die Menschen hineinschauen, die am Geschehen beteiligt sind, wie hier in Lottes Kollegen Olaf. Und er schildert auch deren Fehler, ihre Unzulänglichkeiten. So sind die Figuren zutiefst menschlich; in dem packenden Thriller geht es auch um Fragen von Schuld, Sühne und Selbstjustiz.


Ellen Norten - 10. November 2019
ID 11802
Link zum Taschenbuch Höllenangst von Geir Tangen


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