Fallstudie Bewertung:     Schon in Ihrem Debütroman Couscous mit Zimt hat sich Elsa Koester mit Heimat und Identität beschäftigt. Ort der Handlung Paris, die beiden Pole der Heimat Frankreich und Tunesien. In Ihrem neuen Roman Im Land der Wölfe kreisen die Identitäten um Ostdeutschland und das heutige (Gesamt-)Deutschland, um die Lebenswirklichkeiten der Menschen in großen Städten (stellvertretend Berlin) und der Menschen auf dem Land (stellvertretend der fiktive Ort Grenzlitz in Sachsen), um geschlechtliche Identitäten und um die Identitäten von Migranten in Deutschland. Das sind ganz schön viele Themen für ein Buch mit 320 Seiten. Und so rast die Handlung an einem beim Lesen vorbei. Die Berlinerin Nana flieht nach Grenzlitz, um Katja Stötzel, die Kandidatin der Zukunftsgrünen, im Wahlkampf zu unterstützen. Nana flieht vor Ihrem Bruder Noah, der sie verwirrt hat, da er sich gerade als Frau geoutet hat. Die Zukunftsgrünen lassen die Multikulti-Berlinerin und ehemalige Antifa-Kämpferin Nana anfangs nicht an sich ran. Ausgerechnet mit Falk Schloßer, einem ehemaligen Soldaten und Beamten im Strafvollzug, findet sie einen Gesprächspartner. Natürlich ist Frank politisch auf der anderen Seite. In den Dialogen zwischen Nana und Frank beschreibt Elsa Koester teilweise sehr witzig den in unseren Gesellschaften herrschenden Gesinnungsterror. Und auch insgesamt ist das Buch eine unterhaltsame und spannende Lektüre. Ein wenig unbefriedigend ist die Tatsache, dass wieder einmal Ostdeutschland als Case Study für die immer erfolgreichere werdende AfD herhalten muss. Steffen Kühn - 21. August 2024 ID 14878 FVA-Link zum Roman Im Land der Wölfe Post an Steffen Kühn http://www.hofklang.de Buchkritiken Hat Ihnen der Beitrag gefallen? Unterstützen auch Sie KULTURA-EXTRA! Vielen Dank.

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