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Buchkritik

Glücksbuch





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Was ist Glück? Wo sitzt es, was kostet es und wieviel davon brauchen wir? Ist es das Ergebnis unseres Denkens oder der äußeren Lebensumstände? Weil ich genauer wissen wollte, wie der Kopf unsere Gefühle steuert, nahm ich das Buch der Journalistin Jeanne Rubner und des Psychiaters und Hirnforschers Peter Falkai zur Hand. Und wurde glücklich: Denn es gibt einen informativen, anschaulich und verständlich geschriebenen Überblick über ein wichtiges Thema, das lange vernachlässigt wurde, weil man sich auf die Bedingungen des "Unglücks" konzentrierte: Psychosen, Neurosen, Depressionen, Ängste, Suchtverhalten. Diese Zusammenfassung des aktuellen Forschungsstandes jedoch klärt auf - angefangen von Epikur bis zu den Happy Pills von Thomas Jeffersons „pursuit of happiness“ bis zum dänischen Lebensgefühl „hygge“.

Das ist durchaus hilfreich, denn inzwischen ist die Glücksforschung in Mode. So sehr, dass die vielen Veröffentlichungen dazu das Verständnis eher behindern als befördern. 40 Millionen Einträge zählt die Suchmaschine Google beim Stichwort „Glück“. 2.800 deutschsprachige Bücher nennt der Versandhändler Amazon und bietet jede Menge Ratgeber für alle erdenkliche Lebenslagen an. Angefangen hat bekanntlich alles in Bhutan, einem der ärmsten Länder der Welt. Bhutan machte als erstes Land das Glück seiner Bürger zum Thema und prägte 1979 den Begriff „Bruttonationalglück“. Eine Idee, die ausstrahlte. Seit 2013 ist der 20. März der Weltglückstag, und die Vereinten Nationen geben seither jährlich den World Happiness Report heraus.

Inzwischen wissen wir: etwa die Hälfte unserer Glücksfähigkeit ist im Erbgut festgeschrieben. Erstaunlich, dass dabei die Lebensumstände nur etwa 10 Prozent ausmachen, das eigene Handeln aber bis zu 40 Prozent bestimmt. Wir können also etwas tun. Wobei der Effekt der Religion, die uns v.a. früher die entsprechenden Handlungsanweisungen gab, in etwa den Resultaten der Positiven Psychologie von heute entspricht. Sie, die danach fragt, was den Menschen stärkt und zufriedener macht, wird eingehend vorgestellt, bevor die Autoren zum naturwissenschaftlichen, neurobiologischen Teil übergehen.

Warum entstehen Gefühle im Gehirn? Und wie wirken sie sich auf den Körper aus? Dazu braucht´s einen Exkurs in Elektrizitätslehre und etwas Basiswissen über wichtige Botenstoffe wie Dopamin, Noradrenalin und Serotonin. Man versteht: wenn diese Botenstoffe in ihrem Gleichgewicht gestört werden, dann können Angstzustände und Depressionen eintreten. Denn „Belohnung ist alles“, nix geht ohne ein entsprechendes System. Was, wenn es nicht mehr gut funktioniert? Welche Therapien nomalisieren es? Die Antworten darauf werden am Schluss jedes Kapitels dankenswerterweise nochmal kurz zusammengefasst.

Ermutigend auch das Fazit: Glück kann man lernen! Wenigstens ein bisschen.


Petra Herrmann - 26. Mai 2018
ID 10717
Link zum Buch:

https://www.piper.de/buecher/das-glueck-wohnt-neben-dem-grosshirn-isbn-978-3-492-05862-9


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petra-herrmann-kunst.de



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