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Rezension

Verena Rabe - "Der längste Tag in unserem Leben"

Roman
Knaur TB, 2011
ISBN 978-3-426-50482-6


Noch nie hat die junge Norwegerin Silje einen Mann so sehr geliebt wie Leo. Doch es half nichts. Die hektische Lebensweise in London konnte sie nicht mehr ertragen. Sie vermisste die Ruhe der Natur ihrer Heimat. Da Leo jedoch nicht gewillt war auch nur jemals nach Norwegen zu fahren, hatte sie keine andere Wahl gehabt, als ihre Sachen aus der gemeinsamen Wohnung zu packen und zurück nach Norwegen zugehen.

Monate später hat sie Leo nicht vergessen können. Da erhält sie nachts einen Anruf vom angetrunkenen Leo. Als sie ihn am nächsten Tag zurückruft, bricht die Verbindung nach einem lauten Knall ab. Silje hat ein schlechtes Gefühl. Wenig später geht die Nachricht um die Welt, dass es in London in den U-Bahnen und in einem Bus Explosionen gab. Silje kehrt ohne über die Gefahren und Konsequenzen nachzudenken nach London zurück, um Leo zu suchen. Doch wird sie ihn noch Lebend finden?

Wer einen reinen Liebesroman erwartet, irrt. Die Liebe zwischen Silje und Leo ist zwar der Aufhänger von Der längste Tag in unserem Leben, doch es geht um die Schicksale und um das Grauen, welches den Londoner am Morgen des 7. Julis 2005 wiederfahren ist. Verena Rabe befand sich damals auf der Circle Line, nur wenige Stationen von einer der Bombenexplosionen entfernt. So geht es in Der längste Tag in unserem Leben um die Aufarbeitung eines Terroranschlages. Während ihrer Recherchen für diesen Roman unterhielt Rabe Kontakt zum „7 July Assistance Centre“ in London, durch das sie mit einem Augenzeugen in Verbindung kam, der im Gegenzug der U-Bahn saß, die in der Näher von Edgare Road explodierte. So basiert der Teil der Geschichte, bei dem Leo von der Explosion betroffen war und einer Frau das Leben rettet, auf diesem Augenzeugenbericht. Daher verwundert es auch nicht, dass Rabe die Situation glaubhaft darstellt.

Aber der Leser erfährt nicht nur Leos Geschichte, sondern auch die anderer Londoner, die Leon in den Tagen zuvor begegnete, wie etwa beim Live 8-Konzert kurz vor den Anschlägen. Man lernt seine Mitbewohnerin und ihre Tochter kennen. Die Figuren sind glaubhaft gezeichnet und der Leser fühlt mit Ihnen. Aber trotz allem kommt die Liebesgeschichte zwischen Silje und Leon an. Während man immer wieder die vergangenen Tage von Leo miterlebt, kehrt die Erzählung zwischendurch zu der verzweifelten Silje zurück. So kommt es, dass der Leser mit ihr um Leos Leben bangt.

Fazit: Ein wirklich gutes, gefühlvolles Buch über die Erlebnisse der Terroranschläge in London ummantelt mit einer Liebesgeschichte.


Sara Hoeft - red. 28. Juni 2011
ID 00000005268
Verena Rabe - "Der längste Tag in unserem Leben"
Knaur TB
352 S.
Taschenbuch
EUR (D) 8,99
ISBN 978-3-426-50482-6
Seit 10. 1. 2011 im Buchhandel



Siehe auch:
http://www.droemer-knaur.de


E-Mail an die Rezensentin: sara.hoeft@kultura-extra.de



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