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Rezension

Maria Ernestam - "Der geheime Brief" (DEA)

btb 2011
ISBN: 978-3-442-74226-4


„Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle“, sagte schon Albert Einstein. Und um genau dieses Thema geht es bei Maria Ernestams neuesten Roman. In Schweden stand Der geheime Brief monatelang auf Platz eins der Bestsellerlisten. Jetzt kommt der Roman in unsere Buchläden und auch hier ist er hitverdächtig.

Die Autorin erzählt in ihrem Buch von Inga Rasmundsen, vierzig Jahre alt und Fotografin. Nachdem Inga zwei Jahre zuvor ihren Mann bei einem Autounfall verlor, sucht sie nun Ablenkung. Auf der Insel Marstrand, im Sommerhaus ihrer Familie, will sie der Trauer und den trüben Gedanken entgehen. Als sie eines Tages den alten Geräteschuppen ausräumt, findet Inga eine Kiste. Darin befinden sich alte Zeitungsausschnitte, die von der größten Seeschlacht von Jütland handeln, und ein Brief. Poststempel 1916, zur Zeit des Ersten Weltkrieges. Adressiert ist der Brief an ihre Großmutter Rakel, abgeschickt von Lea, einer Missionarin aus Afrika. „... So seltsam das sich anhören mag: Wir müssen einander vergeben, auch wenn dies nicht nötig ist. Ich liebe Dich so sehr wie immer...“ Der rätselhafte Brief und die Zeitungsausschnitte wecken Ingas Neugier. Sie macht sich auf, das Geheimnis um ihre Großmutter und Lea zu lösen und gräbt dabei immer tiefer – bis sie zuletzt auf ein tief verborgenes Familiengeheimnis stößt.

Parallel zu Ingas Geschichte laufen die Erinnerungen ihrer Großmutter. Es ist 1959, und Rakel lässt ihr vergangenes Leben Revue passieren. Sie denkt an ihre Eltern, an das Leben, das sie einst führte. Und sie erinnert sich daran, wie sich dieses veränderte, als sie ihr Elternhaus verlässt, um als Dienstmädchen zu arbeiten. Denn dort trifft sie auf Linnea, die, abgesehen von einem herzförmigen Muttermal auf der Wange, ihre Zwillingsschwester sein könnte. Gemeinsam beginnt eine Zeit, die geprägt ist von Krieg, Armut und Leid, aber auch von Hoffnung und Liebe. Eine Zeit, die Jahre später Rakels Enkelin fesselt...

Obwohl zwischen den Erinnerungen Rakels und den Recherchen Ingas fast 50 Jahre liegen, schafft Maria Ernestam mit klaren Worten eine Verbindung. Die beiden Geschichten werden abwechselnd erzählt und ergänzen sich somit optimal, ohne das zu viel oder zu wenig verraten wird. Einzig schade ist, dass die Personen, die Inga bei ihrer Detektiv-Arbeit unterstützen, eine Spur zu hilfsbereit sind. Eine Wildfremde in das eigene Haus einladen, scheint mir ein wenig zu viel der Gastfreundschaft.
Dennoch versteht es Maria Ernestam, die Worte richtig einzusetzen, dass auch nach knapp 400 Seiten die Spannung erhalten bleibt. Sie scheut sich nicht, die Schlacht und den Krieg mit harten, aber einfachen Worten aufleben zu lassen und damit ein realitätsnahes Bild der Menschen und des Lebens zu schaffen.

Und trotz der Tatsache, dass man an manchen Stellen bereits ahnt, wer mit wem in welcher Beziehung steht, bleibt die Geschichte fesselnd und hält sogar noch die ein oder andere Überraschung parat. „Es war nicht leicht. Dass Mama erzählt, dass der Opa eigentlich der Vater ist, auch wenn der Junge diesen Opa niemals kennengelernt hat.“

Tanja Albert - red. 10. Mai 2011
ID 00000005197
Maria Ernestam, "Der geheime Brief" (DEA)
Roman
Aus dem Schwedischen von Gabriele Haefs
Taschenbuch
384 Seiten
btb Verlag
ISBN: 978-3-442-74226-4
€ 9,99 [D] | € 10,30 [A] | CHF 16,90* (empf. VK-Preis)
Erscheinungstermin: 9. Mai 2011



Siehe auch:
http://www.randomhouse.de/btb/index.jsp


E-Mail an die Rezensentin Tanja Albert



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