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Rezension

Val McDermid - "Alle Rache will Ewigkeit"

Krimi
KnaurTB
ISBN 978-3-426-50993-7


„Was ist Ihre früheste Erinnerung? (…) Meine Mutter trägt eine leuchtend orangefarbene Bluse, die der Mann mit seiner Faust gepackt hält. (...) Jedes Mal, wenn sie etwas sagen will, schlägt er ihr grob ins Gesicht. Ihr Kopf kippt zur Seite, als säße er auf einer Sprungfeder. Aus einem Nasenloch sickert ein dünnes Rinnsal Blut. (…) Das ist meine früheste Erinnerung. Und ich wünschte, es wäre die schlimmste.“ Wenn man eine solche Erinnerung hat, ist es dann auch möglich, einen Mord zu begehen? Ist die Brutalität, die man in seiner Kindheit erfahren hat, ausschlaggebend für einen Charakter, der jeden beseitigt, der ihm im Weg steht? Mit diesen Fragen muss sich Charlie Flint in Val McDermids neustem Kriminalroman Alle Rache will Ewigkeit auseinandersetzen.

Der Profilerin Charlie Flint wird ein anonymes Paket zugeschickt, das Zeitungsausschnitte über einen brutalen Mord enthält. Während einer Hochzeitsfeier in ihrem alten College in Oxford wurde der Bräutigam tot aufgefunden. Da ihre berufliche Laufbahn gerade auf Eis liegt, widmet sie sich dem Fall und auch der Frage nach dem Absender. Schon bald entdeckt sie, dass die Braut eine ihr bekannte Person ist – und auch die Mutter ist ihr nicht unbekannt: Corinna Newsam, ihre ehemalige Professorin. War sie es, die ihr das Paket geschickt hat? Da entdeckt Charlie einen weiteren Hinweis. Auf einem Foto ist neben der Tochter von Corinna Newsam eine weitere Charlie bekannte Person abgebildet: Jay Macallan Stewart. "Ich erinnere mich, dass sie von rücksichtslosem Ehrgeiz war, eine dieser Streberinnen aus einfachen Verhältnissen, die beherzt jede Gelegenheit voll und ganz ausnutzen und denen es egal ist, auf wem sie beim Wettlauf nach ganz oben herumtrampeln." Charlies Neugier ist soweit geweckt, dass sie beschließt, Corinna Newsam einen Besuch abzustatten. Hier erfährt sie auch endlich, weshalb Corinna ihr das Paket geschickt hat: "Die Person, die meinen Schwiegersohn ermordet hat, ist Jay Macallan Stewart." Und Charlie soll helfen, dies zu beweisen. Was sie allerdings noch nicht weiß, sie muss dabei tiefer in Jay Stewarts Vergangenheit graben als ihr lieb ist.

Val McDermid ist keine Unbekannte im Krimi-Genre. Die schottische Autorin ist bekannt für Werke wie Ein Ort für die Ewigkeit oder Nacht unter Tag. Außergewöhnliche Fälle und Verstrickungen der besonderen Art, sind ihre Spezialität. Dazu noch ein Quäntchen Spannung und fertig ist ein Roman, den man kaum mehr aus der Hand legen kann. Auch Alle Rache will Ewigkeit gehört in diese Kategorie. Das Schöne ist, dass nicht zu viele Charaktere vorkommen und so jeder Raum für seine eigene kleine Geschichte bekommt. Vor allem für Charlie Flint und Jay Stewart ist dieser Raum absolut notwendig, um die Zusammenhänge und Beziehungen innerhalb der Geschichte zu verstehen. Hinzu kommen die wechselnde Perspektiven zwischen Charlie Flint und Jay Stewart. Val McDermid versteht es, genau im richtigen Augenblick die Perspektive zu wechseln und so eine Geschichte zu schreiben, die sich durchweg auf einem hohen Spannungslevel befindet. Auf diese Weise wirft sie dem Leser nach und nach Informationen zu, wie einem Pferd das man mit Zuckerstückchen lockt. Jene Zuckerstückchen anzunehmen lohnt sich in jedem Fall, denn aus ihnen ergibt sich ein Ende, bei dem alles zusammenpasst. Wenn sich schließlich die Frage, ob Jay Stewart nun die Mörderin ist oder nicht, auflöst, kommt es unerwartet und mit einem Knall à la Val McDermid.

Tanja Albert - red. 16. Dezember 2011
ID 5544
Val McDermid - "Alle Rache will Ewigkeit"
Knaur TB
576 S.
EUR (D) 9,99
ISBN 978-3-426-50993-7



Siehe auch:
http://www.droemer-knaur.de


Post an die Rezensentin Tanja Albert



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