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nachDRUCK # 2

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Literatur - Porträts - Ashmania


John Ashman:

Ein ganz normaler Tag im Paradies
Ohne Blindtext: Von Z zum Atmen gezwungen


Ein ganz normaler Tag im Paradies



Wahrscheinlich 5 Grad 23 Minuten östlicher Länge und absoluter Breite. Von überall her, zumal vom Himmel, Regen. Hundekötel auf dem Gehsteig erholen sich langsam von meinen Fußabdrücken. Schemenhaft schubse ich mich durch sagenumwobene, menschenleere Straßen. Will Margot, meine farblose Frau besuchen, heimlich um fünf Uhr morgens. Den Tank besorgniserregend voll mit hochwertigem Kühlwasser aus der Hopfenpresse. Hose auf, Riemen 'raus. Harndrang. Tagespensum erfüllt – Wohnstube geflutet. Ballergermanische Trinklieder. Das ist die Art von Liebe, die sie nicht versteht!

„Ich steche dir in den Sack, dann stirbst du tanzend“, meint das niederträchtige Gen unsagbar theatralisch. Durch ihr malträtierendes Verbalorgan verspiele ich das Schimpfwortmonopol. Diese adrenalinfördernden Phrasen deformieren die gemeinsame Wohneinheit zur galaktischen Klagemauer. Maulkorb angelegt!
Die Ledermöbel leben noch? Nägelkauend mache ich ungelenkige Ausweichmanöver vor sehr bekannten Flugobjekten; dabei wird der übernatürliche Drang nach ballistischen Experimenten unterdrückt, sonst könnte ich ihrer Zeugerfraktion gratulieren, dass sie ihre Tochter überlebt hat.
Meanwhile: Träume von Dolly, meiner verschollenen Latexpuppe mit den Hängebacken, die damals um Asyl bat. Wir waren ein Traumpaar. Seelenverwandtschaft!

Margot bietet mir selbst gerührtes Keksgebäck an. Frühstück? Seltsames Gefühl im Magen. Keksgebäck war wohl doch kein Friedensangebot.

Endlich aufgewacht. Abnormitäten? Nein. Fühle mich wie Autobahnkadaver. Es ist kalt, eng und riecht stechend. Erbrochene Jod-S-11-Körnchen im Scheinwerferlicht ﷓ Gedankenfetzen 4ever.
Silberfische, die nicht existieren – schon seit fünf Stunden.
Anmerkung: Es ist die Sammeltoilette in der Notaufnahme, das wird jetzt immer bildhafter. Latente Hoffnungsfunken: Ich höre die Ärzte lachen. Eine Verwechslung. Die Klärfunktion ist auch durch eine Niere gewährleistet, sagen die. Klingt beim Urinieren wie ein 56-Kbit-Modem. Noch mehr Silberfische!

Sehe mit eigenen Augen, wie ich mich vor Wut und Enttäuschung ohne Mimik auspeitsche. Demütigung hat Folgen: Will mich wegen instabiler Schizophrenie und penetranter Einwählversuche des Modems mit einem versifften Tchibo-Handtuch erhängen. Körper, verende doch! Rette mich dann aber hektisch aus Notwehr, konnte mich nicht von mir trennen. Being I, myself and me?
Alles gut! Versuche weißes Ganzkörperkondom abzustreifen. Geht nicht. Presse virtuell die Tasten STRG, ALT und ENTF – schon besser.
Dann in den Spiegel geschaut. Sehe deutschen Diktator in Einweguniform. Reibe mir politisch ausgehungert die Fratze mit 80er Schleifpapier. Nie wieder Diktator. So viel zur Spiegelaffäre.

Außerdem: Silberfische aller Stilrichtungen. Wo werden sie gebraucht, wer sammelt sie, wer reinigt sie? Im Zuge einer sadoerogenen Ersatzbefriedigung untersuche ich die Silberfische mit einem Stethoskop. Übung für den Ernstfall! Werde neue Toilettenordnung definieren und Margot das Backen verbieten.


Ohne Blindtext: Von Z zum Atmen gezwungen



SCHONDERERSTEEINDRUCK den ich von mir hatte, te!lte unaussprechl!ch m!t, dass Durchnässungen des Hosenbe!nes an der Tagesordnung se!n werden. Be! d!eser Art kreat!ven Ur!n!erens hat man etwas Luft, doch n!cht sofort fällt e!nem dabe! der Nebens!nn des Buchstabens Z e!n, der !m Altgr!ech!schen Er lebt bedeutet. So we!t zu De!nem neug!er!gen Wohlwollen, der du an~ge~fan~gen hast, h!er auf d!e v!rtuelle Druckerschwärze zu starren.

Irgendwann: Ich flale. Derhe mcih. Heir lniks. Recsht watret nianemd. Keisrverhekr?
Die Gravtiatoin vemrittlet ornurngsgmeäße Gilechgtligükeit. Iernnlcih bhscetäfigt mit der Varteusner-Übseretnuzg, msus ich den Dignen irhen Luaf lssaen, die sosnt gatrsig zu sciehnen wreden. Irengdewtas stezte scih in Bwuegeng und mcih gdeankenvrelreon auf Asebst-Exrkemnete. Das luate Drhöenn in meneim Kpof schtlaet scih ein, als ich afuachwe und die Ratliäet wie Würeflhstuen vor mir setht. Ist dnen sochn der 4500-Mitnuen-Zylkus aglebauefn? Genkenadfezten: sohcn wdeeir zum Eihcamt?

X-Perience: Säpter eäzhrlen mir die Mnnaen des lenkin grchisiechen Osppoitionspolitreiks Lambrakis ugnemien scühchtren, dsas ich bei Rot üebr die Apmel geflaeun und mcih in eenin LKW vhederdert htate.

1967: NACHDΣMMILITÄRPUTSCH, wµrdє dєr Bµchstabє Z vєrbotєn. Nicht zµ vєrwєchsєln mit X von W.H.Röntgєn. Ich rückє fiktiv mєinє Slipєinlagє zµrєcht µnd vєrsµchє flєhєnd vor dєr kµltisch vєrєhrtєn Obrigkєit, diє von allєn nµr Z gєnannt wird, mit dynamisch-ziєlstrєbigєr Vєrbalєrotik zµ glänzєn: „Wir könnєn übєr allєs rєdєn“; aµßєrdєm vєrsprach ich das Gєhєimnis dєs kµltµrєllєn Chromosomrätsєls zµ lüftєn. Dєnn mir wird unєrfrєulichєrwєisє organischєr Suizid vorgєworfєn, dєr ist gєsєtzєswidrig µnd kann mit hohєn Strafєn gєahndєt wєrdєn.

Teil 2: Im Zu§e der Beweisau|nahme muss ich mit qualv°llem §eschrei eine Darmspie§elun§, die sich wie eine pneumatische Vierschanzent°urnee an|ühlt, über mich er§ehen lassen und werde un|läti§ bis zum nächsten M°nsun als Ev°luti°nsbremse zur Ahnensuche in den |ischteich |ür met-ap-hy-si-sch Verblichene stra|versetzt. Kann d°rt die §anze Zeit mit kreativer Haltl°si§keit täti§ sein und mich |ür ide°l°§iekritische Zwischen|ra§en ö||nen, °hne unter dem Druck °ptischer §edankenübun§en zu stehen. K°p|lasti§¿


Angelo John Ashman, Hamburg
siehe auch: www.ashmania.com

E-Mail: John Ashman

 



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