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Ausstellung

Udo Lindenberg.

Zwischentöne

im Museum der bildenden Künste Leipzig


Detail aus dem flächenmäßig größten Gemälde von Udo Lindenberg aus dessen Personalausstellung Zwischentöne im Museum der bildenen Künste Leipzig | Foto: KE

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Zum dreißigjährigen Mauerfall-Jubiläum gibt es jetzt (im Museum der bildenden Künste Leipzig - noch bis zum 1. 12.) ein recht respektables Sammelsurium vom Autodidaktenmaler Udo Lindenberg (73) zu besichtigen.

Die Personalausstellung unterm beifügenden Titel Zwischentöne, von ihm selber angeregt und vom Kurator Alfred Weidinger ganz exklusiv für diesen Ort (und so gesehen auch für diese Stadt, wo die friedliche Revolution vor über drei Jahrzehnten angefangen hatte) konzipiert, vereinigt 50 Lindenberg'sche Aquarelle und Gemälde und - über diese Auswahl bildkünstlerischer Arbeiten hinaus - ungefähr 200 Archiv-Fotografien mit ihm selber, seinen gelben Trabi sowie seine legendäre Lederjacke, die er damals Erich Honecker (als medialbegleitenden PR-Act seines despektierlichen Hits "Sonderzug nach Pankow") schenkte und die legendäre Honecker-Schalmei, die er vom damaligen DDR-Boss sozusagen 'rückgeschenkt bekam... Auch eine Dokumentation des 1983er Konzertes im Palast der Republik und ein bis dato unveröffentlichtes Interview mit Markus Lüpertz über Udo Lindenberg werden gezeigt.




Udo Lindenberg, Faust und die Sorge, 1999 | Foto: KE


"Udo Lindenberg (*1946) gehört bis zum heutigen Tag zu jenen Künstlern, die in der Musik, der Malerei und der Grafik oder im Film den Freiheits- und Friedenswillen und die Kritik an verkrusteten Gesellschaftsstrukturen einer ganzen Generation formulieren. Viele seiner Liedtexte und ein großer Teil seiner bildenden Kunst transportieren Botschaften, die in unmissverständlich deutlicher Sprache an die Rezipienten gerichtet sind. Auf dem von den Initiatoren des 'Krefelder Appells' ausgerichteten Konzertes "Künstler für den Frieden" am 11. September 1982 lernte er Joseph Beuys kennen. Die beiden freundeten sich an und Beuys überzeugte Lindenberg, fortan auch die bildende Kunst als Ausdrucksmittel für seine Botschaften zu verwenden.

[...]

Schon in jungen Jahren hat sich der Künstler für ein vereintes Deutschland stark gemacht. Nach mehreren Anläufen innerhalb von 8 Jahren erhält er 1983 die Möglichkeit im Rahmen einer Veranstaltung der FDJ unter dem Motto 'Für den Frieden der Welt' im Palast der Republik aufzutreten. Anlässlich der Pressekonferenz in der Akademie der Künste der DDR weist er auf die Gefahren eines Atomkriegs hin und forderte Abrüstung in Ost und West. Eine für 1984 geplante Tournee durch die DDR wird ihm später untersagt. Erst im Januar 1990 geht sein Traum nach einer Tournee in Ostdeutschland in Erfüllung, die ihn auch nach Leipzig führt. Die Liebe für dieses Land und seine Menschen ist ab diesem Zeitpunkt eine nicht mehr enden wollende."

(Quelle: Museum der bildenden Künste Leipzig)



Udo Lindenberg, Krieg der Religionen I/II, 2006 | Foto: KE


Der Mal- und Zeichengrund von Udo Lindenberg, diese bildkünstlerische Initialzündung an sich, ist von ihm selbst in zig Gesprächen, Interviews und Statements - und das schon seit Jahren und Jahrzehnten - aufschlussreich kommuniziert. Er machte und er macht in keinster Weise einen Hehl daraus, dass er niemals, nicht mal im Ansatz, eine "Ausbildung", geschweige denn an einer Kunstakademie oder was ähnlich Hochtrabendem, absolviert hätte; da lagen sowieso bei ihm null Ambitionen vor. Ja und so hätte er dann früher viel in Bars und Kneipen 'rumgelungert, "und diese Farben der Flaschen leuchteten mir wie eine Verheißung entgegen aus den Regalen, Blue Curaçao, Eierlikör, diese fantastischen Farben. Das war eine Art Fügung, wie so ein Auftrag. Die Sonne schien durch die Likörfläschchen – und da dachte ich: Die sind auch zum Malen da, nicht nur zum Saufen" (sagte er).

Trotzdem: Die Lindenberg'schen Kunstwerke sollen und MÜSSEN ernst genommen werden, ohne jede Frage - die Liste malender und bildhauender Autodidakten ist lang; der Künstler Siegbert Hahn hatte auf seiner Website gleich mal über 80 Leute ausgewiesen, und von Francis Bacon über Adolph von Menzel bis zu Andy Warhol reicht da die Palette.

Lindenbergs kleine, mittlere und auch Groß-Cartoons erfreuten und erfreuen sich auf alle Fälle eines jede Menge Sympathie erheischenden Beliebtheitsgrades, ihre Aussagen sind eindeutig, ihr Strich ist professionell und wohl nur scheinbar schlicht.

Ein Publikumsmagnet.




Udo Lindenberg, Blühende Landschaften (mit Reichstag), 2006 | Foto: KE

Gisela Herwig - 13. Oktober 2019
ID 11741
Weitere Infos siehe auch: https://mdbk.de


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