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Kultura-Spezial


Von Wortmetzen in Sprachkunst und Philosophie

Von Arnd Moritz

Folge 2

Karin Krautschick
spoken word performerin

Karin Krautschick, Foto: Nils Panik


Nie zuvor hat Sprache ein derart vielfältiges Evolutionspotential gefunden wie heute. Dabei fristen die Kreativsprach-Ingenieure ihre Schicksale nicht in Kämmerleins Einsamkeitsstille. Sie stehen mitten im Leben und präsentieren allen Usern des Sprachkommunikativnetzes ihre Verbalkreationen. Ihre Kunstform nennt sich Word Performance, Spoken Word Performance, hört und versteht sich.

Am 26. November 2010 hatte Karin Krautschick, Berliner Poetry Slammerin, einen anlässlich ihrer Buchpremiere stattfindenden Auftritt in der Moabiter Galerie plattform. Ihr Thema: Die Deutschen. Historisch und sprachlich. KULTURA-EXTRA berichtete am 8. Dezember 2010 darüber.

Die in Leipzig promovierte Germanistin und Literaturwissenschaftlerin fand ihren Weg von der studierten Wissenschaftlerin hin zur heutigen
Sprach-Performerin.

Im Mittelpunkt ihres wissenschaftlichen Interesses: das Sprachexperiment des österreichischen Schriftstellers und Künstlers Hansjörg Zauner. 1995 vollendete sie ihre Arbeit mit einer Promotion über die Entwicklung dieser Art von Literatur von der sprachkritischen Moderne bis zu aktuellen experimentellen Schreibstrategien.

Das Sprachexperiment ist denn auch Inhalt und Motiv ihrer gleichermaßen wissenschaftlichen wie poetischen Arbeitswelt, bis heute. Literatur ist für Karin Krautschick a priori virtuell-experimentelle Literatur. Und diese ist keine abgehobene, manieristisch überhöhte Schriftsprache, das zeigen ihre zeitnahen, spielerisch-virtuosen, an Wortakrobatik erinnernden Sprach- und Word-Performances.



Karin Krautschick, Foto: Nils Panik

Experimente sind Fragen an Welten, die zur Erkundung geöffnet und erschlossen werden sollen. Erkenntnistheorie tritt in Wechselwirkung mit analytischer Sprachkunst, wenn die Dichterin künstliche (T)Räume betritt, um konventionelle Sprache hinter sich zu lassen.

Und Wechselwirkung heißt auch Kunst(t)raum vom Verlassen sprachlicher Konvention hin zu einem Eintritt in künstliche Welten, der mit der Frage verbunden ist: ob denn noch nie betretene Welten nicht mit krautschickscher Sprache erst vektorraumgleich geschaffen werden.

Erschaffen also neue (Sprach-)Techniken neues (Sprach-)Bewusstsein und umgekehrt, wird das Anliegen der Dichterin deutlich: dass kognitives Handeln vor allem durch sprachliches Ausgerichtetsein möglich ist. Indes bleibt die philosophische Frage nach den Erkenntnisgrenzen durch Sprache bestehen, auf die Wittgenstein seine Antwort formulierte:

Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt.

Eben diese sucht Karin Krautschick, mit den ihr eigenen Mitteln zu überwinden.


Demnächst in KULTURA-EXTRA
Von Wortmetzen in Sprachkunst und Philosophie
Folge 3 – Interview mit Karin Krautschick


Karin Krautschick liest
am 11. März 2011, 16 Uhr
beim Poesiefrühling
www.poem-space.com/poesiefruehling
Harald Gröhlers Poesieprojekt
im Kiezladen „wir bleiben alle“
Dunckerstraße 14
10437 Berlin


Arnd Moritz, red, 08.03.2011
ID 00000005088
Weitere Infos siehe auch: http://www.krautschick.de





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