VRHAM
Anmerkungen zum Virtual Reality & Arts Festival in der Hamburger Hafen City
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Es war einmal im smarten Zeitalter der Digitalisierung, da war alles neu in unseren Köpfen. Wo hörte der reale Raum auf, wo fing die virtuelle Realität an?
Welcome to Utopie!
Hier wird unter dem Thema DIS:SOLUTION (Auf: Lösung) auf den gesellschaftlichen Wandel eingegangen. Durch den Einsatz und Funktion von Algorithmen werden künstliche Welten geschaffen, verbunden mit Begriffen wie Freiheit und den unendlichen Möglichkeiten durch Virtual Reality. Doch wird es uns bewusster machen? Sind wir nicht nur scheinbar frei, wenn man unser Gehirn wie einen Raum betritt, der dann manipuliert werden kann?
Wir sehen die Vorzüge, wenn wir in der Realität Unmögliches zeigen und Schönheit festhalten können. Doch im Falle Claude Monet - The Water Lily Obsession ist das Original durch nichts zu ersetzen. Man muss sich dem Werk öffnen auf eine meditative Weise. Hier beim VR Film wird man ins Wasser gesetzt, Gefühle getriggert, und dann wird man mit Lichtstimmungen, Farbklecksen und Pinselstrichen bombardiert. Es ist nicht das Original! Eine Faszination bleibt, es ist neu, und man ist abgeschirmt durch die VR-Brille.
Es hat auch nicht jeder die Möglichkeit, die Originale zu sehen. Was es hinterlässt, ist vielleicht mutiger mit Farbe umzugehen, alles ist so groß, man ist völlig umgeben von der Projektion, man könnte sagen im Farbrausch.
Ich sehe was, was du nicht siehst.
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Foto (C) Liane Kampeter
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Kann uns so eine VR-Show berühren, uns gar beflügeln? Man spricht von Entgrenzung, von in der Mitte ankommen. Ohne Frage entsteht hier eine neue Kunstform, das Medium Virtual Reality bricht auf in neue Dimensionen, lässt neue Möglichkeiten der Welt entdecken. Es gibt die VR-Echtzeiterzählung, immersive und interaktive Experimente, Retro-Text-Abenteuer, choreographische Interventionen und die Oculus Go. Was für Potenziale tun sich auf? Folgt die menschliche Vereinzelung, oder gibt es auch virtuelle Gemeinschaftserlebnisse?
Das alles ist höchst interessant, und man kann sich hier in der einzigartigen Atmosphäre des Hamburger Oberhafenquartiers ein erstes Bild davon machen, wie sich reale und virtuelle Welt verbinden lassen. Es ist auch bereits die zweite Ausgabe von VRAM! - dem ersten internationalen Festival für Virtual Reality-Kunst Deutschlands.
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Im Hauptprogramm gibt es 12 internationale Experiences zu sehen, Projekte Hamburger KünstlerInnen, einen interaktiven Playground und die Magenta VR-Lounge. Es wird Live Konzerte geben, eine Mixed-Reality-Tanzperformance, und ein VR-Theaterstück ist dabei. Ebenso ein Diskursprogramm und den Online Channel VRAM! 2019 @ Magenta VR.
Früher sagte man: Dir wird noch Hören und Sehen vergehen. Stimmt!
Aber eine Frage bleibt: Werden wir unseren bewussten Geist retten können, werden wir die unendliche Schönheit unseres Universums noch live erfahren? Oder müssen wir gezwungen werden, die Wunder der Natur nur noch als Projektion zu erleben, weil wir denken, wir sind interaktiv, haben so unendliche Möglichkeiten. Werden wir uns dann noch in der Wirklichkeit zurechtfinden, wenn wir mit der Brille gelernt haben nur die Arme zu schwingen, und schon steuern wir unsere Umgebung. So ist man scheinbar interaktiv, man denkt man hat Einfluss, bekommt Allmacht Fantasien.
Es ist aber wichtig dabei wach zu bleiben und die interactive Experience bewusst wahrzunehmen, dann kann es eine Allianz aus Kunst und Wissenschaft geben und uns zu neuen Ufern bringen.
Ja, vielleicht ist es auch eine Heilmethode bei psychischen Störungen oder anderen Krankheiten. Eine Frau neben mir sagte, auf diese Art könnte sie ihre Höhenangst überwinden.
Es bleibt aber auch der Traum, eine Reise in anderer Leute Gedanken zu unternehmen. Auch dafür gibt es einen Film. Und vielleicht lassen sich dann Gedanken steuern?
Nennen wir es also Virtual Reality Kunst, alles ist möglich, wir knüpfen neue Zusammenhänge, steuern den Prozess, lösen jegliches Gefühl von Zeit und Raum auf.
Heute ist schon morgen.
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Liane Kampeter - 8. Juni 2019 ID 11482
Weitere Infos siehe auch: https://vrham.de
Post an Liane Kampeter
http://www.liane-kampeter.de
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