1000 MEISTERWERKE - BRITISCHE MALEREI DES 18. & 19. JAHRHUNDERTS
Regie: Reiner E. Moritz, geschrieben von Edwin MullinsArthouse Musik
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Die bebilderte Geschichte eines Landes im Umbruch
In diesem Teil der Dokumentationsreihe 1000 Meisterwerke werden 5 ausgewählte Werke von Britischen Künstlern des 18. und 19. Jahrhunderts vorgestellt. Dabei widmet sich jedem Werk je eine zehnminütige Episode.
Den Anfang macht Sir John Everett Millais‘ Ophelia (1851-52). Seine symbolische Blumensprache prägte einerseits den Stil der Präraffaeliten, andererseits ist das Sujet typisch für die Viktorianische Wiederentdeckung Shakespeares. Doch wie auch das nächste Gemälde, nämlich Joseph Wright of Derby’s Das Experiment mit dem Vogel in der Luftpumpe (1767-68) beweist, durchlief die Britische Malerei zu jener Zeit eine starke Entwicklung, die viele konträre Ansätze unter einem Dach vereinte. Derby’s Werk zeichnet sich seinerseits durch einen Naturalismus aus, der nahezu fotorealistisch ist. Thematisch widmet es sich der Industriellen Revolution, von der man in Millais‘ Ophelia nichts erahnen kann. In einer komplexen Szene schafft Derby es, allein durch die kontrastiv beleuchteten Gesichter seiner Figuren die unterschiedlichen Reaktionen und Haltungen gegenüber dem wissenschaftlichen Fortschritt einzufangen.
Überraschender Weise fallen die anderen drei Werke schottischen Künstlern zu. Zunächst wird William McTaggart’s Der Sturm (1890) präsentiert. Dieses zeigt eine Landschaftsszenerie, wie sie schottischer nicht sein könnte. Allerdings wird hier bereits die Zuwendung zu einer impressionistischen Maltechnik deutlich. Als nächstes folgt Sir David Wilkie’s Porträt William Bethune mit Frau und Tochter (1804), mithilfe dessen die Dynamik zwischen den einzelnen Figuren in Gruppenporträts anschaulich erläutert wird. Zudem steht es in einem starken Kontrast zu den Porträts, wie sie am englischen Hofe üblich waren. Den Abschluss macht Sir Henry Raeburn’s Reverend Robert Walker beim Schlittschuhlaufen (1784), welches nicht nur aufgrund seiner zeitweise umstrittenen Zuschreibung Aufsehen erregte. Das als ausdrucksvolles Werk der Schottischen Aufklärung geltende Porträt unterscheidet sich stark von anderen Arbeiten Raeburns – nicht zuletzt dadurch, dass es sich um keine Auftragsarbeit handelte. Zudem macht es eine scheinbar triviale Handlung wie das Schlittschuhlaufen zum Mittelpunkt des Geschehens. Schlussendlich wird der schottischen Malerei großzügiges Tribut gezollt, denn Schottland ist ein Land, das weit mehr zu bieten hat als Hügel und Schafe.
Abschließend ist zu sagen, dass die fünf Episoden einen kurzen Einblick in und einen guten Überblick über die Malerei dieser Jahrhunderte bieten. Zwar werden die jeweiligen Werke in den Kontext des künstlerischen Gesamtwerks gestellt, doch es bleibt dem Zuschauer überlassen die – teilweise sehr kontrastreichen – Beziehungen zwischen den einzelnen Werken herzustellen.
Lisa Krawczyk - 1. Februar 2013 (2) ID 6522
Siehe auch:
http://arthaus-musik.com
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