Ausstellung im Rupertinum, Museum der Moderne Salzburg - 13.05.2010 – 18.07.2010
TOMAK über Salzburg
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© Foto Christa Linossi
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TOMAK geboren 1970 in St.Veit/Gölsen. Lebt und arbeitet in Wien. Studium an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Meisterklasse bei Christian Ludwig Attersee.
Toni Stooss (Direktor) vom Museum der Moderne in Salzburg gab dem Künstler TOMAK die Chance im MdM Rupertinum in Salzburg auf zwei Etagen seine Arbeiten zu präsentieren.
TOMAK ist Zeichner, Philosoph und Performance Künstler. Die Arbeiten von TOMAK sind provokant. Es stellt sich die Frage, provoziert er nur? Seine Kindheit und Jugendzeit sind nicht so verlaufen, wie es sein sollte...
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© Foto Christa Linossi
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Auf die Frage hin, wie der Salzburg-Bezug in seinen Arbeiten zu verstehen sei, konnte der Künstler mir nicht antworten. Er verwies eher auf den Katalog, dort könne man es lesen.
Nachstehend ein Auszug aus dem Katalog:
TOMAK über Salzburg
(wie ein Kunstwerk entsteht) "… ma petit histoire. Ich hatte das Vergnügen neunzehnhundertvierundachtzig das erste Mal die Stadt Salzburg zu besuchen. Man nannte dies Landschulwoche. Dies hätte man wohl an einem Tag erledigt gehabt. So aber gab man mir eine Woche, also Zeit genug sich in diese Stadt einzufinden. Ich war vierzehn Jahre alt und wie auch der junge Wolfgang ein Genie, hatte Wettbewerbe gewonnen, Preise, Fernsehauftritte als Wunderkind und so weiter … In Salzburg wurde ich dann entjungfert von meiner Schulkameradin. Wir sollten noch lange zusammen bleiben. Ich liebte sie. Die Stadt ging an mir jedoch völlig belanglos vorüber, gab es hier doch keine Bilder, keine Kunst, außer dieses Gefiedel, das ich als solches nicht wahrnehmen wollte.
Man muss eine Stadt als Hure sehen, als Künstler wohlgemerkt und Umgekehrt muss man die Hure der Stadt sein, so kann Kunst gelingen.
Ich verließ Salzburg, als Tourist, mit leicht anrüchigem Duft an meinem Geschlechtsteil, so befriedigt, wie man es als vierzehnjähriges Wunderkind eben sein konnte. Auf mich wartete ein Knabensommer, knospend und feuchtend, hätte ein Professor wohl gesagt, wenn es am Attersee gespielt hätte…" (Auszug aus dem Katalog)
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© Foto Christa Linossi
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In seinen Arbeiten kommen viele Motive aus der Anatomie (Krankheiten), Religion (Gott – Tod) und Geschichte aus Kriegsgeschehen vor. Er lässt auch immer wieder Textpassagen von Persönlichkeiten wie Nietzsche, Goethe, Luther oder Röntgen in seine Werke einfließen. Diesen Texten stellt er seine Bildelemente gegenüber. Seine Arbeiten sind exzellent gezeichnet (oder gut nachgezeichnet?) Um seine Textpassagen in jedem einzelnen Bild zu lesen, müsste man einen längeren Aufenthalt mit Übernachtung im Rupertinum beantragen. Was - abgesehen davon - sicher interessant wäre.
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Für mich ist TOMAK ein Exzentriker, und man könnte ihn auch so beschreiben: unangepasst, kreativ, ist sich von klein auf des "Andersseins" bewusst.
Der Text des Plakates „Salzburger Festspiele 2010“ könnte auch für TOMAK gelten:
„Wo Gott und Mensch zusammenstoßen, entsteht Tragödie“.
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Christa Linossi - red. 27. Mai 2010 ID 00000004645
TOMAK über Salzburg - Ausstellung im MdM Rupertinum
13.05.2010 – 18.07.2010
Kuratorin der Ausstellung ist Emilie Breyer.
Begleitend zur Ausstellung ist auch ein Katalog im Verlag Provinz mit einem Vorwort von Toni Stooss erschienen.
Weitere Infos siehe auch: http://www.museumdermoderne.at
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