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Hollywood

X-Women



Bewertung:    



Gleich zu Beginn merkt man, dass sich die zwölfte Verfilmung aus der Reihe X-Men – Dark Phoenix von den bisherigen unterscheidet. Aus dem Off werden mehrere Seins-Fragen gestellt, wer wir sind und ob wir nur durch die Erwartungen anderer an uns bestimmt werden. Sind wir unserem Schicksal ausgeliefert oder können wir uns entfalten und über uns hinauswachsen? Erstmals ist auch eine Frau die Hauptfigur, so dass man auf einige Überraschungen gefasst sein kann. Für manche Fans der Marvel-Comics mag das etwas zu ernsthaft sein, aber der Mut, diese Reihe mit einer etwas anspruchsvolleren Fragestellung abzuschließen, ist bewundernswert.

Professor Charles Xavier (James McAvoy) leitet nach wie vor eine Schule für junge Mutanten, damit sie lernen, mit ihren besonderen Fähigkeiten umzugehen. So hat er vor Jahren die schwer traumatisierte Jean Grey bei sich aufgenommen, die mittlerweile erwachsen ist und zur Gruppe der X-Men gehört. Nachdem in der Vergangenheit Mutanten gefürchtet waren und verfolgt wurden, setzen sie nun ihre Gaben zum Wohle der Menschheit ein und werden von ihnen anerkannt. Das war ein weiter Weg. Nur dass Professor X immer ehrgeiziger wird und seine Truppe auf immer gefährlichere Einsätze schickt. Bei einer Aktion im All wird Jean Grey (Sophie Turner) von einer unheimlichen Macht besetzt, die sie stärker und mächtiger werden lässt als jeden anderen. Da Jean seelisch aber instabil ist, wächst sie sich zur einer zerstörerischen Gefahr aus. Einige der X-Men wollen sie lieber ausschalten, doch Professor X glaubt, dass Jean lernen kann, ihre Kräfte zu kontrollieren, wenn sie nur daran erinnert wird, dass er ihr damals ein Zuhause und eine Familie geboten hat. Doch Jean ist sauer, dass ihr väterlicher Freund ihr schlimme Ereignisse aus ihrer Kindheit verschwieg und sie sogar belogen hat. Er wollte sie schützen, aber so konnte sie ein schweres Trauma nie verwinden und verliert durch Wut, Schmerz und Enttäuschung zunehmend die Kontrolle über sich und ihre Kräfte.

Während nun eine Gestaltwandlerin (Jessica Chastain) und Professor X um ihre Gunst buhlen, kommt es zu tödlichen Auseinandersetzungen. Die dunklen Kräfte wollen Jean unbedingt für ihre Zwecke gewinnen und sich durch sie ihre Überlegenheit sichern.



Jean Grey (Sophie Turner) und eine geheimnisvolle Gestaltwandlerin (Jessica Chastain) sind mächtiger als jemals ein Mutant vor ihnen | © Twentieth Century Fox


Der Drehbuchautor Simon Kinberg hat das Skript nach einem Comic von Stan Lee und Jack Kirby verfasst und gibt mit X-Men – Dark Phoenix sein Regie-Debüt. Allerdings hat er schon mehrere X-Filme produziert und für einige die Drehbücher verfasst. Kaum jemand kennt sich so gut mit ihnen aus wie er. Comic-Figuren haben naturgemäß eine recht oberflächliche Charakterzeichnung, und gerade die X-Men zeichnen sich oft durch die außergewöhnlichen Gaben mehr aus als durch Persönlichkeit. Dieses Mal ist Beast (Nicholas Hoult) mit von der Partie, Mystique (Jennifer Lawrence) und Nightcrawler (Kodi Smit-McPhee), die sich alle drei durch ihre blaue Hautfarbe auszeichnen. Cyclops (Tye Sheridan) liebt Jean und gehört zu denen, die ihr Leben retten wollen. Auch ein alter Bekannter taucht wieder auf Magneto (Michael Fassbender), der Jean lieber ausschalten will. Magnetos Sohn Quicksilver (Evan Peters) versucht sich bei den X-Men zu bewähren und insbesondere Storm (Alexandra Shipp) ergänzt mit wunderbaren Aktionen die Frauenpower im Team.

Es gibt für eine Comic-Verfilmung relativ viele und längere Dialoge und eine ausführlichere Charakterentwicklung. Aber natürlich gibt es trotzdem einen imposanten Showdown. Oft funktionieren die singulären Fähigkeiten der Mutanten nicht mehr richtig oder werden zu ihnen zurück gelenkt. Die Polizei ballert sinnlos auf Mutanten und Aliens ein, die unverletzbar sind, und am Ende ist genre-gerecht so einiges in Schutt und Asche gelegt. Die Verfechter der dunklen Macht sind zahlreich und haben enorme Fähigkeiten, so dass es nicht so aussieht, als ob die X-Men es dieses Mal schaffen würden.

*

Die Dark Phoenix-Comics entstanden ab 1980 und zählen zu den Favoriten der Comic-Kenner. Kinberg hat die Originalstories etwas vereinfacht und eine eingängige Geschichte daraus gemacht. Es ging ihm eher um das Thema Verantwortung, wie wir unsere Fähigkeiten kontrollieren und für was wir uns entscheiden. Die Dichotomie zwischen Gut und Böse wird dabei aufgelöst, denn auch die X-Men haben ihre dunklen Seiten. Bei Jean kommt ein unbearbeitetes Kindheitstrauma dazu, dass sie in deiner Starre von Wut, Schmerz und Schuld verharren lässt und sie ihren befreundeten X-Men – und X-Women – zu entgleiten droht. Die Filmmusik von Hans Zimmer ist einfach nur herrlich, sie wirkt organisch und angemessen.

Helga Fitzner - 5. Juni 2019
ID 11471
Weitere Infos siehe auch: http://www.fox.de/x-men-dark-phoenix


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