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Bildband

Vollbusige Schönheiten



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Marilyn Monroe war eins und Bettie Page sowieso: Pin-ups-Girls wurden über Generationen hinweg als Kalender und Sammelkarten verkauft. Sie wurden heimlich in Brieftaschen aufbewahrt, in Spinde gepinnt oder in Kriegszeiten auf die Nasen von Kriegsflugzeugen gemalt. Der nun im TASCHEN Verlag erschienene Bildband The Art of Pin-up zeigt die Geschichte der erotischen Bildchen.

Der Begriff Pin-up kam in der 40er Jahren auf und wurde im Allgemeinen verwendet, um Mädchen in erotischen Posen zu beschreiben. Jedes gedruckte Bild, das an eine Wand gehängt werden kann, konnte als Pin-up bezeichnet werden. Der erste Künstler, der sich diesem Genre widmete, war Charles Dana Gibson  (1867-1944), der ab 1886 eine kleine Humorbeilage für die Zeitschrift Life illustrierte. 1887 erschien sein erstes „Mädchen“: ein kurvenreicher Oberkörper, der aus einem Blumenkelch ragte. Die Blütenblätter wurden von Cherubim auseinandergezogen. Er erfand auch das legendäre „Gibson Girl". Die in feinen Strichen gemalte Mademoiselle in Unterkleid mit hochgesteckten Haaren hatte zwischenzeitlich einen Fanclub mit mehreren Millionen Mitgliedern. Aus heutiger Sicht war sie freilich noch kein Pin-up. 

Beliebt wurden Pin-ups erst im Zweiten Weltkrieg: Millionenfach führten US-Soldaten solche Bilder mit sich. Sie dienten oft als Glücksbringer oder Maskottchen und wurden an den Seiten der Tanks und Flieger angebracht. Das vielleicht berühmteste Pin-up dieser Art war Betty Grable mit ihren „Million Dollar Legs“, die ihr vermutlich die Hauptrolle im Film The Pin-up Girl von 1944 einbrachten. Bis in die 70er Jahre waren die Pin-ups populär, dann verschwanden sie langsam.

Seit der TASCHEN Verlag im Jahr 1996 The Great American Pin-up herausbrachte, hat diese genuin amerikanische Kunstform aber wieder international stark an Reputation gewonnen. Hatten die leicht geschürzten Mädchen, die ursprünglich als Kalendergirls und Seelentrost die Spinde von Soldaten und Arbeitern zierten, damals lediglich das Interesse einiger fanatischer Sammler gefunden, so haben sie es mittlerweile in die angesehensten Museen der Welt geschafft. Bilder von Größen der Pin-up-Kunst wie Alberto Vargas, George Petty oder Gil Elvgren, die 1996 noch für 2.000 Dollar zu haben waren, kosten heute 200.000 Dollar und mehr.

Für den nun vorliegenden aufwendig gestalteten Bildband wurden die meisten Originale neu fotografiert, sodass die Wiedergabequalität der Gemälde, Pastelle und Skizzen einzigartig ist. Zudem werden in dem Buch die zehn wichtigsten Pin-up-Künstler in ausführlichen Porträts vorgestellt. Jedes Kapitel dokumentiert den kreativen Prozess mit Fotos der Models, die als Vorlagen dienten und zeitgenössischen Drucken und so weiter - von denen viele aus den Archiven der legendären Brown & Bigelow Calendar Company stammen.

Sehenswerte Sahnestückchen: Am Anfang eines jeden Kapitels ist eine Reproduktion eines Original-Kalender- oder Zeitschriftencovers des jeweiligen Künstlers eingeklebt. Abgerundet wird der 4,5 Kilogramm schwere XL-Wälzer durch ein kurzes Kompendium, in dem 85 weitere „Pin Up"-Künstler mit Kurzbiografien und repräsentativen Werken beschrieben werden.

Herausgegeben wird The Art of Pin-Up von Dian Hanson, die seit 2001 für die „Taschen Sexy Books"-Reihe verantwortlich ist. Zu ihren mehr als 60 Büchern gehören The Art of Pin-up und Psychedelic Sex. Sie lebt in Los Angeles. Ihr zur Seite standen zwei Co-Autoren. Zum einen die Autorin und Kulturhistorikerin Sarahjane Blum, Mitinhaberin der auf amerikanische Illustrationskunst spezialisierten Grapefruit Moon Gallery, und Louis Meisel, seines Zeichens Inhaber einer der ältesten Pin-Up-Galerien in New York - er ist der Mitverfasser von The Great American Pin-up und von Gil Elvgren: All his Glamorous American Pin-ups, beide Bücher sind ebenfalls im TASCHEN Verlag erschienen.


Mario Bartsch - 3. Oktober 2014
ID 8146
Dian Hanson, Sarahjane Blum, Louis Meisel | The Art of Pin-up
Hardcover, 546 Seiten
150 Euro
TASCHEN Verlag, 2014
ISBN 978-3-8365-3570-0

Weitere Infos siehe auch: http://www.taschen.com/


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