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nachDRUCK # 2

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Sachbuch-Kritik

Psychologie

aus dem

Kleider-

schrank



Bewertung:    



Es ist in erster Linie ein Buch für Frauen, doch könnte auch mancher Mann etwas über sich erfahren, wenn er seinen Kleiderschrank einer kritischen Analyse unterzieht. Ob Klamottenjunkie oder Modemuffel, der Kleiderschrank liefert seinem Besitzer oder seiner Besitzerin interessante Daten, und es ist spannend den Analysen der Autorin zu folgen. Kleidungsmanagement oder –missmanagement - Jennifer Baumgarten, promovierte Psychologin, stellt Frauen vor, die mit der Wahl ihrer Kleidung Probleme haben.

Da gibt es die – wohl bekanntesten - , die ungehemmt und geradezu süchtig shoppen gehen und viel Geld ausgeben für Kleidungsstücke, die kaum getragen werden. Andere Frauen investieren ihr Geld ausschließlich in Labelmarken. Wiederum andere kommen dagegen aus Ihrer Arbeitskleidung nicht heraus oder brezeln sich unangemessen im Alltag auf. Viele dieser Vertreterinnen fühlen sich dabei in ihrer Kleidung zudem nicht wohl oder wissen gar nicht, welche Signale sie über ihr Äußeres an Ihre Umwelt senden.

Im Verlauf des Buches wird deutlich, dass letztlich gar nicht solch drastische Beispiele bemüht werden müssen. Auch wer ein relativ normales Kaufverhalten zeigt, mag über die Jahre, wenn nicht Jahrzehnte hinweg, Unmengen von Textilien im Kleiderschrank angehäuft haben.


„Einen Kleiderschrank zu öffnen kann einem vorkommen, als stünde man vor dem Schlund einer unbesiegbaren Bestie, einer, die mit Kleidern, Schuhen und Accessoires gefüllt ist. Manchmal scheint es besser zu sein, die Türen geschlossen zu lassen und darauf zu hoffen, dass all die Sachen von allein verschwinden. Sie besitzen mehr Kraft als nötig, meine Liebe! Misten Sie endlich Ihren Kleiderschrank aus." (S. 74)


Der eigene Kleiderschrank birgt intimes Wissen über seine Besitzerin, über die Stationen im eigenen Leben. Welche Kleidungsstücke haben überdauert, sind sie unter Umständen schon zum zweiten oder gar dritten Mal modern? Am Ende eines jeden Kapitels stellt die Autorin fast peinliche Fragen. Hängen an einzelnen Kleidungsstücken noch die Etiketten? Passen die Kleidungsstücke überhaupt noch, oder verkörpern sie vielleicht einen Abschnitt im Leben ihrer Trägerin, der längst abgeschlossen scheint, wie etwa das Studium oder die Teeniezeit?

Ich fühlte mich zumindest hin und wieder ertappt und erkannte mich auch in einige Analysen aus dem Buch wieder. Das hatte durchaus seinen Reiz. Was man mit diesen Erkenntnissen macht, ist jeder Frau selbst überlassen, die Autorin zeigt ihren eigenen Weg auf:


„Ich miste im Urlaub immer meinen Kleiderschrank richtig aus. Nichts ist aufregender, als vor einem großen Chaos zu stehen, mit dem Monster zu kämpfen und zu überleben, ohne von ihm verschlungen zu werden. Die Befriedigung nach getaner Arbeit eine nach Farben, Größen und Funktionen geordnete Garderobe zu haben, ist einfach riesig. Wo einst Enge herrschte ist nun viel Platz. Glück ist, einen aufgeräumten Kleiderschrank zu haben.“ (S. 99)


Glück ist vielleicht etwas anderes, und hier merkt man dem Buch an, dass es von einer US-Amerikanerin verfasst ist, deren sprachliche Attitüden auch in der Übersetzung deutlich werden. Wen dies nicht stört, der hält mit Fashion. Was verrät mein Stil über mich? ein unterhaltsames Buch in den Händen, was zudem manchen interessanten Hinweis beinhaltet.
Ellen Norten - 6. Mai 2015
ID 8625
Jennifer Baumgarten | Fashion. Was verrät mein Stil über mich?
Tb, 352 S.
€ 9,99 EUR | € 8,99 (als EBook)
Goldmann Verlag, 2015
ISBN 978-3-442-17494-2


Weitere Infos siehe auch: http://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Fashion-Was-verraet-mein-Stil-ueber-mich/Dr-Jennifer-Baumgartner/e423537.rhd


Post an Dr. Ellen Norten



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