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Literatur
an der Wand
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Bewertung: 
Noch kein Wandkalender für 2019? Wie wär‘s denn, statt mit dem faden Gratiskalender aus der Apotheke oder von der Tankstelle und den verschneiten Landschaften, mit einem Prachtstück, das dem Literaturfreund tatsächlich Tag für Tag interessante Dinge mitzuteilen hat?
Den Aufbau-Literaturkalender gibt es seit 1967. Er ist ein Relikt der DDR, in der die Menschen nicht, wie die Karikatur es will, tagein tagaus Stalin lasen, sondern sich an hoch subventionierten Klassiker-Ausgaben erfreuten, und hat die so genannte Wende überlebt, wohl eher obwohl als gerade weil er seriös ist und ganz ohne „unterhaltsamen“ Tratsch auskommt. Das Prinzip ist sich gleich geblieben: Für jede Woche gibt es eine ganze Seite. Den Hauptteil nimmt der Text eines Autors oder über ihn, dazu ein Fotoporträt oder eine passende Illustration ein. Unten, in einer Leiste, werden für jeden Tag Geburts- und Todestage aufgelistet, und zwar mit Blick nicht nur, nicht einmal vorwiegend auf die deutsche, sondern auf die internationale Literatur. Keine Entdeckung kann nur machen, wer mit der indischen Dichterin Shumona Sinha, dem argentinischen Schriftsteller César Aira oder, nein: und dem Senegalesen Abasse Ndione vetraut ist. Daneben begegnet man auch Bekannten aus der Gegenwart und aus der Vergangenheit, über die man gerne Neues erfährt. Das Layout ist nicht knallig, aber ausgesprochen angenehm, folgt einer stilistischen Konzeption, variiert aber von Seite zu Seite.
Thomas Rothschild – 22. Dezember 2018
ID 11114
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Aufbau Literatur Kalender 2019
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