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Berlin 1941, Kommissar Tom Sydow ermittelt – und nicht zum ersten Mal. Ehrensold ist der dreizehnte Fall des eigenwilligen Kommissars, und die Operation Werwolf steht nun zum zweiten Mal Pate. Nach der Blutweihe folgt also der Ehrensold. Vier Frauen wurden bereits getötet, eine fünfte lebensgefährlich verletzt.


"Noch immer hat die Polizei den gefürchteten 'Werwolf' nicht gefasst. Kommissar Sydow, der mit dem Fall betraut wurde, läuft die Zeit davon. Umso mehr, als der Serientäter überaus geschickt agiert und über exzellente Verbindungen verfügt, die bis in die Reihen der SS reichen." (So wirbt der Text auf der Rückseite des Romas unter der Überschrift Die Jagd geht weiter.)


Für mich, die ich Kriminalromane, die einen gut recherchierten Blick in eine bestimmte Epoche werfen, mag, ist es Anreiz genug das Buch zu lesen. Dass wir hier erst die fünfte Tat des Serientäters erleben, ist vom Verständnis her kein Problem. Die Handlung erklärt sich, auch wenn man den Vorgängerroman Blutweihe nicht gelesen hat. Was der Text allerdings verschweigt, ist die Tatsache, dass diesem Buch eine weitere Episode folgen wird und wir am Ende von Ehrensold vergeblich auf einen befriedigenden Schluss warten. Da schlage ich die letzte Seite um und lese schlicht und einfach "Ende von Teil zwei". Was ist das? Das Buch ist auf weitere Teile, deren Anzahl mir unbekannt ist, konzipiert.

So lernen wir ein Fräulein Adele kennen, die beim Grabbesuch ihrer Eltern von der Gestapo festgehalten wird. Was, warum und weshalb, bleibt offen, und welchen Bezug Fräulein Adele zum Frauenmörder oder anderen Protagonisten haben könnte, ist reine Spekulation, wir erfahren nichts weiter über sie. In diesem Roman erfüllt sie keinerlei literarische Funktion. Soll ich hier zum Kauf eines weiteren Buches genötigt werden, das zudem bisher nicht einmal erschienen ist?

Mit 228 Textseiten ist der Roman nicht wirklich lang. Es stellt sich die Frage, warum der/ die Folgeteil/e nicht gemeinsam mit diesem Band und ggf. auch dem Vorgängerband veröffentlicht werden – oder zumindest eine Trilogie etc. angekündigt wird. Ich habe mich nach der Lektüre gründlich geärgert. Der Gmeiner Verlag, der mich mit seiner vielfältigen und niveauvollen Auswahl an Kriminalromanen stets überzeugt hat, schießt hier ein Eigentor und verprellt sich seine Leser.

Geschieben ist das Buch in einem eigenwilligen Stil, lässige Dialoge, deren Hintergründe nicht immer offensichtlich werden. Dennoch hat die Art der Beschreibungen ihre eigene Wirkung, was dem Text einen besonderen Charakter verleiht.

Die einzelnen Szenen ploppen indes auf wie Blitzlichter am Sternenhimmel. Der Zusammenhang erschließt sich nur bedingt, aber das muss einen guten Krimi zunächst nicht stören, die Handlungen werden oft erst am Ende zusammengeführt und ergeben dann ein interessantes und vielleicht auch unerwartetes Ende – so könnte es sein, wenn ja - wenn wir dieses Ende irgendwann einmal zu lesen bekommen.



Ellen Norten - 12. Juli 2021
ID 13028
Gmeiner-Link zu Ehrensold von Uwe Klausner


Post an Dr. Ellen Norten

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