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Krimi

Illusion und

Wirklichkeit





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Vergnügungsparks sind nicht so mein Ding. Die Faszination der Attraktionen bleibt für mich durchschaubar, die Fahrgeschäfte rütteln an meiner Gesundheit, doch Uwe Hermann öffnet für mich einen Erlebnispark – den – gäbe es ihn wirklich, ich wohl besuchen würde. Im Park der Zukunft verschmelzen Realität und Illusion zu einer gemeinsamen Wahrnehmung. Winzige Nanoroboter docken an die Nervensynapsen der Besucher an und gaukeln ihnen eine schier unendliche Welt vor, mit extrem abenteuerlichen Begegnungen und futuristischen Fahrten - ohne jegliches körperliche Risiko.


"Eine Wildwasserbahn durchbrach eine Wand aus Wasser und raste auf den Betrachter zu. Dann ging es mit einer Achterbahn hinab auf den Grund eines ausbrechenden Vulkans, um anschließend in einem Raumschiff über einer futuristischen Stadt abzustürzen." (Uwe Hermann, Nanopark, S. 10)


Das ganze Unterfangen spielt sich in einer nur für den Teilnehmer existierenden Welt ab. Die riesige Erlebniskuppel, die diese Illusionen beherbergt wird nicht wahrgenommen. Das Nanoparadies gerät ins Wanken als eine Terroreinheit in den Park eindringt. Die als Tiere kostümierten Täter werden zunächst nicht erkannt, bis sie die Steuerkanzel des Parks stürmen und sich dort den Weg zu ihrem Ziel freischießen. Die an dieser Stelle kaum notwendige Mordlust der Terroristen ist nur bedingt nachzuvollziehen, schafft aber ein Klima von Angst und Verzweiflung, dem lediglich zwei Protagonisten widerstehen. Hanna Lehnhardt, die kratzbürstige Programmiererin und Simon Klein, der Versicherungsagent und ehemalige Polizist, der den Park am fraglichen Tag aufsucht, um einen vorangegangenen Unfall zu untersuchen. Das sämtliche Besucher des Parks zu Geiseln werden, merken diese in ihrer halbrealen Welt zunächst nicht, während die Terroristen in der Steuerkanzel den Zentralrechner mit unbekanntem Ziel umprogrammieren.

Nun beginnt der fast aussichtslose Kampf von David gegen Goliath, Simon und Hanna gegen die Terroristen, unterstützt durch die Animationstechniken, die den Parkbetreibern noch zur Verfügung stehen.



"Immer wieder wechselte der Affe die Richtung und obwohl er nicht richtig existierte und genauso gut durch die Besucher hätte hindurchlaufen können, wich er ihnen aus. Simon hatte Mühe, dem virtuellen Navigationsavatar zu folgen. Schließlich steuerte das Tier auf die Loopingbahn im Zentrum der Wildweststadt zu und hielt vor einer perfekten Kopie eines Saloons aus der Goldgräberstadt an. Es sprang auf den Rücken eines davor angebundenen Pferdes und kletterte hinauf auf das Dach. Mit einem „Sie haben Ihr Ziel erreicht!“ löste es sich auf." (S. 143)


Nanopark ist mehr als ein Actionshocker, sondern auch eine Erlebnisreise in eine Welt von Übermorgen. Der Thriller lebt nicht allein vom Kampf zwischen Gut und Böse und der damit verbundenen Spannung. Die Schilderungen der Attraktionen sind verführerisch und laden zunächst zum Bleiben ein, dann mit zunehmenden Veränderungen entsteht ein Grusel, der unter die Haut geht. Das Zusammentreffen von Illusion und grausamer Wirklichkeit, die sich vermengen werden für Parkbesucher, wie Leser zum lebendigen Alptraum.


Ellen Norten - 5. Oktober 2021
ID 13186
Polarise-Link zum Nanopark


Post an Dr. Ellen Norten

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