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Krimi

Schnitzeljagd

am Goldenen

Dreieck





Bewertung:    



Wenn Dr. Siri Paiboun und seine Frau Madame Daeng eine Reise unternehmen, dann handelt es sich bei dem alten Ehepaar keineswegs um eine Erholungsreise. Da der pensionierte Pathologe mittlerweile seinen zehnten Fall löst, sind er, seine Frau, der akribische Inspektor Phosy und seine Familie sowie Civilai, sein trinkfreudiger Freund, mittlerweile alte Bekannte. Zu der bunten Truppe gehört außerdem der ehemalige Mitarbeiter Siris, Herr Geung, der als Sympathieträger für Menschen mit Down Syndrom steht.

Diesmal beginnen die Abenteuer mit einem traditionell gewebten Rock, der per Post in Vientiane eintrifft und in dessen Saum sich ein abgetrennter Finger befindet.



„'Vielleicht gehörte er ja der Weberin', gab Civilai zu bedenken. 'und es war ein Arbeitsunfall.'
'Was?', sagte Siri. 'Du meinst, sie war so sehr in Kette und Schuss vertieft, dass sie ihren eigenen Finger in den Saum einnähte, ohne es zu merken? Und als sie abends nach Hause kommt und ihr Mann fragt: Wo ist denn dein Finger geblieben?, senkt sie versonnen den Blick, stellt fest, dass ihr der Finger abhandengekommen ist, und sagt: Hm. Ich muss ihn wohl versehentlich in einen der Röcke eingenäht haben?'“
(S. 9)


Skurril und gruselig zugleich wird der Fund durch die beiden Freunde kommentiert. Doch wer hat den Rock gewebt, und wie ist der Finger in den Saum gelangt. Bei der Suche nach der Weberin im Norden von Laos erhalten Civilai und das rüstige Ehepaar weitere Röcke mit anderen traditionellen Mustern und - mit anderen überraschenden „Füllungen“. Es ist schwierig und spannend hinter dieser makabren Schnitzeljagd einen Plan zu entdecken. Gleichzeitig wird Inspektor Phosy ins goldene Dreieck kommandiert und trifft dort auf mysteriöse Baustellen und deren chinesische Betreiber. Dabei scheint der Rauschgifthandel nur eines von vielen Verbrechen zu sein, die sich in diesem nördlichen Grenzgebiet abspielen.

Als profunder Kenner des Landes und seiner Geschichte weiß Colin Cotterill historische Gegebenheiten, wie den Einmarsch der Chinesen in Vietnam, gekonnt mit der Kriminalhandlung zu verbinden.

Der weltgewandte Siri und Madame Daeng, die einen Großteil ihres Lebens als Guerillakämpfern verbrachte, können sich in dieser Welt souverän bewegen, können der Reise neben allen Abenteuern sogar noch eine Portion (laotischen) Spaß abgewinnen. So tauchen wir wieder ein in das Laos der 1970er Jahre, erleben Tradition, Verbrechen, Liebe und ein paar spirituelle Erfahrungen, denn es wäre eben nicht Dr. Siri, wenn im Buch nicht auch ein paar Geister zu Worte kämen, die im Glauben dieses südostasiatischen Volkes anscheinend verankert sind.

Eine spannende Handlung mit viel Witz, aber auch vielen Toten, unerwarteten Wendungen und einem fulminanten Ende.



Ellen Norten - 18. Juli 2018
ID 10809
Link zum Buch: https://www.randomhouse.de/Buch/Dr-Siri-und-die-Traenen-der-Madame-Daeng/Colin-Cotterill/Goldmann/e530869.rhd


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