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Krimi

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unheimlich





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Wer glaubt heute noch an Geister? Sie sind etwas aus der Mode gekommen, doch gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatten sie Hochkonjunktur, und in den allseits beliebten Séancen nahmen die Besucher schaurig-schönen Kontakt mit ihren verblichenen Angehörigen auf.

1881 gilt das Haus der Geister, was offiziell die alte Villa von Adele Blumfeld ist, als erste Adresse für Geisterbeschwörungen, und die Betreiberin wartet in ihrer etwas überkandidelten, theaterhaften Aufmachung stets mit neuen Kontakten ins Jenseits auf. Frau Blumfeld nimmt kein Geld für ihre Dienste und fällt während der Séancen regelmäßig in Ohnmacht. Das ist günstig für sie, denn es werden dabei Dinge offenbar, die Anwesende schwer belasten und die nach wenigen Tagen zum Selbstmord des Betroffenen in der Villa führen können.

Die Zusammenhänge sind mysteriös. Wieso kehren die verschreckten Teilnehmer wieder in die Villa zurück, und ist es wirklich Selbstmord, wenn sie sich im Dachboden immer an der gleichen Stelle aufknüpfen? Kriminalrat Gustav Heller und sein Assistent Schrumm stehen vor einem Rätsel, denn insbesondere Heller hält die Gespenster für Scharlatanerie und sucht Rat bei einem Kollegen.


„Ich stecke fest in den Ermittlungen. Ich ahne und vermute vieles und weiß gar nichts. Die einzigen konkreten Aussagen bekam ich von einem Geist! Jeder, der etwas hätte wissen können, ist tot. So vieles ist unlogisch und gegen meine Vorsätze. Ich beginne selbst, Geister zu sehen, und frage mich: Kann es sein, dass geschundene Seelen wie diese Rache oder Gerechtigkeit verlangen? Ich beginne, ernsthaft an mir zu zweifeln. Zu allem Übel stellen sich die Geister auch noch bei mir daheim ein. Und ich sehe mich einer Übermacht an Menschen gegenüber, die keinen Gedanken daran verschwenden, dass es keine Geister geben könnte. Für die ist es leicht.“ (S. 231)


Die unheimliche (Selbst-?)mordserie geht weiter. Erste Hinweise deuten auf ein rotes Verlies hin, indem bestialische Orgien mit Kindern stattfinden sollen. Ist das entsetzlich entstellte Dienstmädchen von Frau Blumfeld eines der Opfer?

*

Frank Goldammer ist wieder ein spannender Krimi gelungen, in dem keine Erklärung für die okkulten Vorgänge fehlt. Überzeugend sind für mich die Charaktere von Kriminalrat Gustav Heller und seinem Assistenten Schrumm. Besonders den linkischen, etwas leptosomen Schrumm habe ich regelrecht ins Herz geschlossen. Aufrichtig ist er und etwas unsicher. Dennoch zieht er als scharfer Beobachter seine beeindruckenden Schlüsse auch in diesem unübersichtlichen Fall. Und so bin ich neugierig, wie es mit Schrumm weitergeht, ob seine biederen Kontaktanzeigen in der Zeitung letztendlich zu einer Ehe führen werden. Kriminalrat Gustav Heller haben wir bereits in der Dresdener Krimireihe um seinen Enkel Max Heller kennengelernt. Der knorrige Ermittler aus Dresden, der im Nachkriegsdeutschland und später in der DDR ermittelt, offenbart darin seine Herkunft, und Gustav Heller (darin bereits ehemaliger Kriminalrat a.D.) verfügt über einige Einblicke, die er seinem zunächst noch unerfahrenen Enkel als Hilfe anbieten kann.

Ellen Norten – 30. April 2025
ID 15247
dtv-Link zum Haus der Geister


Post an Dr. Ellen Norten

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