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Krimi

Ein eitler

Psychopath





Bewertung:    



Es sind gleich zwei Leichen, die eng umschlungen in einem verlassenen Bauernhaus gefunden werden. Der Paläontologe Professor Daniel Wissmer und seine Mitarbeiterin Nathalie Reichenberger starben an Unterkühlung. Ein kompliziert angelegtes Eisfach ließ den beiden Opfern kein Entkommen. So ahnen die Ermittler Jakob Krogh und Mila Weiss bereits in den ersten Stunden, dass sie es mit einem äußerst intelligenten und penibel planenden Täter zu tun haben.


„In der Kammer, in der die Leichen hängen, stoßen wir auf eine Botschaft: Das Sterben hat begonnen. Wie sich herausstellt, ist sie mit Asche an die Wand geschrieben. Jakob und ich haben anschließend den Fachbereich der Geowissenschaften an der Universität besucht. Wir stoßen dort auf den Namen von Nathalie Reichenberger, Wissmers Freundin, und später auf ein Buch. Es trägt den Titel Das erste Sterben. Verfasst ist es von Jan-Christian Bode, Wissmers Vorgänger auf dem Lehrstuhl für Paläontologie.“ (S. 118)


Paläontologen schauen in die Vergangenheit. Sie forschen an Fossilien, die älter als 10.000 Jahre sind. Aus diesen ziehen sie u.a. Schlüsse über die Erdgeschichte. Vermutlich hat es fünft große Massensterben gegeben, die hier makabererweise im Kleinen nachgestellt werden sollen. "Das Sterben hat begonnen" dürfte auf diese fünf Ereignisse hindeuten, und so wären weitere Morde zu erwarten, die sich an die Bedingungen der erdgeschichtlichen Ereignisse anlehnen könnten. Dirigent dieser bizarren Mordserie ist der wissenschaftliche Widersacher von Wissmer, Jan-Christian Bode. Doch während die Mordserie tatsächlich abgearbeitet wird, sitzt dieser in der geschlossenen Psychiatrie. Er kann also nicht der Mörder sein, kehrt aber bei Befragungen den eitlen, allwissenden Forscher heraus, dem auch ein Mord nicht fern liegen würde. Wer aber führt diese Morde aus und wie können sie gestoppt werden?

*

Eine gruselige und äußerst spannende Angelegenheit; und vom Mörder können wir, was paläontologisches Wissen angeht, sogar etwas über die Erdgeschichte lernen (das Ordovizische Massenaussterben vor 444 Mio. Jahren, das Kellwasser-Ereignis im Oberdevon vor 372 Mio. Jahren, das Ereignis an der Perm-Trias-Grenze vor 252 Mio. Jahren, die Krisenzeit an der Trias-Jura-Grenze vor 201 Mio. Jahren, das Massenaussterben an der Kreide-Paläogen-Grenze vor 66 Mio. Jahren).

Leider streift das Buch immer wieder eine Art Rahmenhandlung, die die beiden Hauptermittler betrifft. Jakob Krohs hat seine Frau und seinen Sohn durch eine Badeunfall verloren. Heimlich telefoniert er via KI mit ihnen und macht sich durch dieses Geheimnis geradezu erpressbar. Mila hat in einem vorausgegangenen Fall zwei ihr anvertraute Kinder an einen Entführer verloren, verrennt sich in Schuldgefühlen und will diese Kinder mit allen Mitteln zurückbekommen. Hier wird vermutlich auf den Vorgängerroman von Benjamin Cors gezielt hingewiesen. Beide Handlungsstränge in der Vergangenheit sind gut verzichtbar und behindern teilweise die Lesbarkeit von Aschesommer, diesem wahrlich schauerlichen Roman. Cors hätte es nicht nötig gehabt, auf diese störende Weise auf sein anderes Buch hinzuweisen, die hohe Qualität dieses ausgefeilten Thrillers wäre Werbung genug gewesen.


Ellen Norten - 9. August 2025
ID 15403
dtv-Link zum Aschesommer


Post an Dr. Ellen Norten

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