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Das Buch ist in etwa so groß wie ein Smartphone, deutlich preisgünstiger und fällt aus der Mode. Novellen, Erzählungen und andere kurze Texte finden sich heutzutage kaum noch in einzelnen Büchern oder gar Heften wieder. Wer sich trotz des digitalen Zeitalters für ein papiernes Buch entscheidet, der möchte zumindest ein "anständiges" sprich umfangreiches Buch in der Hand halten. Umso mehr erstaunt mich Die Nase. Reclam Hefte und Bücher standen vor gut 50 Jahren für preisgünstige Schulliteratur. Die einfachen Hefte waren eine beliebte Alternative zum aufwendigen und teuren Lehrbuch.

Nun gibt es sie also immer noch. Gerade ist Die Nase von Gogol erschien, die ich nun statt Smartphone in der Manteltasche mitführe, um mir für zwischendurch ein Lesevergnügen bereit zu halten.

Die Nase eines Kollegienassessors trennt sich eines Tages von ihrem Besitzer und spaziert im Rang eines Staatsrates durch Petersburg:


"'Das ist doch ganz unwahrscheinlich, dass die Nase verschwindet; in jeder Beziehung völlig unwahrscheinlich. Entweder ich träume, oder es ist irgendein Trugbild, das mich narrt. Vielleicht habe ich irgendwie versehentlich statt Wasser den Wodka ausgetrunken, mit dem ich mir nach dem Rasieren das Kinn abreibe. Iwan dieser Dunmkopf, hat ihn vermutlich nicht weggeräumt, und ich habe dann wahrscheinlich danach gegriffen.'
Um sich zu überzeugen, dass er wirklich nicht betrunken war, zwickte der Major sich selbst so heftig, dass er aufschrie."
(S. 39)



Gogol macht sich in dieser Groteske über die Petersburger Beamten lustig. In seiner berühmten Erzählung verbindet er Phantastik und Realität. Die Selbstverständlichkeit, mit der hier Ungeheuerliches berichtet wird, beinhaltet einen besonderen Reiz und macht die Erzählung zum zeitlosen Klassiker.

Und so sitze ich in der Straßenbahn, halte das kleine Buch mit dem Bild eines Mannes um die vorletzte Jahrhundertwende in der Hand, schmunzele über den nach wie vor originellen Inhalt und komme mir sowohl hausbacken als auch stylisch zugleich vor. Ein Versuch, der sich allemal lohnt.


Ellen Norten - 12. November 2025
ID 15555
Reclam-Link zur Nase von Gogol


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