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Rezension

Christoph Steier: Tauchertage

Roman, 190 Seiten
Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale), 2008
ISBN 978-3-89812-540-6


Der Roman des jungen Autors (Jahrgang 1979) beginnt mit der trostlosen Schilderung des 20. Geburtstags von Kilian Lohmann, dem „Helden“ und Protagonisten: Total verkatert vom „Koksen“ mit „Else“, seinem vergammelten Nachbarn, verpasst er wieder einmal den Bus, der ihn zu dem Kinderheim bringen soll, wo er als Zivi arbeitet. Wieder kommt er zwei Stunden zu spät – und das gibt Ärger mit der ebenfalls frustrierten Chefin. So schleppt sich der Tag lustlos wie immer dahin.

Am Abend daheim folgt das übliche Spiel: Fressen und Kotzen, was rein und raus geht – Kilians „Tauchgänge“! (War nicht Bulimie bisher ein „Privileg“ weiblicher Teenis?) Die Schilderung, wie und mit welchen Methoden all das Reingestopfte in Einzelportionen den Körper auf dem gleichen Weg wieder verlässt, ist wirklich „heavy“. Diesmal hat er es jedoch zu toll getrieben: „Else“ fischt ihn aus dem Klo, er kommt ins Krankenhaus, danach in Therapie, aus der er wegen fehlender Kooperationsbereitschaft vorzeitig entfernt wird.

Nach Rückkehr in seine trostlose Bude kommt seine alte Freundin Charlotte ins Spiel, die ihn wohl aus unerfindlichen Gründen immer noch liebt. Sie studiert und verkehrt in „besseren Kreisen“. Die beiden reden über Gott und die Welt, ihre versnobten „Alten“ – und über Kilians „Problem“. Dann fahren sie zusammen auf „die Insel“, denn Charlotte hat den Schlüssel zur Ferienwohnung ihrer Eltern in der Tasche. Dort „therapiert“ sie ihn mit typisch weiblicher Hingabe. Sie treffen Freunde von Charlotte, gehen Segeln – und irgendwann ist die „Auszeit“ zu Ende. Was dann kommt, steht in den Sternen ...

Die rotzige Sprache passt ausgezeichnet zu dem Klima von Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit. Kein „Lesevergnügen“, aber wohl (leider!) realistisch und sprachlich sehr ausdrucksstark.


Armgard Dohmel - red. / 26. Mai 2008
ID 3849


Siehe auch:
http://www.mitteldeutscherverlag.de





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