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Kunstmesse

"Maske auf

und Kunst-

genießen!"




Wieder zwei Hangars des ehemaligen Tempelhofer Flughafens füllt die POSITIONS Berlin Art Fair auch im zweiten Pandemiejahr. 110 Galerien aus 16 Ländern präsentieren hier bereits eine Woche vor der offiziellen Berlin Art Week über 400 nationale und internationale KünstlerInnen. Mit dabei auch wieder einige Berliner Modelabels, die im Rahmen der Fashion Positions ihre Kollektionen im Dialog mit Kunst und Design vorstellen, und die Academy Positions versammelt auch in diesem Jahr Arbeiten ausgewählter Studierender deutscher Kunsthochschulen.

Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Monika Grütters, hat der POSITIONS 2021 eine Förderung im Rahmen von "Neustart Kultur" zukommen lassen, was den durch die Pandemie gebeutelten Galerien sicher zugutekommt. Unter dem Motto „Maske auf und Kunstgenießen!“ lässt sich auf der einzig noch verbliebenen Berliner Kunstmesse Neues wie Altbekanntes auch für den schmaleren Geldbeutel entdecken.

*

Wobei der Schwerpunkt wieder deutlich auf der Malerei liegt, aber auch die Wiederkehr des Wandbehangs lässt sich vermelden. Ob nun als klassisch gewebte Tapisserie von Markéta Jáchimová bei der Luzerner Kali Gallery, gefilzter Wolle von Marlon Wobst bei der Galerie Studio 4, Malerei auf Seide, Kunstharz und Metall von Lotte Meret beim Eigen+Art lab oder als gefärbte Schaf- und Baumwolle wie in der Installation Woven Skin von Claudy Jongstra bei der Galerie Fontana aus Amsterdam. Stickereien von Gökçen Dilek Acay gibt es bei der Galerie Eigenheim. Besonders auffällig sind die von weitem wie Tapisserien wirkenden Arbeiten der kolumbianischen Künstlerin Raquel van Haver [s. Foto unten] in einer Sonderpräsentation bei der Galerie ARTCO. Sie arbeitet auf Sackleinen und kombiniert u.a. Ölfarbe, Holzkohle, Harz, Haare, Papier, Teer und Asche für ihre stark strukturierten Bilder. Raumgreifend ist die große expressiv-farbige Installation des Malers und Plastikers Philipp Kummer bei der Galerie Greulich aus Frankfurt am Main.



Raquel van Haver, End Future 100; Artco Galerie, Berlin
- auf der POSITIONS Berlin Art Fair 2021 | Foto: Stefan Bock


Einen starken Auftritt mit Malerei hat wie immer die Galerie Brennecke Fine Art mit u.a. Franziska Maderthaners fast altmeisterlichen Mischtechniken auf Leinen und Gemälden von Lars Teichmann aus seiner Ghost-portrait-Serie gesichtsloser Klassiker. Messebegründer und Geschäftsführer der POSITIONS Kristian Jarmuschek zeigt bei Jarmuschek+Partner Oliver Grönes Pinien-Gemälde und interessante Papierarbeiten von Petra Lottje. Die Galerie Zellermayer zeigt bereits verstorbene KünstlerInnen, wie zu dessen 100. Geburtstag den abstrakten Maler und Bildhauer Rudolf Kügler.

Bei der Galerie Tammen stehen zwei faszinierende Künstlerinnen im Mittelpunkt. Förmlich im Farbrausch schwelgen die Gemälde der feministischen Künstlerin Jiny Lan. Eine besondere Struktur dagegen haben die Papierarbeiten von Marion Eichmann. Die Galerie Thomas Fuchs setzt wieder auf den Berliner Maler Rainer Fetting, der mit schießwütige Frauen im Großportrait überrascht, und auf die geheimnisvollen Bildwelten des Malers Ruprecht von Kaufmann, der Linoleum als Malgrund verwendet. Sehr geheimnisvoll wirken auch die architektonischen Bilder von nächtlichen Beton-Villen mit Swimmingpools von Jens Hausmann bei der Galerie Martin Mertens und die kleinformatigen Stillleben des Leipziger Malers Jan Dörre bei der Galerie Leuenroth.

Überhaupt ist die Boom-City Leipzig neben der Hausmacht der Berliner Galerien auffallend häufig vertreten. Bei Thaler Originalgrafik aus Leipzig sind der niederländische Künstler Guido Pera und der der Neuen Leipziger Schule zugerechnete Maler Christoph Ruckhäberle zu sehen. Die Galerie Kleindienst zeigt abstrakte Arbeiten von Henriette Grahnert. Bei der Galerie intershop stehen interaktive Skulpturen von Louise Walleneit, und bei der ODP Galerie hängen die wie moderne Schilde wirkenden Plastiken aus Autowrackteilen von Martin Böttger.



Volker März, Haus der Hoffnungsträger; Galerie Tammen, Berlin
- auf der POSITIONS Berlin Art Fair 2021 | Foto: Stefan Bock


Plastisch arbeiten auch die Künstler Matthias Garff und Volker März bei der Galerie Tammen. Garff schafft ein Universum von großen und kleinen Käfern und Vögeln aus Holz, Metall, Draht und Textilien während März für den Außenbereich die sinnbildliche Skulptureninstallation Haus der Hoffnungsträger [s. Foto oben] geschaffen hat. Der deutsche Künstler Rache hat einen Gleisprellbock mit gleichlautender Aufschrift bei der Hamburger Golden Hands Gallery aufgestellt [s. Foto unten]. Vermutlich ein Gruß an GDL-Chef Weselsky. Faszinierend auch die filigranen Arbeiten aus Strohseide, Transparentpapier, Gaze und Samen von Alexandra Hendrikoff bei der Quittenbaum Gallery. Die mianki Galerie hat wieder die schlanken Bronzeskulpturen von Tina Heuter im Angebot, und nicht zu übersehen ist der kubistische Reiter Veni, Vidi, Vici von Pawel Orlowski bei der Van Rij Gallery aus Krakow.



Rache, RAGE-BUFFER [vorn im Bild]; Golden Hands Gallery, Hamburg
- auf der POSITIONS Berlin Art Fair 2021 | Foto: Stefan Bock


Auch Foto- und Videokunst ist zu haben. Kunkel Fine Art aus München präsentiert den französischen Fotografen Gilles Lorin mit Portraits und Stillleben, die aus der Zeit gefallen scheinen. Bei der Galerie Under The Mango Tree überzeugt Manoj Kumar Jain mit Fotos aus dem Alltag indischer Bauern. Die ARTCO Gallery zeigt das Fotoprojekt Hexenglaube - Witches in Exile & Daughters of Magic von Ann-Christine Woehrl und Johanna Maria Fritz mit Portraits von als Hexen stigmatisierten Frauen aus sogenannten Hexendörfern in Ghana. Foto-Portraits in Collagetechnik zeigen Justine Laeufer bei the Curve Berlin und Annegret Soltau bei der Frankfurter Galerie Anita Beckers. Von der Theater- und Portraitfotografin Ute Schendel sind bei der Galerie Gilla Lörcher Portraits bekannter Theatermacher wie Samuel Beckett und George Tabori oder Künstler wie Walter Störer zu sehen.

Ein Hingucker sind in jedem Fall die kinetischen Videoskulpturen des Schweizer Künstlers MARCK bei der Python Gallery aus Küsnacht, in denen zumeist Frauen in den sie umschließenden Videokästen die Hauptrolle spielen. Eine nicht ganz unproblematische Sicht des männlichen Künstlers auf die weibliche Welt und Reflexion von Beziehungsmustern zwischen Männern und Frauen.


Stefan Bock, 12. September 2021
ID 13140
Weitere Infos siehe auch: http://positions.de/


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