Kunst
und Musik
HYPER! A JOURNEY INTO ART AND MUSIC in den Deichtorhallen Hamburg
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Quelle: Deichtorhallen Hamburg
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Bewertung:
"Hyper Hyper" war ja mal der Schlachtruf vom Scooter Sänger H.P. Baxxter, und was war noch sein Lieblingsspruch: „Du kannst nur mit dem Herzen sehen“ aus dem Buch Der Kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry.
So hat diese Ausstellung viel unterschiedliches zu bieten. Wie sagt man? "Es wird dir noch Hören und Sehen vergehen!" Ja, die Ausstellung ist nämlich ein wahrer akustischer Fun und optisches Highlight zugleich!
Alles ist Jetzt und triggert ungehindert dein Unterbewusstsein.
Ein psychedelischer 3D Film, zu sehen mit Brille, nach Rocksteadysound zu tanzen, singend muss man die Loops begleiten „I was born a looser, I was born a winner“.
Oder war es umgekehrt?
Eine überdimensionale Rakete in Stellung - Kuba lässt grüßen. Oder - ab geht die Rakete! Andy Warhol auf dem Schreibtisch. Unzählige weiße Plattencover der Beatles im Fach.
Ist all das Hochkultur? Nein, will es nicht sein!
Es ist bizarrer Humor, Pop, Punk, Avantgarde zugleich, Zerstörung und Liebe.
Kunst ist eine Sprache, und die ist oft absurd.
Dazu gibt es ein Konzert am Eröffnungstag von Freiwillige Selbstkontrolle / F.S.K. (Ein Haufen Scheiß und ein zertrümmertes Klavier) und eine Party im Moloch sowie begleitende Konzerte in der Elbphilharmonie, präsentiert von den Künstlern Rosemarie Trockel, Albert Oehlen oder Hans Ulrich Obrist.
Alles im Sinne gegen Bürgerlichkeit und Konformismus.
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Bettina Pousttchi, Die Katherina-Show, 2000, Video, 7m20, Videostill | Courtesy Bettina Pousttchi
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Im Eingang wird man von einem Spalier überdimensionaler Fotoporträts begrüßt, allesamt Türsteher des Berghain Berlin (Techno-Wallfahrtsort), man liebt den inszenierten Größenwahn, from Zero to Hero. Besonders bekannt der Türsteher Sven Marquardt, seine Auswahl lautet, im Inneren des Clubs eine bestmögliche Balance verschiedener Charaktere und Energien zu erreichen.
Ja, es ist eine wahrlich bewegende Ausstellung vom Kurator MaxDax, hier der Master of Ceremonies und seines Zeichens Musikjournalist und ehemaliger Spex-Chefredakteur, seit Jahrzehnten in der Szene. Er kennt jeden und alles, und es war ein genialer Schachzug vom Intendanten Dirk Luckow ihn walten zu lassen. Überhaupt finde ich die Kooperationen, die neuerdings in Hamburg passieren, sehr innovativ.
Die Welt beginnt sich zu vermischen. Kunstkontext ist alles. Wir bekommen hier nämlich einen veränderten Blick und das besondere Lebensgefühl; man könnte es auch künstlerisch ein konstruktives Selbstvergessen nennen.
„Maria, I like it loud!“ singt H.P. Baxxter
Am gleichen Abend durfte man bei Laurie Anderson laut in der Elbphilharmonie seine Empathie oder auch Frust in die Luft schreien. Akustisch sehr wertvoll. Das nur nebenbei, denn auch sie ist Musikerin, gleichzeitig Malerin, macht Skulpturen und ist Multiplayer.
Wie also beeinflusst Musik die Kunst und umgekehrt. Musiker wollen Künstler sein und Künstler so berühmt wie Musiker. Man kann ja gleichzeitig Musik hören und Farben sehen. Jeder also ein Rockstar! Jeder ein Jeff Koons? Kreisch!
Euphorie des Augenblicks mit Handlungsanweisungen wie „Put Your Hands in the Air!“
Hoch lebe Haltlosigkeit und die absolute Gegenwart!
Seien Sie gespannt auf die äußerst gut kuratierte Superlative mit 60 internationalen KünstlerInnen und MusikerInnen und über 300 Werken.
Ein Katalog als XXXL-Musikmagazin im Snoeck Verlag liegt zum Kauf bereit.
Auf in die Zukunft!
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Max Dax, der Kurator der Ausstellung HYPER! (re.) und Dirk Luckow, der Intendant der Deichtorhallen Hamburg | Foto: Henning Rogge
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Liane Kampeter - 3. März 2019 ID 11257
Weitere Infos siehe auch: http://www.deichtorhallen.de/Ausstellung/Hyper
Post an Liane Kampeter
http://www.liane-kampeter.de
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