Mitte März 2013 stellte LH-Stv. Dr. Wilfried Haslauer die zukünftige Direktorin des MdM Sabine Breitwieser der Presse vor
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Foto (C) Christa Linossi
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Für Toni Stooss muss es wie ein Faustschlag gewesen sein, als Breitwieser - Sabine Breitwieser wird im September 2013 Toni Stooss ablösen - unverblümt erwähnte, dass das Museum der Moderne in Salzburg International keine große Bedeutung hat, kein markantes Profil und keine hochkarätige Sammlung besitzt. Ihre eigene Fragestellung: „Wo ist das Museum und wo ist die Moderne?“
Zur Pressekonferenz brachte sie gleich ihren eigenen Fragekatalog mit.
Auszug aus ihrem Fragenkatalog:
- Welche Ambitionen kann jemand für das Museum der Moderne in Salzburg entwickeln?
- Welchen Stellenwert hat dabei die lokale Bevölkerung? Kann es ein internationales Publikum nicht nur temporär während der Festspiele, sondern auch das ganze Jahr erreichen?
- Wie soll das Museum der Moderne seinem Auftrag nachkommen, wenn es tatsächlich über keine hochkarätige Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst und über keine Mittel zum Ankauf von Kunst verfügt?
- Was ist modern, und aus welcher zeitlichen und sozialpolitischen Perspektive soll das bewertet werden?
Ihr Ziel: das MdM International zu einem anerkannten Museum aufsteigen zu lassen, internationales Publikum sowie auch Fachpublikum zu gewinnen. Weiters soll das Museum mit einer klaren Linie ausgestattet werden, um so eine qualitätsvolle Positionierung im internationalen Kunstgeschehen zu erreichen. Breitwieser gab aber noch keine Stellungnahme zu ihrem zukünftigen Ausstellungsprogramm.
Wer jedoch Sabine Breitwieser kennt, weiß, dass sie sich sehr mit politischen Themen auseinandersetzt. Ihr Konzept und Ausstellungsprogramm könnte eine politische Handschrift aufweisen. Im Sommer 2014 werden wir es wissen, denn ab diesem Zeitpunkt wird sie ihre eigenen Ideen ins Spiel bringen.
Für Sabine Breitwieser wird es an großen Herausforderungen nicht mangeln. Da ist zum einen der Wasserturm, der schon längst hätte umgebaut werden sollen oder der Bau des unterirdischen Depots auf dem Mönchsberg, beides wurde aus Geldmangel immer wieder verschoben.
Aufgrund des letzten großen Finanzskandals in Salzburg wird weiterhin kein Geld vorhanden sein, und somit werden Umbau und Ankäufe von Kunstwerken vermutlich wieder auf der Strecke bleiben. Eines darf Breitwieser nicht vergessen: Salzburg ist nicht New York. In New York sind es zahlungskräftige Sponsoren, die das MoMA finanzieren, hier in Salzburg wird das Museum vom Land finanziert - und die (vom Land) haben das Geld am Finanzmarkt verspekuliert.
Sabine Breitwieser hat das MoMA verlassen, zwei Jahre war sie als Chief Curator für den Bereich Medien- und Performancekunst tätig. Ihre Antwort zur Frage, warum sie das MoMA gegen das Museum der Moderne in Salzburg tausche: „Kleinere Institutionen können durchaus die Möglichkeit bieten, groß zu denken und innovative Pläne zu realisieren. Ich habe den Eindruck gewonnen, für meine Ideen hier auch die entsprechende Unterstützung zu finden.“ Sie kann nur hoffen, dass sie ihre Ziele, die sie sich vorgenommen hat, auch in die Tat umsetzen kann.
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Foto (C) Christa Linossi
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Christa Linossi - 23. April 2013 ID 6695
Weitere Infos siehe auch: http://www.museumdermoderne.at/
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