Filme, Kino & TV
Kunst, Fotografie & Neue Medien
Literatur
Musik
Theater
 
Redaktion, Impressum, Kontakt
Spenden, Spendenaufruf
Mediadaten, Werbung
 
Kulturtermine
 

Bitte spenden Sie!

Unsere Anthologie:
nachDRUCK # 4

KULTURA-EXTRA durchsuchen...

Museum im Check

Hanf, der

universelle

Alleskönner


Im HANF MUSEUM BERLIN



Heute (12. August) findet wieder die Hanfparade in Berlin statt, die seit 1997 über die Kulturpflanze Hanf aufklärt und sich für deren Legalisierung einsetzt. In Deutschland wurde Hanf 1929 verboten, obwohl er eines der wunderbarsten Geschenke der Natur an die Menschheit ist. Unweit der Nikolaikirche in der Nähe der Museumsinsel und des Alexanderplatzes informiert das Hanf Museum Berlin ganzjährig über das erstaunliche Gewächs.

In der Spinnstube wird die Verarbeitung der Fasern des Hanfstängels illustriert, die zu Garn für Kleiderstoffe verarbeitet werden können. Zu Zeiten der Segelschifffahrt waren Seile aus Hanf unersetzlich. Hanf eignet sich auch zur Herstellung von Sackleinen und vielen anderen Werkstoffen. Hier ist eine Auflistung von weiteren Verwendungsmöglichkeiten:

- Baustoffe, wie Lehmbausteine und Pressspanplatten
- Heiz- und Brennmaterial
- Faserverbundwerkstoffe für Innenverkleidungen, Behälter- und Boxenbau
- Dämmmaterial
- Zellulose für Schreibpapier und Verpackungen
- Pressrückstände als Futtermittel und Proteinlieferant
- Bio-Diesel, Heizöl, Pflanzenkunststoffe



Hanf – der Rohstoff der Zukunft | © Hanf Museum Berlin


Hanf wird in der Kosmetik als Creme und in Lebensmitteln als Mehl für Gebäck und Brot bereits eingesetzt.

In der Bildergalerie des Hanf Museums wird deutlich, dass die Pflanze über Jahrhunderte legal genutzt wurde, allerdings auch als Rauschmittel. Und hier liegt das Problem. Hanf wurde darauf reduziert, eine „Drogenpflanze“ zu sein, obwohl die anderen umweltschonenden Möglichkeiten belegt sind und das „Kiffen“ nur ein Aspekt unter vielen ist.

Das Museum zeigt die Bedeutung von Hanf in Mitteleuropa. Die genügsame Pflanze braucht nur drei Monate, um flächendeckend vier Meter hoch zu wachsen. Es sind originale Arbeitsgeräte ausgestellt zur Darstellung der drei Arbeitsschritte zur Fasergewinnung. Man steht schon erstaunt davor, wenn man bedenkt, wie viele Bäume allein bei einer Umstellung der Papierherstellung mit Hanf erhalten bleiben könnten.

Ein weiterer Raum widmet sich der Nutzung von Hanf als Genussmittel in Form von Haschisch/Marihuana, das aus den Blüten gewonnen wird. Historische Pfeifen und Utensilien belegen die Nutzung als beliebtes Rauschmittel. - Es gibt Studien, die Alkohol als gefährlicher einstufen als Cannabis, ein weiterer Name für Hanf. Es gibt zahlreiche weitere Untersuchungen, die medizinische Behandlungsmöglichkeiten mit Cannabis bei Schmerzen, Spastik, Epilepsie, Asthma, Bewegungsstörungen, Depression, Krebs, Multiple Sklerose und etlichen anderen Krankheiten und Symptomen nachweisen. Viele Pro-Hanf-Gruppen setzen sich daher für eine Aufklärung ein, darunter der Grüne Hilfe Netzwerk e.V., der sich für die Legalisierung der Medizinprodukte einsetzt und Menschen unterstützt, die mit dem Betäubungsmittelgesetz in Konflikt geraten sind. Im Museum liegen auch kostenlose Ausgaben des Magazins medijuana aus, das Informationen und Neuigkeiten über Cannabis als Heilmittel in den Mittelpunkt stellt.

Am schönsten sind allerdings die Gespräche mit den Mitarbeitern des Hanf Museums, das fast einzigartig ist, denn es gibt weltweit nur noch drei weitere. Das Museum ist regelmäßig bei der Hanfparade und anderen Aktionen vertreten, und - ja, man darf hier auch übers „Kiffen“ reden, allerdings alles nur theoretisch. Hanfkaffee oder Hanftee sind das Äußerste an Genussmitteln, was dort zu konsumieren ist. Aber Verweilen, Lesen und Surfen ist dort auch schon ein Genuss. Neben seinen musealen und historischen Anteilen erfährt man hier die neuesten Entwicklungen und kann sich über die aktuellen Erkenntnisse, Fort- oder Rückschritte in der Gesetzgebung oder bei der medizinischen Behandlung informieren. Das Hanf Museum Berlin nimmt aktiv an bedeutsamen gesellschaftspolitischen Themen teil und leistet weit mehr, als man der Bezeichnung „Museum“ entnehmen kann.

Die ganze Diskussion um Hanf ist so umfangreich und hat so viele Facetten, dass das Hanf Museum eine gute Anlaufstelle ist, um sich der komplexen Thematik zu nähern und sie bei Interesse zu vertiefen.
Helga Fitzner - 12. August 2017
ID 10188
Hanf Museum
Mühlendamm 5
10178 Berlin

Tel. 030-24 24 82 7
info(at)hanfmuseum.de

Öffnungszeiten:
Di - Fr | 10 - 20 h
Sa, So | 12 - 20 h

Eintritt:
EUR 4,50

Führungen nach Anmeldung möglich


Weitere Infos siehe auch: http://www.hanfmuseum.de/


Post an Helga Fitzner

MUSEEN IM CHECK



Hat Ihnen der Beitrag gefallen?

Unterstützen auch Sie KULTURA-EXTRA!



Vielen Dank.



  Anzeigen:




KUNST Inhalt:

Kulturtermine
TERMINE EINTRAGEN

Rothschilds Kolumnen

AUSSTELLUNGEN

BIENNALEN | KUNSTMESSEN

INTERVIEWS

KULTURSPAZIERGANG

MUSEEN IM CHECK

PORTRÄTS

WERKBETRACHTUNGEN
von Christa Blenk



Bewertungsmaßstäbe:


= nicht zu toppen


= schon gut


= geht so


= na ja


= katastrophal


Home     Datenschutz     Impressum     FILM     KUNST     LITERATUR     MUSIK     THEATER     Archiv     Termine

Rechtshinweis
Für alle von dieser Homepage auf andere Internetseiten gesetzten Links gilt, dass wir keinerlei Einfluss auf deren Gestaltung und Inhalte haben!!

© 1999-2024 KULTURA-EXTRA (Alle Beiträge unterliegen dem Copyright der jeweiligen Autoren, Künstler und Institutionen. Widerrechtliche Weiterverbreitung ist strafbar!)